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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0222

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Isc

— 211 —

Ise

adligen Grabsteinen mehrere in rotem Marmor, also wohl aus
Oberbayern importiert; Daten 1454, 1456, 1457; Epitaph für die
Stifter 1543. — Große Strahlenmonstranz 1705 von Wolfg.
Fesenmaier aus Augsburg, hochfeine Arbeit.
Konventsgebäude 1707. Stuckierung vonMarazzi zusComo.
Prälatur 1727, Stuckierung von Jos. Schnutzer, eine von den
besten der Wessobrunner Schule. Die Fresken im 19. Jh. über
tüncht.

Ehem. Pfarr-K. S. Stephan. 1834 z. T. abgebrochen; erhalten der
T. mit hohem Zinnensockel und got. Friesen und der got. Chor.
Schnitzbild der Mutter Gottes von edelster Haltung, um 1500.

ISCHL. OBayern BA Traunstein. Inv.
Dorf-K. ° Einheitlicher spgot. Bau, gew. 1451. Anlage wie in
Deiting, doch ohne Empore. Das Netzgwb. durch kräftige schöne
Rippen ausgezeichnet. T. an der Sseite des Chors. Rotmarmor-
altar A. 18. Jh.

ISEN. OBayern BA Wasserburg. Inv.
Kollegiatstifts-K. S. Zeno (jetzt Pfarr-K.) Gegr. 2. H. 8. Jh.
Jetziger Bau0 einheitlich c. 1180—90, im Eindruck durch sp. Ver-
änderungen beeinträchtigt. Urspr. 3 sch. flach gedeckte Basl. ohne
Qsch., Schluß mit 3 parallelen Apsiden. Inneres 35 m 1., 14,5 m br.
Im Lhs. je 6 Arkaden auf quadr. Pfll., ihre einfachen Kopfgesimse
mit barockem Stucküberzuge. Die beiden letzten Joche sind zum
Chor hinzugezogen und mit 4 Stufen überhöht. Darunter die
Krypta; 3sch.; die gratigen Gwbb. im w Teil auf Pfll., im o auf
stämmigen Sil. von plumper Detaillierung. Die Kaptt.0 in Form
einer umgestürzten Basis. Das got. Gwb. des Lhs. nach Br. 1490,
gleichzeitig Überhöhung der Mauern. Die urspr. Bg.Friese und
Lisenen nur noch an der Apsis. Die rom. Oberfenster zum Teil
erhalten und merkwürdig durch die an ihrer Leibung einge-
mauerten Schallgefäße. Das rom. WPortal0, 3 Rücksprünge
mit eingelegten HalbSll., erinnert in seinem flach skulpierten
Schmuck an die Schotten-K. in Regensburg; das Tympanon-
relief, Christus auf einem Sessel mit Löwenklauen, sehr roh; am
Gewände eine Tragefigur«, die ihre abgeschnittene Nase in der
Hand hält (Ps. CXIII nares habent et non odorabunt). WT. in
der rom. Bauepoche vielleicht beabsichtigt, jedenfalls nicht aus-
geführt. Spgot. Vorhalle mit SWT. (die rom. Konstruktion Bruch-
stein, die got. Backstein). — Inneres. Die barocke Stuckierung
störend, auch an sich geringwertig; desgl. die Altäre. Zahlreiche
Grabsteine und Epitaphe; bmkw. in der Vorhalle das der
Pfeffingen von 1510 und des Wolfg. Gumpletsheimer nach 1521
mit früher Renss.Einwirkung. An der Hochwand des Msch. großes
Kruzifix 1530. Taufstein" 1520.

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