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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0478

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Schü

— 467 —

Schw

überarbeitet, wobei die dicht stehenden Pf II. Rundbogenverbin-
dungen erhielten. Hoher schlanker, ebenfalls in SpRenss. rest. T.
n am Chor. — Das bar. Tonnengwb. des Msch. von einem durch-
laufenden Fresko eingenommen, auf dem das Leben der hh. Nor-
bert, Augustin und Magnus geschildert ist; bez. Joannes Zick
1745. Hochaltargemälde 1717 von Jak. Kasp. Sing aus Mün-
chen. — Das in Nußbaum geschnitzte Chorgestühl 1717 von
G. A. Machein; unter den vielen reichen dieser Zeit und Gegend
eines der reichsten, ja in Überreichtum erstickend. Am Schluß-
altar des n Ssch. bmkw. got. Madonna aus fr. 15. Jh. Die spgot.
Skulpturen der Vorhalle nicht bedeutend.

Klostergebäude (Irrenanstalt). Den kolossalen Plan veranschaulicht
das Modell in der Bibliothek; die Fassaden schlicht, der Massen-
rhythmus in Eckpavillons und Mittelrisaliten vortrefflich. Das Klst.
sollte die K. symmetrisch umfassen (wie in Weingarten). Aus-
geführt ist nur etwa ein Drittel. 1752—70 vom lokalen Maurer-
meister Jakob Emele. Als Urheber des Entwurfs findet sich Domi-
nikus Zimmermann (vgl. Steinhausen) angegeben. Von ihm jeden-
falls der Bibliothekssaal (15:28,5 m), ein ungemein heiterer,
bequemer, einleuchtend zweckmäßiger Raum; die Bücherschränke
in 2 Geschossen mit umlaufender Galerie; ganz in Weiß und Gold;
nur die zierlichen gekuppelten SIL, die die in leichten Kurven
bewegte Galerie tragen, von rötlichem Stuckmarmor; die vor ihm
aufgestellten Statuengruppen von Jak. Schwarsmantt aus Feld-
kirch veranschaulichen abwechselnd die rechten Glaubenslehren
und die Häresien; das die ganze Decke einheitlich überziehende
Freskogemälde von F. G. Hermann aus Kempten bez. 1757.

SCHÜTZINGEN. W. Neckarkr. OA Maulbronn. Inv.
Dorf-K. sprom., got. verändert. — „Großartige" Wandmale-
reien um 1300, Marientod, jüngstes Gericht. — Ikon. Gräbst.
1490.

SCHWABACH. MFranken BAmtsstadt. [D.]
Stadt-K. 1469—95, rest. 1831. Mittelgroße, breiträumige Halle
von 6 J., der gestreckte Chor die unmittelbare Fortsetzung des
Msch., die Ssch. niedriger, mit Schleppdach (vgl. S. Jacob in Nürn-
berg). Die Formen des Innern schlicht und derb; Hochwand des
Msch. durch blinde Fenster belebt; einfache Kreuzgwbb. Turm-
stellung NW. — Hochaltar, jederseits 2 bewegliche und 1 fester
Flügel; laut Vertrag 1506—08 von Wolgemut angefertigt; die Ge-
mälde (Legende Johannes d. T. und S. Martins) galten früher für
ein Hauptwerk W.s; in Wahrheit von einem wenig begabten Ge-
sellen, der als jüngerer in der Stilentwicklung über W. hinaus ist.
Das Schnitzwerk des Schreins trägt alle Merkmale des Veit 6Yc/?schen

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