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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0494

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Ste

- 483 —

Ste

I STEPHANSFELD b. Salem. Baden Kr. Konstanz. — [D.]
Kirche auf dem ehem. Begräbnisplatz der Laien des Klst. Salem.
Bez. 1710. Kleiner vornehmer Zentralbau in einer in dieser Zeit
seltenen Stilnuance, d. i. einem nach Palladio orientierten Barock;
der unbekannte Meister wird unter den Gehilfen des zur selben
Zeit den Neubau des Klst. Salem leitenden Frans Beer aus Bregenz
zu suchen sein. Aus einer Rotunde treten symmetrisch 4 kurze
Kreuzarme hervor, die schlanke Kuppel mit großem Opäon und
Laterne. Pilaster und Gebälk in strenger antikisierender Schul-
form, die Kassetten der Kuppel aufgemalt, die Zwickel, Bogen-
leibungen und Fenstergewände mit Stuckornament in deutscher
Art, das Äußere mit Pilastern besetzt — das Ganze ein anmutiges,
räumlich feingestimmtes Werk, das in der ländlichen Umgebung
überraschend wirkt. — Die Kirchhofsmauer kreisrund.

STETTEN AM KALTEN MARKT. Baden Kr. Konstanz. luv.
Pfarr-K. 1624, Chor nachgot., Sattel-T. 13. Jh. — Reiche bar.
Ausstattung. Ikon. Grabmal 1522.

Rathaus, ehemals Langensteinsches Schloß, 16. Jh. — Mehrere
hübsche Wirtshausschilder.

STETTEN. W. Neckarkr. OA Cannstatt. luv.
Dorf-K. got., 1698 umgebaut. — Guter Schnitzaltar 1499.
Schloß 16. und 18. Jh. — Burgruine Yburg.

STETTEN. W. Schwarzwkr. OA Rottweil. Inv.
Dorf-K. S. Leodegar. Rom. Kernbau, 1549 überarbeitet.

STETTEN im Lontal. W. Donaukr. OA Ulm.
Wallfahrts-K. 1729—33. Zentralbau. Rck. Mittelraum, 4 rck.
Exedren und 4 Zwischenbauten in den Ecken; nach innen und
außen ein reiches Architekturbild.

Schlößchen 1583, nach dem 30 j. Kriege wiederhergestellt.-

STETTEN. Hohenzollern. Inv.
Ehem. Nonnen-Klst. Gegr. 1267. Die Kirche lsch. mit 3 seit.
Schluß. Das Maßwerk0 der Chorfenster E. 13. oder A. 14. Jh., das
Sch. hat durch Rest, im 18. Jh. seinen Charakter verändert. - Schlankes,
hohes, reich verziertes spgot. Sakramentshaus0. — Im W an-
stoßend die Johannes-Kap. aus gleicher Zeit, im Innern reiche
Stuckdekoration aus E. 16. Jh. im Charakter von S. Luzen bei
Hechingen. — Trefflicher Renss.Altar, 3 Nischen mit figuren-
reichen Reliefs.

Die Klostergebäude 15. und 16. Jh. Sie umgeben einen einfach
behandelten Kreuzgang. Im Refektorium einfache Holzvertäfelung
und Balkendecke0, getragen von 4 geschnitzten Holzständern; die
Fenster 3teilig mit spgot. Maßwerk und Segmentbg. — Bilder
und Holzskulpturen aus 16.—18. Jh.

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