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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0103

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Dil

- 92 —

Dil

DILLINGEN. B.Schwaben. St. III. — [Sch.] — [D].
Jesuiten-K. 1610 — 17 von Hans Albertaler, einem von den geist-
lichen Bauherren Süddeutschlands mehrfach beschäftigten Grau-
bündner. Von außen betrachtet einfach rck. Anlage mit Sattel-
dach, nicht mehr ganz so steil, wie an got. Bauten. Im Innern
dominierendes Hauptschiff mit seitlicher Gliederung durch tiefe
Hereinziehung der Strebepfll, doch keine Emporen. Die mächtig
einheitliche Wirkung des Tonnengwb. wird durch die von den
Quertonnen der Nebenräume eindringenden Stichkappen wenig
gestört. Der Chor eingezogen, segmentförmiger Schluß, seitlich
Oratorien. Ein nicht großer T. über dem OEnde. Die W- und
SFassade in derbem Frühbarock, dorisierend. (Vgl. die gleichzeitig
in Augsburg von Holl angewendeten Formen.) Das Innere um 1750
in heiterstem Rokoko neu dekoriert. Farbenprächtige Decken-
malerei von Th. Scheffler: im Chor Krönung Mariä; Langhaus-
decke in 3 Abteilungen, in der Mitte Maria als Königin der Engel,
an beiden Enden das Wirken der Gesellschaft Jesu in Europa,
Asien und den beiden Indien; alles ausgeführt in wenig mehr als
einem Jahr 1750/51. Gewaltiger Choraltar von dillinger Meistern
nach Entwurf des augsburger Akademiedirektors /. G. Bergmiller.
Ffarr-K. 1619—28 von Albertaler. Ursp. 3sch. Hllk.; wegen
eingetretener Risse mit Zwischenwänden versehen. Dekoration in
SpBarock 1725. — Bronzekruzifix M. 13. Jh.
Kloster-K. (Frauen-). 1735. Kleine, einfache Anlage mit feiner
Stuckatur im Charakter des FrRok. Altar- und Deckenbilder von Th.
Scheffler 1735. — Treffliches überlebensgroßes Kruzifix um 1550.
Wolfgangs-Kap. am alten Friedhof. Vorzügliches kleines Epit.
in Solnhofer Stein für den Augsburger Domherrn Lochner, f 1539.
Schloß. Großes Viereck mit innerem Hof. Die im unteren Teil
in Buckelquadern ausgeführten Umfassungsmauern geben Zeugnis
von einer imposanten Anlage des 13. Jh., wohl aus der letzten
Zeit des 1258 in seinen weltlichen Gliedern ausgestorbenen Grafen-
hauses. Später im Besitz des Hochstifts Augsburg. E. 15. Jh. Ein-
richtung zur Residenz. Aus dieser Zeit und dem Ende des 16. Jh.
die oberen Mauerteile in Backstein. Die spgot. gewölbte Durchfahrt
der Wseite um 1480, das NTor 1732. — Im Schloßhof bmkw. plasti-
sches Werk : D e n k m a 1 f ür Gf. Hartmann und seinen Sohn, den gleich-
namigen B. von Augsburg, errichtet um 1490, von B. Friedrich
v. Zollern, dem Hans Bauer lein nahestehend, verstümmelt; über
dem WTor Madonna mit dem Wappen des B.Christoph v. Stadion
(seit 1517), bmkw. augsburger Arbeit, etwa aus der Schule des
Gregor Erhart. In einem Nebenraum der Schloß-Kap. Sandstein-
relief mit der Apokalypse des Johannes, Wappen des B. Heinrich
v. Lichtenau (1505—17). Die bischöfl. Privat-Kap. im sw
 
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