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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0320

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MÜH

— 309 —

Mihi

Wagnissen der Form fortgerissen, die in ihrer grotesken Komik-
unübertrefflich sind und uns das künstlerische Vermögen der Epoche
von einer sonst wenig bekannten Seite zeigen. Die Außenwände
hatten Malereien von Ulrich Furtner; ein Kupferstich von 1701
zeigt gemalte Architektur des Barockstils; die jetzige äußere Er-
scheinung ist Neugotik des 19. Jh., auch das Dachwerk des T.
neugot. Umarbeitung eines Barockmotivs.

Privatgebäude0. Petersplatz 9 enthält die ehem. Nikolaus-Kap.,
ein spgot. 2seh. Raum. — Marienplatz 11; got. Wendeltreppe. —
Burgstr. 5; Hof mit got. Lauben. — Rindermarkt 8; ehemaliger
Mauerturm, als Wohnbau umgestaltet. — Andere got. Häuser als
solche kaum noch kenntlich. — Theatinerstr. 14; im Hof kleine
Loggia mit tosk. Sil. 1517. — Theatinerstr. 16; Palais Piosasque
de Non, wirkungsvolle Fassade von Cuvillies, neuerlich verändert. —
Promenadenstr. 12; Palais Portia (Museumsgesellschaft) vor 1704
von Enrico Zuccali oder einem Schüler desselben; kraftvolles ita-
lienisches Barock; die Innenräume 1731 von Cuvillies neu deko-
riert. — Residenzstr. 27; Palais Preysing, um 1727 von Effner,
zeigt den Münchener Stil vor dem Auftreten Cuvillies. — Send-
lingerstr. 61; Haus der Gebr. Asam, ein Wenigstes von Archi-
tekturformen, aller Nachdruck liegt auf der über die Flächen regellos
hinspielenden Stuckdekoration. — Damenstiftsstr. 13; Palais
Lerchenfeld, aus der Schule Effnerz. — Prannerstr. 10; Palais
Gise, vielleicht vom jüngeren Cuvillies. — Kaufingerstr. 15;
1740 Umbau aus einem oft genannten älteren Hause; echt münch-
nerisch und auch an mehreren der oben genannten vorkommend
die Hereinziehung eines Madonnenbildes in die Dekoration.
Isartor; 1314; 1833 sehr willkürlich rest.

Sendlinger Tor; die beiden Seck. Türme E. 14. Jh.; der Tortürm
gefallen.

Karlstor; 1315; nur in den Flankentürmen ein alter Kern.
Mariensäule auf dem Marienplatz; 1638; die Patrona Bavariae tritt
siegreich auf die Symbole der Pest, des Hungers und der Ketzerei;
ursp. für den Hochaltar der Frauen-K. bestimmt. Die ZuSchreibung
an Peter Candid und Hans Krumpa- wenig gesichert, besser die
der Putten am Sockel von Bernhard Emst.

MÜNCHINGEN. W. Neckarkr. OA Leonberg. Inv.
Pfarr-K. 1488 von Albrecht Georg und Bernhard Sporer, 1643 aus-
gebaut. T. in W. — Grabmäler 16.—18. Jh.
Rathaus 1687. Schloß 1558, malerischer Hof.

MÜNCHNERAU. NBayern BA Landshut.
Dorf-K. Der mächtige OT. über dem quadr. Chor weist auf frühe
Anlage; sonst verzopft.
 
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