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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0219

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— 208 —

Inn

Bürgersaal S. Maria Victoria (angelegt als Betsaal der mariani-
schen Studentenkongregation), 1732—36 von den Gebrüdern As am
und ihren Schülern. Eines der Hauptstücke des bayrischen Rokoko;
nicht sowohl durch Größe oder ungewöhnliche Pracht, als durch
die Vollkommenheit, mit der, dem Ideal der Epoche gemäß, alle
künstlerischen Faktoren in Eins zusammengearbeitet sind. Die
Architektur an sich ist (vgl. die Münchener Johannis-K.) ganz an-
spruchslos; ein mäßig hoher rck. Saal, die Fensternischen mit je
2 Öffnungen übereinander, flache Decke über leichter Kehle; sie
wird von einem einzigen Kolossalgemälde, einer Glorie in lich-
testen Farben, eingenommen; geistreich die Einfügung des Gestühls
an den Fensterpfeilern in die Wanddekoration. An die sakrale
Bestimmung erinnert nur der an einer Schmalwand aufgerichtete
Altar. Das ganze Ensemble unterscheidet sich in nichts von dem
Festsaal eines Schlosses und doch ist die Stimmung nicht weltlich,
sondern erfüllt von weihrauchschwüler Andacht. — Prachtvolle
Monstranz mit Darstellung der Schlacht bei Lepanto, von Joh.
Zeckel in Augsburg 1708.

H. Geist-K. angebl. 1330, doch wohl später. 3sch. Hllk. ohne
gesonderten Chor. 6 J. Schlanke rundbg. Pf 11. mit (unter Stuck
verborgenen) Ring-Kaptt.

Franziskaner-K. ° 1739. Zentralbau mit Vorraum. — Auf dem
Hauptaltar Holzfigur der Madonna, treffliche Arbeit des 14. Jh.
Universität von 1449 und Collegium Georgianum von 1494, jetzt
vollständig umgebaut; ebenso das Jesuitenkollegium von 1583.
Buchhandlung der Jesuiten (jetzt Leihhaus) 17. Jh.
Auf dem (gänzlich veränderten) Rathaus, ursp. 16. Jh., das auch
künstlerisch interessante Privilegienbuch, beg. 1494.
Sammlung des hist. Ver. im Kreuzturm.

Von der Stadtbefestigung, c. 1430—50, umgebaut 1538 ff. nach den
Plänen und unter Leitung des Grafen Solms-Münzenberg, bedeutende
Reste erhalten; Mauern Backstein; auf der Strecke vom Feldkirchener
Tor bis zur Ziegelbastei 15 Halbtürme in Abständen von c.30—35 m;
von der Ziegelbastei zum (abgebr.) Hardertor 9 Türme, z. T. noch
mit den alten Zinnen; an der SWFront 19 Türme. Kreuztor0
1383. Donautor 1542, verändert. Schloßtor ° 1580. Als Zitadelle
das Neue Schloß0, 15. und 16. Jh.; im Innern stattliche got. ge-
wölbte Räume.

INKOFEN. OBayern BA Freising. Inv.
Dorf-K. Got. T. 2. H. 14. Jh. In 5 Geschossen durch Spitzbg.
Blenden gegliedert. Oben 4 Eckaufsätze, Spitzdach (vgl. Johannis-K.
in Moosburg).

INNERTHANN. OBayern BA Rosenheim. Inv.
Dorf-K. Backsteinbau 1 H. 15.Jh. 3 Joche und 3seit. Schluß;
 
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