Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0583

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zuf

— 572 —

Zwi

ZUFFENHAUSEN. W. Neckarkr. OA Ludwigsbg. Inv.
Dorf-K.° ursp. rom. und got. sehr verändert; massiger Chor-T.
mit renss. Krönung aus Holz.

ZULLING. NBayern BA Landau.
Dorf-K. spätestgot. Backsteinbau. — Hochaltar A. 16. Jh., stark
rest. Nicht ohne Interesse der s Seitenaltar um 17C0.

ZUSSDORF. W. Donaukr. OA Ravensburg.
Pfarr-K. got., nach Brand 1646 verändert. — Got. Schnitz-
werke. Desgl. von 1533 in der Leonhards-Kap. auf dem Gottes-
acker.

ZÜTTLINGEN. W. Neckarkr. OA Neckarsulm. Inv.
Pfarr-K. neu, got. Chor, Grabdenkmäler 17. und 18. Jh.
In der Nähe die Burgen Assunstadt, Domeneck, Ernstein.

ZWECKSBERG. NBayern BA Eggenfelden. Inv.
Dorf-K. Romanisierend frgot., Sch. ursp. flachged., eingezogener
quadr. Chor. — Skulpturen 15. und 16. Jh.

ZWIEFALTEN. W. Donaukr. OAMünsingen. Abb.: Kick und
Pfeiffer. [D.]

Ehem. Benedikt.-Klst. gegr. 1089. a) Die rom. Kirche. Gew.
1109. Einer der ältesten und bedeutendsten Bautender „Hirsauer
Schule". Der Gr. zeigt alle Merkmale derselben; im W ein tiefes
Paradies in Breite des Msch.; Lhs. Basl. von 7 Achsen; die erste
enthielt eine Querempore, die letzte war durch eine 14 m hohe
Mauerschranke abgetrennt und zum Chor geschlagen; an dieser
Stelle je 1 Pfl., während die übrigen Stützen Sil. waren. Qsch.
und Chor nach dem quadr. Netz, die Ssch. setzen sich als Neben-
chöre fort, mit dem Hauptchor durch 2 Ark. verbunden. Weiter
nach O ein 2 geschossiger Anbau, doppelt so lang als das Chor-
quadrat, platt geschlossen und mit 2 Türmen an den Enden der
Ssch. Dieser Bauteil war erst 1512 hinzugefügt. 1623 kostbare
Neudekoration des Innern. — b) Die Barock-Kirche. Nach
Abbruch des noch standfesten ma. Baus 1738—65. Eine der ganz
großen, pompösen Kirchen des 18. Jh., die den Ruf ihres Erbauers
J. M. Fischer als des süddeutschen Hauptmeisters im bar. Kirchen-
bau vollauf rechtfertigt (nach seiner Grabschrift in der Münchener
Frauen-K. hat er 32 Kirchen und 23 Klöster gebaut). — Die An-
lage0 gibt, ohne Künstelei, eine wahrhaft grandiose Raumfolge voll
malerischen Lebens. Ganze L. 95 m. Im W 3sch. 2joch. Vor-
halle, über ihr Musikempore. Nach Abzug dieses Vorraums wird
die Längsachse durch das Qsch. mit seiner tambourlosen, aber
in den Raumrhythmus des Innern mit großartiger Wirkung ein-
greifenden Vierungskuppel genau in der Mitte geteilt, so daß Lhs.
und Chor die gleiche Länge wie auch die gleiche Breite haben,
wogegen ihre Systeme auf Kontrast angelegt sind: am Lhs. Seiten-
 
Annotationen