Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0228

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kat

— 217 —

Kau

KATZDORF. OPfalz BA Neunburg. luv.
Wallfahrts-K. ° Zentralbau aus 1. H. 18. Jh., malerisch gelegen,
die Archt. gefällig, doch nicht bedeutend. Runder Mittelraum mit
im Dach verborgener Flachkuppel, vorgeschobenes Altarhaus,
WVorhalle und T. mit Zwiebelkuppel und Laterne. Stuckdeko-
ration und Mobiliar in frühestem Rok., um 1725. — Gnaden-
bild0, Schnitzwerk gegen 1500, stark und eigenartig empfunden,
durchaus über dem handwerklichen Niveau, zu bemerken besonders
der geschlossene Aufbau bei großem Reichtum der inneren Linien.

KATZWANG. MFranken BA Schwabach. [D.]
Dorf-K. Breiter Chorturm in gutem Quaderwerk, außen einfacher
Rundbg.Fries, innen romanisierend frgot. Kreuzgwb. auf Ecksäulen,
die Konsolen des Triumphbg. mit schön naturalistischem Blattwerk;
3. V. 13. Jh. Schiff stillos aus neuerer Zeit. — Überraschend der
Reichtum an plastischen Kunstwerken (Erklärung: K. gehörte zu
Klst. Ebrach). Im Chor Hochaltar c. 1480—90 von einem alt-
modischen Meister. Nebenaltar. Sakramentshäuschen, ver-
kleinerte aber noch immer reiche Wiederholung des Schwabacher.
Großer, schöner Crucifixus 16. Jh. Ein gleicher von c. 1470
bis 1480 in der Sakristei. Ebenda 2 Figg. von einem jüngsten
Gericht. Außen Ölberg c. 1510—20, besser als Ölberge gewöhn-
lich zu sein pflegen.

KAUFBEUREN. B.Schwaben BAmtsstadt. — Sch. VI. [D.]
Pfarr-K. 1438—43. Durchgreifende Erneuerung eines sprom. Baues
aus 13. Jh. Aus diesem erhalten die eingestreuten Tuffquadern,
das Hauptportal am s Ssch. und der mächtige T. im Chorwinkel
(SO); 5malige Teilung durch Kleebogenfriese, im Obergeschosse
3 teilige rundbg. Schallöffnungen. Die Nachricht, daß dieser T. seit
1404 von Ulrich Maurer errichtet sei, kann sich nur auf eine Rest,
beziehen; derselben gehören an der 4giebelige Aufsatz mit spitzbg.
nasenbesetzten Blenden, vielleicht auch die breiten Ecklisenen und
der eigentümliche zinnenförmige Sockel (wie ein Neubau aus
dieser Zeit aussieht, zeigt der T. der Kloster-K.). Der Erneue-
rungsbau des 15. Jh. ist in Betracht der durchgehenden Gering-
fügigkeit der gotischen Bauten des Allgäus mit Auszeichnung zu
nennen, leider durch die Rest. 1893—99 mit einem stark neugot.
Anflug. Basl. von schön gestimmten Verhältnissen, flachgedeckt
im Msch., sterngewölbt in den Ssch. Die 6 Pfeilerpaare fein und
eigentümlich gegliedert, vielleicht nicht ohne Beeinflussung durch
die rom. Vorgänger. Chor 31 m 1., Sch. 44 m 1., 19,50 m h. —
Ausstattung ganz neugot. Die 10 Barockaltäre (sie sollen z.T.
von sehr guter Qualität gewesen sein) 1893 entfernt. Ein paar
recht gute Schnitzbilder jetzt innen über dem Haupteingang
 
Annotationen