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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0226

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Cam

— 215 —

Kas

Wohnhäuser. Fachwerkbauten von besonders wuchtiger Haltung-,
meist ans der Zeit nach der Verheerung durch Melac 1692, jetzt
in der Mehrzahl durch Tünche verdorben.

CAMMERN. NBayern BA Landau a. I.
Dorf-K. neu bis auf den rom. T. — Guter Hochaltar A. 17. Jh.

CANNSTATT. W. Neckarkr. OAmtsstadt. Inv.
Stadt-K.° 1471 —1506 von Albrecht Georg. 3sch. Hllk. mit weiter
Stellung der schlanken Stützen; die sonst in dieser Zeit beliebten
Seitenkapp. fehlen; Gwb. modern erneuert. Ausgebauter netz-
gewölbter Chor. Der ältere T. in das Ende des n Ssch. einbe-
zogen; in jetziger Gestalt0 1613 von H. Schickhardt.
Uffkirche0, einfach got., unbedeutend; außen renss. Epitaphe.
Rathaus 1491. Alte Reichspost 1719. Bilfingerhaus (Ecke Küfer-
und Sulzbachgasse) 1628.

KAPFENBURG. W. Jagst kr. OA Neresheim.
Schloß (ehem. Deutschorden). Imposante Anlage. Außer dem
ma. »Alten Bau" ein bmkw. Renss.Bau 1591; prächtiger Portalbau
von hoher Originalität; Rittersaal, stuckierte Kxeuzgwbb. auf 4 Sil.;
Kap. mit ansehnlichem Grabmal des Komturs Willi, v. Buben-
hofen. Großer Barockflügel A. 18. Jh.

KAPPEL b. Waldsassen. OPfalz BA Tirschenreuth.
Wallfahrts-K. 1685—89 (nicht 1655!) von Georg Dienzenhofcr
aus Aibling in OBayern. Mit Beziehung auf die Widmung an
die h. Dreifaltigkeit ist der Gr. dreipaßförmig (3 Halbkreise legen
sich an ein gleichseitiges 3 Eck). 3 Halbkuppeln, über dem Triangel
3 kappiges Gwb. Außen in den einspringenden Winkeln: 3 schlanke
Rundtürme, über den Kuppeldächern 3 Laternen, ringsum niedriger
wiederum 3paßförmiger Umgang mit Pultdach. Altäre aus der
Erbauungszeit, je 3 in jeder Kapelle. Kuppelgemälde von dem
Böhmen Schmichäus c. 1730.

KASTEL OPfalz BA Neumarkt. [D.]
Ehem. Benedikt. Klst.-K. Beg. wohl bald nach der auf 1103
fallenden Gründung, gew. 1129. Baugeschichtlich ungewöhnlich
interessant. Die Anlage hätte schon während des Baus eine Ver-
änderung erfahren, wofern es zutrifft, daß der jetzt als Sakristei
dienende Raum an der NSeite in der ersten Planung einem Quer-
schiffflügel entsprochen hätte. Der homologe s Arm ist nie
ausgeführt worden, denn hier befindet sich ein rom. Pförtchen.
Es wäre also ein normaler Hirsauer Plan beabsichtigt gewesen.
Was zur Ausführung gekommen ist, entspricht den bayerischen
Gewohnheiten: querschifflose Basl. mit 3 parallelen Apsiden.
Im Aufbau zeigen sich wieder fremde Elemente, die in der Ver-
bindung mit den burgundischen Klöstern ihre Erklärung finden.
 
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