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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0435

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Rei

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Rei

erhalten. 1742 eingewölbt und mit Stuckaturen und Gemälden
reich dekoriert, die Polychromie erstreckt sich auch auf die Struktur-
glieder; die Wand- und Deckengemälde von Andr. Gebhard
aus Regensburg. — Choraltar mit 4 gewundenen Sil. um 1750.
Aus derselben Zeit die Verkleidung der Presbyteriumswände mit
einem Spalier0 von gemalten Leinwandtapeten in geschnitzten
Rahmen. Das got. Chorgestühl aus E. 14. bis A. 15. Jh., jetzt
auf der WEmpore. An den Türflügeln der Vorhalle bronzene
Löwen köpfe und Ringe etwa M. 13. Jh. An einem der w Pfl.
Sandsteinmadonna0 um 1415, Köpfe überarbeitet. Madonna
in bemalter Terrakotta0 um 1460. Stiftergrab ursp. im Kapitelsaal,
jetzt die got. Wappenplatte0 am Ende des n Ssch., die 4 tragenden
Löwen 18. Jh. Grabmal0 des Wittelsbacher Herzogs Otto von
Pfalz-Mosbach f 1461, als Hintergrund der trefflich behandelten
Bildnisfig. ein von Engeln gehaltenes Tuch, Kenotaph0 seines
Sohnes Johann f 1483, Rotmarmorrelief, Skelett mit Würmern,
umgeben von Wappenschilden, Umschrift in frrenss. Kapitale.
[Thronender Christus, bedeutende rom. Steinskulptur im Nat.
Mus. zu München.]

Klostergebäude 1695—1744. Die Rok. Stuckaturen durch Brand
1897 zerstört. Die interessante got. Befestigung erhalten.

REICH EN BACH. W. Schwarzwkr. OA Freudenstadt. Inv.
Benedikt.-Klst.-K. ° Älteste Tochter Hirsaus, gegr. 1082. Zwei
Bauzeiten deutlich zu unterscheiden. Der älteren, der Gründung
sich anschließenden, gehört das Lhs., ein 1 sch. flachgedekter Raum
von 9,70:25,80 m. An den o Ecken Türme, halb über die seitl.
Fluchtlinien vorspringend, in ihren Erdgeschossen die Nebenchöre;
vom kryptenlosen Hauptchor nur der zwischen den Türmen liegende,
in der Tonne überwölbte Vorchor erhalten. E. 12. Jh. wurde der
Chor 3 sch. basilikal verlängert, die alten Türme, deren Erdgeschosse
nun Durchgänge wurden, belassen. Zunächst flachgedeckt. Von
1230—40 Kreuzrippengwbb.; man beachte den verschiedenen Stil-
charakter der die Arkaden tragenden, echt schwäbischen Gruppenpfll.
und der Wandsll. mit Knospenkaptt. Aus dieser jüngsten Bauzeit
auch die Vorhalle, eine infolge veränderter Gr.Disposition nicht
glücklich ausgefallene. Nachahmung des Paradieses von Maulbronn.
— Die o Teile c. 1895 mit den alten Werkstücken neu aufgebaut.
Das Klostergebäude ist »in den Hauptmauern das alte und
birgt in einem Raum noch alte Säulen".

REICHENBERG. W. Neckarkr. OA Backnang. Inv.
Burg° (wahrscheinlich erb. von den Markgrafen von Baden). Groß,
interessant und wohlerhalten. Rom. Kapelle0. Runder Bergfrid,
in Maßen, Einrichtung und Behandlung den Besigheimer Türmen
ähnlich, Durchmesser 12,50 m, Mauerstärke 4 m, Eingang 8 m
 
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