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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0221

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Ipp

— 210 —

Irs

Rundpfll. mit toskanischen Kaptt. sind etwa 3^2 mal so hoch als
die Joche breit sind. Sterngwbb. und Maßwerkfenster entartet
reich. Schlanker T. seitlich am Chor. — Sandsteinepitaphe
aus M. 16. Jh. von besserem Mittelschlag.

Recht stattliche Profanbauten sind das Amthaus 1693 und das
Rathaus 1717; das Motiv einer hohen doppelseitigen Freitreppe
aus dem älteren Typus beibehalten.

Spital, erbaut von B. Julius von Würzburg A. 17. Jh. Einfache
Renss.; die Kap. nach der bekannten Neigung dieses Bauherrn got.

IPPESHEIM. MFranken BA Uffenheim.
Pfarr-K. 1674, rom. T.

IRFERSDORF. MFranken BA Eichstätt.
Pfarr-K. Im bar. Hochaltar gute spgot. Holzfigg. Spgot.
Sakraments häuschen.

IRSCHENHAUSEN. OBayern BA München II. Inv.
Kirche mit zahlreichen Holzfigg. aus 14.—17. Jh.

IRSEE. B.Schwaben BA Kaufbeuren. Sch. VI.
Ehem. Benedikt. Klst.-K. Erster Bau A. 13. Jh., Chor und T.
1413 erneuert. (Das Deckengemälde über der Orgel und über-
einstimmend der Kupferstich in Stengels Monasteriologie 1619
zeigen eine 3sch. Basl. mit Sattel-T. am Chor). Völliger Neubau
1699—1704 von Frans Beer, dem tüchtigsten Meister der Vor-
arlberger Schule. Die Anlage die dieser Schule gewohnte. Lhs.
mit eingezogenen Pfll., zwischen diesen Kap. und Emp.; das letzte
(5.) Joch durch größere Weite, Wegfall der Kap. und Rücksprung
der Emp. als Kreuzschiff ausgezeichnet. Chor von 2 J. und V» kr.
Schluß. Die Mittelräume in Korbbogen mit Gurten und Stich-
kappen, die Seitenräume in quergestellten Tonnen eingewölbt.
Weiter, hoher Raum und kraftvoller Gliederbau in korinth. Pi-
lastern, stuckiertem Fries und reichem Gesims. Die Gewölbe-
stuckatur von /. Schtmiser aus Wessobrunn; Akanthus, Frucht-
gehänge, Lorbeerstäbe und Eichenkränze, das figürliche Element
quantitativ und qualitativ zurücktretend. Die Deckengemälde
auf Leinwand und deshalb jetzt zu dunkel in der Wirkung. —
Die originelle Kanzel von 1725 stellt das Vorderteil eines See-
schiffes dar mit Anker, Tauen, Mastkorb, am Bugspriet urspr.
S. Michael, später durch den guten Hirten ersetzt. Die Altäre
nicht bedeutend; auf einem gutes Schnitzbild der Mutter Gottes
aus M. 15. Jh. Reich geschnitzte Stuhlwangen. Große Orgel
1754. Der Rest der einst sehr zahlreichen Grabsteine 1860 in
das Vorzeichen versetzt; unter den 10 Abtmonumenten das des
Math. Steinbrucker f 1490, Vollfigur in starkem Relief, als be-
sonders tüchtige Arbeit hervorzuheben, Sandstein. Unter den
 
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