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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0024

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— 13 —

Alt

in unarchitektonischem Rahmen. Wertvolle Gruppe der h. Anna
bez. 1585 (Empore). Bmkw. auch das Gestühl. — Hinter dem
Altar des Frauenchors 2 Holztafeln vom Tisch der h. Brigitta, auf
dem vollständigen Exemplar eine Messingplatte0 mit schöner
Zeichnung in Schwarzlot. — Rotmarmorgrabplatten 1535, 1536,
1652. Casula 16. Jh.

Klostergebäude 17. und 18. Jh. ohne Bedeutung. Bilderhand-
schriften. Holzskulpturen und Altargemälde des 15. Jh. Renss.-
Schränke.

ALTÖTTING. OBayern BAmtsstadt. Inv.
Pfarr- und Wallfahrts-K. ° Gegr. 876 als Benedikt. Klst.; 1228
Chorherren; seit 15. Jh. Aufschwung der Wallfahrt; seit 1591
Jesuiten, daneben seit 1653 Franziskaner. — Von der 1228—45
errichteten sprom. K. der WBau und die SMauer bis ins 6. Joch.;
alles übrige 1499—1511 neu von Jörg Perger. — Hallenanlage0
von 48 m L. Der Chor schließt mit 6 Seiten des 12 Ecks in
unmittelbarer Weiterführung der seitlichen Umfassungsmauern; das
Msch. hat keinen eigenen Schluß, so daß auch kein Umgang ent-
steht (vgl. Pfarr-K. Wasserburg). Die Sterngwbb. von 7 Pfl.Paaren
getragen, 8eckig auf hohem Sockel, doch ohne Kapt. Quer durch
das erste WJoch eine Empore, deren Unterwölbung sich in ge-
schweift überfangenen Spitzbgg. öffnet. — Die im Unterbau rom.
Türme haben zwischen sich eine quadr. Vorhalle mit Gratgwb.
und über dieser eine Empore mit sprom. Rippengwb. Sodann
eine äußere Vorhalle in ganzer Fassadenbreite, 3 grätige Kreuzgwbb.,
Eingänge in N. und S. Das Hauptportal0 liegt innerhalb, zwischen
den Türmen; 3 Rücksprünge mit SIL; die Archivoltengliederung
entsprechend; das Bogenfeld glatt; die Formen der Basen und
Kaptt., sowie die schlanken Proportionen des ganzen Aufbaues
passen zum Weihedatum 1248. Im rom. Bauteil Füllmauern,
außen und innen mit Tuffquadern verblendet. — Beim spgot. Um-
bau wurde die Fassade soweit überhöht, daß sie das hohe Dach
deckte; die Türme erhielten einfache 8eckige Aufsätze.
Hochaltar klassizistisch 1797—1803; 2 rok. Nebenaltäre; auf
2 Altären tes Lhs. die lebensgroßen Holzfigg. der Evangelisten in
der Art des Roman Boos, die Gemälde von J. Hatiber und
J. J. Dorner 1793. — 2 Taufsteine, ein sprom.0 und ein spgot.0
1501. — Spgot. Weihbrunnen0. — Sehr wertvoll die 3 in
Eichenholz geschnitzten doppelflügeligen Türen0 1513—20.
Kreuzgang. In der Anlage und den äußeren Mauern sprom.;
ursp. flachgedeckt; die jetzigen Gwbb. A. 15. Jh., ihre Kragsteine
den rom. Säulchen entnommen; die got. Fenster 1682 umge-
arbeitet. An die OSeite schließt sich die Sakristei; ferner eine
Doppelkap., deren Erdgeschoß Beinhaus war und die S. Peters-Kap.
 
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