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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0502

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Sul

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Sul

Akademie. 1740 von Leger als Kaserne erbaut. 1775 Karlsschule.
Hufeisenförmige Anlage mit großem Hof. In der Mitte des
Nordflügels Rotunde auf 24 Sil. mit zierlicher Rokokodekoration.
Darüber Speisesäle mit Malereien von Guibal, Heideloff und
Hetsch. Darin seit 1810 Hofkirche mit Himmelfahrt Christi von
Hetsch.'

Alte Kanzlei in zwei Absätzen 1543 und 1566, erneuert 1684,
Eck-T. 1599, von den 2 Portalen das dem Schloß zunächst liegende
das ältere.

Prinzenbau beg. 1605, die Pläne Schickhardts unausgeführt ge-
blieben, I. Stock z.T. 1663, wesentlich 1678 ff. durch Math. Weiß
aus Kassel, die Fassade erst 1710, wahrscheinlich von Joh. Fr.
Nette (vgl. Ludwigsburg). Die Stuckdekoration von den Italienern
Frisoni, Carlone, Retti. 3geschossiger Pilasterbau (dor., jon.,
korinth.) in italisierenden Formen, aber deutsch in den breiten
Proportionen und den zweiteiligen Fenstern.

Landschafts(Stände)-Haus beg. 1565, Eckgiebel an der Linden-
straße 1580, Nebenhaus in der Kronprinzenstr. 1658, die rest.
Fassadenmalereien um 1760 von J. G. Bergmüllcr aus Augsburg.
Die Privatarchitektur, zumal im 18. Jh., nicht unbedeutend.
Vgl. Lambers und Stahl, Altstuttgarts Baukunst. Bmkw. an der
NSeite des Marktplatzes ein Bau von Schickhardt 1614; des Mei-
sters eigenes Haus Ecke Kanzlei- und Spitalstr. Zerstreut einige
Rok. Häuser, z. B. Gymnasiumsstr. 35 von 1771 und 45, ferner
„König v. England", Alter Schloßplatz 2, Königstr. 43B, erb. 1780,
ehem. „Landhaus", Langestr. 51.
Königstor 1807, triumphbogenartig.

Marktbrunnen 1714 aus Gußeisen, auf den Wilhelmsplatz versetzt.
Brunnen am Prinzenbau, 1787.

Votivstatuen spgot. Hirschgasse 9, Marktplatz 4, Weberstr. 2.
Hoppenlau- und Staigfriedhof mit manch bmkw. Denkmälern seit
M. 18. Jh.

[Lusthaus0 1580—93 von Georg Beer, 1846 abgebrochen um für
das inzwischen wieder abgebrannte Theater Platz zu gewinnen (die
damaligen Aufnahmen von Beisbarth publ. 1S79 von Bäumer).
Ein Bruchstück als malerische Ruine in den Kgl. Anlagen wieder-
aufgestellt; die ganz ungewöhnlich feinfühlige und edle Formen-
behandlung bestätigt, daß das Lusthaus zum besten der deutschen
Renss. gehört hat. Porträtbüsten nach Schloß Lichtenstein ge-
bracht.]

SULZ. W. Schwarzwkr. OAmtsstadt. Inv.
Stadt-K. 1513—15. — Grabstein der Anna v. Geroldseck 1528,
Bronzeguß in Stein eingelassen.
 
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