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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0430

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Reh

— 419 —

Rei

Stadtbefestigung. Fast ganz verschwunden. Von Toren außer
der Porta praetoria zu nennen das spgot. Ostentor, nicht unver-
ändert, in Masse und Umriß sehr stattlich, alte Glocke von Hans
Payer um 1410.

Donaubrücke. Die Annahme, daß sie im wesentlichen noch der
1135—1146 errichtete Bau sei, bedarf zuverlässigerer Untersuchung;
sollte sie sich bestätigen, so wäre die Leistung für die Geschichte
der Technik überaus merkwürdig. 16 Bögen, Fahrbreite 5 m,
Länge 304 m. Von den ursp. 3 Brückentürmen nur der eine am
s Eingang erhalten.

REHLING. OBayern BA Aichach. Inv.
Dorf-K. Zu beachten die einheitliche Rokokoausstattung.

REICHARDSROT. MFranken BA Rotenburg.
Dorf-K. mit rom. T.

f REICHENAU. Baden Kr. Konstanz. Abb.: Adler, Z. f. Bau-
wesen 1869. [D.]

Ehem. Benedikt.-Klst. In der Zeit seiner Blüte, 9.—11. Jh., für

die Kultur- und Kunstgeschichte Südwestdeutschlands einer der
wichtigsten Mittelpunkte; im sp. Ma. in Verfall; im 18. Jh. auf-
gehoben. Von den ehemals über die ganze Insel zerstreuten Bau-
lichkeiten des Klosters fast nur die 3 Kirchen erhalten. Von spä-
teren Überarbeitungen verhältnismäßig wenig berührt und im Be-
sitz ausgedehnter Reste von Wandmalerei geben sie wichtigen Auf-
schluß über die Gesamterscheinung des Kirchenbaues im frühen
Mittelalter.

Mittelzell. Münster S. Maria und S. Marcus. Wesentlich aus
der Bauepoche c. 980—1048; die Überarbeitung im 12. Jh. nicht
sehr eingreifend. — Pfl. Basl. mit doppeltem Chor und doppeltem
Qsch. Das Lineament des Gr. sehr ungenau, ebenso die Bogen-
linien der Arkaden. Baustoff: Bruchstein kleinen Formats, an
Ecken und Bögen zweifarbige Sandsteinquadern. L. von Chor zu
Chor 43,5 m; ganze Br. des Lhs. 26 m; Br. des Msch. 10 m; ge-
ringe Ausladung der Qsch., H. knapp 13 m. Also sehr in die
Breite gehendes, an die frühchristlichen Basiliken Italiens erinnern-
des Raumgefühl. Das w Qsch. öffnet sich gegen die Ssch. in je
einer Doppelarkade, die s geteilt durch eine Sl., die n durch einen
Pfl. Der altertümliche Charakter der ersteren (Trapezkapt. mit
flach gemeißeltem Blattwerk ähnlich dem in Oberzell aufgemalten)
läßt die Zuweisung auf E. 10. Jh. nicht unmöglich erscheinen; ver-
mutlich hatte der erste Bau Sil. auch im Lhs. Die jetzigen Pfll.
(nach Adler von der Rest. 1172) sind nur zum Teil vom bar.
Stucküberzug befreit. Die alten kleinen Fenster der Ssch. noch
erkennbar. — Der WBau mit dem Markuschor gew. 1048 (Über-
arbeitung einer schon bestehenden Anlage? oder völliger Neubau?).

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