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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0104

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Din

— 93 —

Din

Rund-T. 1550 von Kardinal Otto Truchseß von Waldburg ein-
gerichtet; 2 Reliefs in Solnhofer Stein von Loy Hering auch in
der gegenständlichen Erfindung (symbolische Vereinigung von
Pelikan, Reichsadler und Kruzifix) merkwürdig; feine Barock-
dekoration aus der Zeit des B. Christoph v. Freyberg (1665—90).
Verbauter Rittersaal. Die einst getäfelte Decke von 5 Sil. ge-
tragen, bez. 1595, merkwürdige Mischbildungen von Spgot. und
Renss. Die stattliche Hof-Kap. ausgestattet 1686. Mehrere Innen-
räume sowie das Treppenhaus des OFlügels stukkiert um 1730.
Als Residenz der Bischöfe von Augsburg und Sitz einer geistlichen
hohen Schule ist Dillingen zumal durch das Bild der Hauptstraße
charaktervoll repräsentiert. Hier liegen: die Universität, 1688—89;
4 geräumige Hörsäle, im Oberstock die pompöse Aula, neu
dekoriert 1761—64 mit Deckengemälde des lokalen Meisters
J. Anwander. Jesuitenkollegium 1736—38, 4 flügelig um einen
quadr. Arkadenhof mit toskan. SIL, die Fassade in denselben
schweren und strengen Barockformen wie die Universität; augs-
burger Stil aus der Nachfolge Holls. Klerikalseminar; die luftigen
Arkadengänge des Hofes 1603, der Straßenflügel 1618.
Mehrere stattliche Privathäuser des 17. Jh., in denen got. Traditionen
mit bar. Detail sich mischen, vervollständigen den aristokratischen
Charakter der kleinen Stadt.

DIN AU. O Pfalz BA Burglengenfeld. Inv.
Dorf-K.0 Typische rom. Anlage des 12. Jh., flachgedecktes Schiff
mit halbrd. Chornische, kein T.

| DINGELSDORF. Baden Kr. Konstanz. Inv.
Dorf-K. Spgot. 1483 (Inschr.).
Haus0 mit sehr reicher Holzskulptur, sprenss.

DINGOLFING. NBayern BAmtsstadt. — [D.]
Pfarr-K. Beg. 1467 (I.) Ansehnlich. Im Gr. und System genaue
Kopie der Landshuter Spital-K. Wie dort 6 J., innerer Schluß
2seitig, Umgang 7seitig, schlanke Rundpfll., gut geteilte Sterngwbb.,
abweichend nur die Gliederung der Umfassungsmauern, indem
hier Seitenkapp., Maßwerk neu. Der durch bedeutende Höhe aus-
gezeichnete WT. im Typus von S. Jodok in Landshut. — Aus-
stattung neugot., nur in der Sakristei altes Mobiliar, E. 17. Jh. —
An der NWand Reihe stattlicher Rotmarmorplatten, besonders
bmkw. die von 1538.

Besuchenswert die Hauptstraße der Oberstadt. Am Huberbräu
vollständig erhaltene spgot. Fassade, lehrreich zur Ergänzung der
Landshuter Haustypen.

i DINKELSBÜHL. MFranken. BAmtsstadt. St. III. [D.]
Die kleine Reichsstadt hat im späten Mittelalter zwei große bau-
liche Leistungen aufzuweisen, die Pfarr-K. S. Georg und die Stadt-
 
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