Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0068

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ber

— 57 —

Ber

becken auf dem Rücken tragend. Spuren einer ehem. Brunnen-
kapelle. — Grabsteine: eine große und interessante Reihe in
Kirche und Kreuzgang. Der älteste ikonische der des Propstes
Reinald Cellar f 1355, überlebensgroße Umrißzeichnung. Von
künstlerischem Wert erst seit 15. Jh., Pienzenauer 1435, Bernauer
1495, Hirssauer 1508, Rainer 1522 (wohl vom Salzburger Meister
Hans Valkenauer), Paurenfried 1512. — Konventsgebäude um den
Kreuzgang, durchweg auf rom. Grundlage, wenn auch in verän-
derter Erscheinung. Von hohem Interesse das Dormitorium, das
ganze Obergeschoß des OFlügels einnehmend, I.V. 14. Jh., ein
langer schmaler, in 2 Sch. und S J. geteilter Raum, Kreuzgwb. auf
schlanken Seck. Stützen.

S. Andreas-K. (ehem. Stiftspfarrei). 1699 völlig umgebaut, inter-
essant das am Dachstuhl aufgehängte 3 teilige Tonnengwb. —
Nebenaltäre 1652, 1657, Hochaltar A. 18. Jh. In der s Chor-
kapelle Epitaph mit figurenreichem jüngsten Gericht, 2. H. 16. Jh.
An den Außenmauern zahlreiche Grabsteine, überwiegend 17. Jh.
Frauen-K. am Anger (seit 1699 Franziskaner-K.) A. 15. Jh. Der
Formencharakter paßt zu der am Seitenportal angebrachten Jahres-
zahl 1519. Symmetrisch 2sch. Hllk., jedes Sch. im O mit 3seit.
Schluß; niedere Durchbrechungen führen in eine 1668 o ange-
baute, außen als Chor wirkende Kap. Im Sch. Sterngwb. auf
4 schlanken kapitellosen Rundpfll; die von den letzteren ausstrah-
lenden Rippen sind so gestellt, daß keine in die normalen Achsen-
richtungen fällt, doch erhalten dieselben insofern eine Betonung,
als hier Maßwerkbögen sich über die Gewölbefläche hinspinnen.
Auf dem schönen Marmoraltar der OKap. Schnitzbild0 der Ma-
donna im Ährenkleide, Kopie des Gnadenbildes im Mailänder
Dom, um 1500. An der NWand Rotmarmordenkmal des
Propstes Wolfg. Griesteter f 1567, stattliche Renss. Arbeit, im Haupt-
feld Pietä. Zahlreiche Grabsteine 17. und 18. Jh.
Kalvarienberg-Kap. 1760, die Stationsbilder lebensgroß, flott ge-
schnitzt und ausdrucksvoll.

Wohnhäuser. Einige mit spgot. Kielbogen am Eingang. Haus 102
am Marktplatz hat an der Rückseite interessante Fassadenmalerei,
um 1600, parodistische Affenszenen. Am Gasthaus zum Neuhaus
Inschrifttafel 1576. Im Museum des Gesch.Ver. sitzende weibl.
Figur, Marmor, um 1200.
Marktbrunnen 1677, nur noch der Löwe alt.

BERG IM GAU. OBayern BA Schrobenhausen. Inv.
K. des 17. Jh., der untere Teil des T. rom. — Auf dem rechten
SAltar Holzfigg.0 der hh. Katharina und Barbara, A. 16. Jh.,
in der geschmackvollen Drapierung und dem seelenvollen Aus-
 
Annotationen