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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0259

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Lau

— 248 -

Lan

1720. Die Holzdecke im oberen Saal, E. 17. Jh., Stammt aus dem
Jesuitengymnasium.
Jesuitenkollegium 1578 und 1693.
Gasthaus zum Stern. Schöne spgot. Balkendecke0.
Stadtbefestigung. LH. 15. Jh. Backsteinrohbau. Baiertor0 1425,
hoher 4 seit. T. mit Zinnen in halber H. Gruppe von Reliefs in
architektonischer Umrahmung. Auch die Außenbefestigung gut
erhalten. Das Ganze interessant.

LANDSHAM. OBayern BA Ebersberg. Inv.
Dorf-K.° Stattlicher einheitlicher Bau 1758, Tonnengwb. mit
Fresken, Ecken des Lhs. abgerundet, l/a kr. Chor, hübscher WT. —
In der Sakristei Holzfig. des h. Stephan, E. 14. Jh.

LANDSHUT. NBayern Amtsstadt. [D.]
S. Martin, Pfarr-K. der Altstadt. Baubeginn nicht gesichert, jeden-
falls vor 1392 (Inschr. auf dem Schweißtuch außen am Chor); die
Vollendung des Innern zu begrenzen nach den inschr. Daten 1422
(Kanzel), 1424 (Hauptaltar), 1429 (Schlußstein am ersten Portal des
n Ssch.), 1432 (Tympanon des WPortals). — Hauptwerk des Meisters.
Haus Stethaimer von Burghausen, des Vaters der bayerischen Spät-
gotik. Die neue Orientierung des Kunstgefühls äußert sich irr,
diesem vorbildlichen Werke mit voller Energie. In Backstein aus-
geführt, hat es alles Schwere der Erscheinung, das bis dahin mit
diesem Baustoff verbunden zu sein pflegte, ins Gegenteil verkehrt..
Hllk. von 9 J., die Sschiffe im Raumeindruck subordiniert, Br. in
den Achsen Ssch. 6,2 m, Msch. 12,2 m, H. der Gwbb. 29 m, Joch-
weite 5,30 m. Die in diesen Zahlen sich äußernde ausgeprägte
Vorherrschaft des Höhenfaktors wird für das optische Gefühl noch
gesteigert durch enorme Schlankheit der in kurzen Intervallen sich
folgenden Stützen (22 m h., 1 m stark). Sie bilden im Gr. ein
in die Länge gezogenes 8Eck; nach der Querachse ist je 1 Dienst
vorgelegt, halbrd. beginnend, alsbald in feine rippenähnliche Pro-
file übergehend; am oberen Abschluß liegen die Kämpfer der
Gwb.Rippen tiefer als diejenigen der Scheidbgg.; das Kämpfer-
gesims liegt in der Höhe der ersteren, so daß sich der Pfl. noch
senkrecht darüber fortsetzt. An den seitlichen Umfassungsmauern!
niedrige flache Kapellen zwischen den Streben. Die Fenster be-
ginnen erst auf halber Höhe. Daher der im Hallensystem nicht
häufige Vorzug einer schönen gesammelten Beleuchtung. (Maßwerk
durchweg neu). Die Sschiffe schließen platt; der Chor setzt das
Msch. in gleicher H. und Br. fort; 4 gerade Joche und 3 seit. Schluß.
Das Hauptgwb. zeigt, wohl als frühestes Beispiel, die seither in
Bayern vorherrschende Konstruktionsform einer Halbtonne mit Sticli-
kappen; das Rippennetz hat wenig mehr als dekorative Bedeutung;
in den Ssch. Sternmuster. — Das Äußere schlicht backsteinmäßig.
 
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