Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland (Berlin, 1908)

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Das einigermaßen an das alte Schloß in Stuttgart erinnernde Äußere
gewinnt durch die kontrastreiche Behandlung der Türme eine über-
aus malerische Gruppierung. Sehr wirksam das große Brückentor,
eine Art Triumphbg., flankiert von Rundtürmen, welche offene
Laternenaufsätze tragen, noch gotisierend; Wappenstein des Gf.
Ludwig Kasimir und seiner Gemahlin Anna v. Solms-Laubach
1564. Der ziemlich enge Hof hat keine reichere Ausbildung er-
halten, außer einigen Portalen; an der Wendeltreppe links von der
Torfahrt eines in sehr reizvoller Mischung von Gol. und Renss.,
c. 1530—40, Alliancewappen Hohenlohe-Hohenzollern; 2 größere
und reichere an den vorspringenden Treppentürmen des SFlügels,
E. 16. Jh. Der inneren Disposition fehlen noch alle Korridore,
dafür zahlreiche versteckte Wendeltreppen. Der bedeutende „Kaiser-
saal" gibt eine 2sch. Halle mit Netzgwbb., Ornament sprenss.; von
Schickhardt} Vfi& rtyW-

NEUFAHRN. OBayern BA München II. luv.
Dorf-K. lsch. flachged., Chor-T. mit Satteldach. — Gute Holz-
plastik aus fr. 16. Jh., besonders die Reliefs von S. Vitus (s Seiten-
altar) und Anna selbdritt (n Seitenaltar).

NEUFAHRN. OBayern BA Freising. luv.
Kirche des 15. Jh., im 18. umgestaltet; lsch. mit tiefem Chor. —
Glänzender Hochaltar 1662, darauf das sog. Kümmernisbild,
in Wahrheit ein gekreuzigter Christus mit Rock und Krone, Holz,
12. Jh. Auf die daran sich knüpfende Legende beziehen sich
5 Gemälde von 1527, bmkw. Leistungen der bayrischen Schule.

NEUFAHRN. NBayern BA Mallersdorf.
Schloß sp. 16. Jh., die einfachen Gebäude umgeben einen rck. Hof,
auf einer Seite Säulenlaube in 2 Geschossen.

NEUFFEN. W. Schwarzwkr. OA Nürtingen. Inv.
Stadt-K. S.Martin. 14. Jh. Flachged. Rundpfl.Basl. mit steiler
Querschnittsproportion. Die Fenster z. T. ohne Maßwerk, z. T. mit
solchem nach Reutlinger Vorbild. — Bmkw. Kanzeldeckel 1. H.
17. Jh. Ölberg von Aberlen Scheck 1504. Gräbst. 1309 und
1479. — Marktbrunnen 1731.

Hohenneuffen0. Großartige, in ihren Ursprüngen sehr alte Burg-
anlage, durch neuzeitliche Festungswerke entstellt.

NEUFRA. W. Donaukr. OA Riedlingen.
Dorf-K. 15. Jh., bmkw.. sowohl durch die für dieses Gebiet unge-
wöhnliche Bauanlage, als durch Einzelkunstwerke. Gewölbtes Schiff
mit SKapellen zwischen den eingezogenen Streben. — Lebens-
großes Schnitzbild des Ritters Stephan v. Gundelfingen, zu einem
ehem. Grabmal gehörig. Stein-Epit. für Schweikert v. G. Rot-
marmor-Epit. der Elisabeth v. G., Marien krönung, unten Gerippe mit
Schlangen und Kröten. Bronze-Epit. desRittersv. Helfenstein 1573.