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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0056

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dem Haag, gegossen von Wolfgang Neidhard aus Ulm. Diese
3 Brunnen gehören zu dem Besten in der ganzen von Giam-
bologna begründeten Gattung; in der dekorativ-monumentalen Wir-
kung sind sie schlechthin vollkommen; in den Einzelfigg. ist vieles
geziert oder leer, einige von ihnen aber, besonders die Wasserjung-
frauen am Herkulesbrunnen, besitzen außer ihren formalen Vor-
zügen eine köstliche Frische des Naturgefühls. Zur Abschätzung-
Vergleiche man den Neptunsbrunnen, ursprünglich in der Karo-
linenstraße, jetzt am St. Jakobsplatz, 1595 von einem unbekannten
Augsburger, und die ebenfalls gleichzeitigen Altäre der Ulrichs-K.
Stadtbefestigung. Aus Ma. wenige Reste erhalten. Die meisten
Tortürme A. 17. Jh. von Elias Holl um- oder neugebaut Alle in
Backstein mit Verputz. Das Wertachbruggertor (1605) gibt
einen quadr. Unter- und einen 8seit. Oberbau, beide von gleicher
Höhe; der erstere rustiziert, sonst ungegliedert (Torfahrt spitzbg.);
der zweite hat einen Sockel mit Rustikaecken, dann Zusammen-
fassung mehrerer Geschosse durch dorische Eckpilaster, Abschluß
durch Triglyfenfries und mächtiges Kranzgesims, flaches Zeltdach
mit schlanker Laterne. Die Öffnungen niedrig und breit, wohl für
leichtes Geschütz. Die späteren Tore (Steffinger 1619, Fischer
1620, Klinker 1622) wollen nur durch die Masse wirken, ohne
organische Dekoration; das Obergeschoß ebenfalls 4seitig, aber
gegen das untere leicht eingezogen. Derselbe Typus mit abgerun-
deten Ecken und etwas mehr Flächengliederung im Roten Tor
1622. Von Holl auch die Wassertürme am Jakobertor. Ferner
die Barfüßerbrücke 1611; nur die Bogen erhalten; an der Fahr-
bahn lagen Kaufläden wie am Ponte Vecchio in Florenz.

AUHAUSEN. Bayr. Schwaben BA Nördlingen. — [D.j.
Ehem. Benedikt. Klst. K. gegr. 958, 1525 von den Bauern be-
schädigt, 1530 säkularisiert; jetzt ziemlich verwahrlost. Die Außen-
ansicht durch spgot. Zubauten bedingt, in Innern rom. Pfeiler-
basilika; Hauptchor spgot. 1513, Hochschiff zerstört; wegen dicker
Tünchung eingehende bauliche Untersuchung unmöglich. Das
ganz spärliche Detail gibt für die genauere Zeitbestimmung keinen
Anhalt. Da das Klst. von Hirsau reformiert sein soll, wozu die
ehemals offene Vorhalle zwischen den WTürmen und der Mangel
einer Krypta passen, kommt nur 12. Jh. in Betracht. Die 3 Sch.
bilden ein einfaches Rck. (16,50:33) mit 3 parallelen Apsiden (erhal-
ten nur die s Nebenapsis), Arkaden in 8 Achsen. Die letzte Travee
als Vorchor, gewölbt, in der Mitte Tonnengwb., zu den Seiten
grätige Kreuzgwbb. Die über dem 2. Pfeilerpaar (von O) auf-
steigenden Pilaster nicht sicher zu deuten. Ebenfalls gewölbt die
Vorhalle. Die Pfll. (im Gr. 1,45:1,15) an Sockel und Kämpfer
 
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