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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0203

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Hir

— 192 —

Hir

Jagdschloß der Fürstbischöfe v. Augsburg, erb. 1660, tonnen-
gewölbte Hallen mit sternförmig angeordneten, ganz schmächtigen
Zierrippen im Erd- und 1. Geschoß.

HIRBLINGEN. B. Schwaben BA Augsburg. [Sch.].
Pfarr-K. Gegenüber der Kanzel großes Kruzifix, wirkungsvolle
Renss.Arbeit aus der 2. H. des 16. Jh.

HIRNSBERG. OBayern BA Rosenheim. Inv.
Dorf-K. 1. H. 16. Jh. Gr. wie in Guntersberg, schöner hoch-
räumiger Aufbau, T. mit Satteldach.
Speckerturm. Burgruine.

HIRSAU. W. Schwarzwkr. OA Calw. Inv. [D.].
Ehem. Benedikt. Klst. Heute ein großer Ruinenkomplex in herr-
lichem landschaftlichen Rahmen. Das Klst. besaß 2 Kirchen:
S. Aurelius, erb. 1066—1071, S. Peter, erb. 1082—1091; jene nach
deutscher Bautradition, diese in den Hauptmotiven nach dem Vor-
bild von Cluny disponiert, wenn auch in den Einzelformen deutsch
bleibend; Ausgangspunkt für die in LH. 12. Jh. überaus wichtige
„Hirsauer Bauschule". 1692 durch die Franzosen zerstört.
S. Aurelius. Qsch. und Chor in quadratischem Schematismus; ursp.

3 Apsiden; die in gleicher Flucht mit dem Hauptchor schließenden
Nebenchöre später hinzugefügt. Keine ausgebildete Krypta, nur
schmaler Quergang und Grabkammer, vielleicht noch von der K.
des 9. Jh. Von dieser auch der Estrich und die Längsmauern des

1 sch. Lhs. gefunden. Das Lhs. des 11. Jh. ist flachged. Basl. von

4 breit und niedrig proportionierten Arkaden auf leicht verjüngten
Sil. von ziemlich roher Detaillierung: steile att. Basen, schwach
ausladende Würfelknäufe, kein Halsring, einfach abgeschmiegte
Deckplatte. Die Sschiffe waren gewölbt; dafür sprechen die kleinen
kragsteinartigen Vorsprünge der Deckplatten und die mit ihnen
korrespondierenden (auffallend dünnen) Wandsäulen; zu beachten
auch das rauhe Mauerwerk über den Arkaden der Sseite. Im W

2 Türme; zwischen ihnen geschlossene Vorhalle mit quadr. Grat-
gwb.; darüber Empore aus 12. Jh. Der ST. mit tonnengewölbter
Spiraltreppe, 11. Jh., der NT. 12. Jh. Die Fenster sehr klein. Die
Türe der NSeite mit wagerechtem, in der Mitte flachgiebelförmig
verstärktem Sturz. Das WPortal 12. Jh.; 2 Rücksprünge ohne
Kämpfer; das Sockelprofil als Rahmen herumgeführt. Ganze L.
38,50; Lhs. 15,30, Msch. br. 5,75. — Heute nur noch das Lhs. er-
halten. Von den s anschließenden Klst.Gebäuden Grundlinien und
kleine Würfelknäufe gefunden.

S. Peter u. Paul.° Ausgedehnter Ruinenkomplex. Der Gr. der
K. durch Ausgrabungen gesichert; der Aufbau nach älteren Abb.
näherungsweise rekonstruierbar. — Grundriß: 3sch. Basl. von
8 Arkaden; Qsch. aus 3 Quadraten; 3sch. plattgeschlossener Chor,
 
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