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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0115

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Egm

— 104 —

Ehn

kann; feiner und behaglicher als die sonst im Motiv verwandte
Solitude. — Deckengemälde von Guibal, Skulpturen von
Lejcuue, Friedrich, Mack und Scheffauer.

EGMATING. OBayern BA Ebersberg. Inv.
Dorf-K. rom. um 1200. Feldsteinbau. Der massive OT. enthält
im Erdgeschoß den Chor. Gwbb. in verspäteter Gotik 1618.

EHINGEN. W. Donaukr. OAmtsstadt. — [D.]
Stadtpfarr-K. früher got., 1738 umgestaltet, Chor und Dekoration
1754 von Bagnato. Das sehr breite, verhältnismäßig niedrige flach-
gedeckte Schiff mit hohen Seitenkapellen zwischen den Streben
läßt für den ursp. got. Bau eine Hallenanlage vermuten, deren
Pfeiler entfernt wurden. — Hübsche Kanzel aus 17. Jh. Tauf-
stein 1515. Beachtung verdienen einige ältere Holzskulpturen,
die in die Barockaltäre Aufnahme gefunden haben: Martyrium des
h. Vitus bez. Christoph v. Urach 1519, alt bemalt; in einer Kap.
der SSeite Hochrelief der Pietä mit Johannes und Magdalena um
1520, schön angeordnet, ernster inniger Ausdruck, darf zum Besten
der schwäbischen Kunst dieser Zeit gerechnet werden, in jammer-
voller Weise neu bemalt; Grabmal des H. Winkelhofer f 1538.
Konvikts-K. 1712—19. Kompromiß einer Zentralanlage mit 3sch.
Hallen-K. In den rck. Gr. (37:27 m) ein griechisches Kreuz ein-
gezeichnet; die Verkürzung der Querarme sorgt für Unterordnung
der Nebenräume unter die mit Flachkuppel gedeckte Vierung. Kein
gesonderter Altarraum. Die Raumbildung klar und vornehm, die
Stuckdekoration der Decke nicht eben ausgezeichnet, aber auch
nicht vordringlich. Im Außenbau das Kreuz nur leicht angedeutet.
Der Meister des sehr bmkw. Baus ist nicht bekannt (Franz Beer}).
Die zentralisierende Anlage ungewöhnlich für diese Gegend. Offen-
bar liegen Eindrücke der ital. Hochrenss. zugrunde. Außerdem
wurde an die Ähnlichkeit der Anlage mit derjenigen der Kollegien-K.
in Salzburg von Fischer von Erlach erinnert (Ehingen war Haupt-
ort der vorderösterreichischen Herrschaft). — Gemälde des Hoch-
altars von Bergmüller in Augsburg.

Alte Spital-K. 1493 (profaniert), Portal mit Dreifaltigkeits-
relief.

Spital (jetzt Franziskaner-Klst.) 1650 von Leonhard Buchmüller d. J.
Gottesacker-K. 1591, bmkw. Nebenaltar 1605.
Rathaus 1686. Ritterhaus (Oberamt) gegen 1700. — Ständehaus
(Amtsgericht) 1749. Zahlreiche alte Klosterhöfe und Herrenhöfe,
mehr oder minder verbaut.

EHNINGEN. W. Neckarkr. OA Böblingen. Inv.
Dorf-K. Chor 1476. — Gemalter Flügelaltar aus der „Nach-
blüte der schwäbischen Schule"; über dem WPortal 2 Engel mit
dem Schweißtuch 1523.
 
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