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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0026

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— 15 -

AU

der Kap. war seit Jahrhunderten schwarz angestrichen (jetzt Stuck-
marmor). Auf dem Gnadenaltar ein silberner Tabernakel, darin
das wundertätige Marienbild0, bemaltes Schnitzwerk0 aus A.
14. Jh., die Fleischteile stark gedunkelt. — Zahlreiche Urnen mit
den Herzen wittelsbachischer Fürsten und Fürstinnen; monumental
ausgebildet diejenige des Kaiser Karls VII. — Unter den vielen
Votivgaben künstlerisch bmkw. das bronzene Madonnenrelief0
von Wensel Laminger 1519. — Im Umgang 59 Tafelgemälde
mit Mirakeldarstellungen, 1520 ff.

Jesuiten-K. S.Magdalena. Erster Bau 1593, zweiter (jetziger)
1696 von Meister Ruprecht {KuchlmeisterT). Kurzer, lsch. Gr.,
an den Seiten Flachnischen, deren dritte im O sich querschiffartig
erweitert, im W Empore. Die bar. Formen eine weitere Entwick-
lung der in der Münchener Theatiner-K. vorgebildeten. Die farb-
lose Stuckdekoration von Italienern. — Hochaltar 1795, das
Gemälde von Chr. Wink aus München. — Kanzel, Beicht-und
Kirchenstühle gute Arbeiten aus A. 18. Jh.
Franziskaner-K. S. Anna 1654. Unbedeutend.
Gottesacker-K. S.Michael 1469. lsch. mit 5 J. und 8 Eck-Schluß.
— Holzkruzifix und mehrere Gräbst, aus M. 16. Jh. von guter
Arbeit.

Marienbrunnen 1637 von einem Salzburger Meister. Inmitten
eines 4paßförmigen Beckens von 9 m Durchmesser erhebt sich
ein zweites kleineres Becken gleicher Form, von Tritonen gestützt,
in der Mitte auf erhöhtem Postament Statue der Immaculata.
Administrationsgebäude der Kapellenstiftung. 1674 nach Plan
von Enrico Zuccali.

ALTSHAUSEN. W. Donaukr. OA Saulgau. [D.]
Ehem. Deutschordens-Schloß, Sitz des Landkomthurs der Bailei
Elsaß und Burgund. Neubau beg. 1729. Geplant eine weit-
läufige symmetrische Anlage (Prospekt in der Stuttg. Staats-
sammlung)., von der nur ein Teil zur Ausführung kam; jetzt ein
lockerer Gebäudekomplex. Großes Torhaus (1732) mit wirkungs-
vollem Umriß; rechts der lange Reitstall und die ursp. als Theater
gedachte Reitschule; links der 3geschossige Wohnbau; elegant
stuckiertes Treppenhaus; die Wohnräume noch in den breiten,
niedrigen Proportionen des deutschen Barock; interessante Folge
von Öfen. Archt. G. G. Bagnato aus Como; was und wieviel
ihm gehört, ist nicht ausgemacht. Von seinem Sohn die Oran-
gerie 1770 und die Beamtenhäuser vor dem Tor.
Schloß-K. S. Michael. 1748—50 durchgeführte Erweiterung einer
got. K. von 1413; weder Architektur noch Dekoration sind be-
deutend. — Bmkw. der Schatz der Sakristei. Reliquienschrein
mit Dächlein, auf den Seiten 5 zisilierte Bilder aus dem Leben der
 
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