Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0181

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Hai

— 170 —

Hai

Nebenbau Saal mit hochinteressanten Stuckaturen bez. 1610. Figür-
liche Allegorien und zahlreiche Wappen des oberpfälzischen Land-
adels.

HAINHOFEN. B. Schwaben BA Augsburg. [Sch.]
Pfarr-K. Spgot. Monstranz, zierlich aufgebaut, jedoch durch
die Zeit und spätere Zutaten arg mitgenommen.

HAISTERKIRCH. W. Donaukr. OA Waldsee.
Pfarr-K. 1601 barockisiert; am Schiff und am T. rom. Fensterchen
zu erkennen, Chor spgot. — Wandgemälde 15. Jh. Plafond-
gemälde 1694.

HALBMEILE. NBayern BA Deggendorf.
Wallfahrts-K. 2. H. 18. Jh., gute Deckengemälde von Chr.
Wink 1783.

HALFING. OBayern BA Rosenheim. Inv.
Dorf-K. spgot. 1720 stark verändert. — Imposant aufgebauter
Hochaltar um 1730; darauf hervorragend schönes Gnadenbild,
sitzend, Madonnenstatue0, A. 15.Jh. Qute herald. Rotmarmor-
platten. Silberne Madonnen Statuette 1522, wertvoll, mit
Wasserburger Zeichen.

HAPPING. OBayern BA Rosenheim. Inv.
Dorf-K. 1678, Gr. nach spgot. Schema. Stuckatur des Tonnen-
gewölbes in geometr. Teilung.

HALDENWANG. B. Schwaben BA Günzburg. Sch. V.
Pfarr-K. Ausgemalt von A. Enderle 1760.

HALL. W. Jagstkr. OAmtsstadt. Inv. [D.].
Stadt-K. S. Michael.0 Von dem nach Maß einer Pfarr-K.
dieser Zeit sehr stattlichen rom. Bau allein der vortretende WT.
erhalten. Die reich durchgeführte Gliederung nach dem Vor-
bild von Komburg. Die 8 seit. Krönung got. (Bogenfries falsch
hineinrestauriert). Erdgeschoß in weiten Arkaden geöffnet, je 1
an den 3 freien Seiten; die 4 Zweige des Kreuzgwb. senken sich
gegen den Scheitel, wo sie von einer aus 4 Rundsll. gebündelten
Stütze aufgenommen werden. Am Portal bmkw. Tympanon, das
rom. Ornamentationsprinzip der Flächenfüllung musterhaft durch-
geführt. — Lhs. Neubau 1430—56, beg. von Konrad v. Nürnberg (bis
1438), fortgeführt von Nik. Eseler von Alzey. Netzgewölbte Hllk.
mit sehr weiten Nebenschiffen, wie man sie in Süddeutschland nicht
oft sieht. — Chor 1495—1525; ebenfalls Halle, 6 m höher als das
Lhs., 5seitiger Umgang, zwischen den Strebepfll. niedrige Kapp.
Ein Musterbeispiel spätestgotischen Kunstgefühls: die Stützen bis zur
Ängstlichkeit dünn; der Raum außerordentlich weit, hoch und frei;
aber es fehlt die feinere rhythmische Belebung. — Die Kehrseite
bildet die hier noch um einen Grad mehr, als bei den Hallen-
 
Annotationen