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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0070

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Ber

— 59 —

Ber

44 m 1., 13,70 m br. Der Gr. Baröieris zeigt die mit 3 parallelen
Apsiden schließenden Chöre durch feste Mauern getrennt, im Lhs.
je 8 Ark., das Msch. erheblich breiter als die Ssch. Diese Konfigu-
ration spricht eigentlich für Anlage als Basilika (vgl. dagegen
Prüll); ich vermute, daß im Bau des 11. Jh. auch eine solche vor-
lag und erst im 12. Jh. als Hllk. umgebaut wurde. Beweisend für
die Hllk., neben anderem, die gleiche Höhe der 3 Apsiden. Die
mittlere im 18. Jh. überhöht, aber der rom. Fries noch wohl-
erhalten; die seitlichen ganz unversehrt; der Bg.Fries auf Kopf-
konsolen, außerdem noch in jedem Bogenfelde ein Kopf; deutsches
Band; Gesims; die Formen eher zu 12. als 11. Jh. passend. Die
Ssch. in gutem Quaderwerk haben noch (vermauert) die alten engen
rom. Fenster; an der SWand rom. Portal, 4fach abgestuft, das
Tympanon für Bemalung. — Ihm gegenüber, im Abstand von
4 m, der isolierte Glocken-T.; Lisenen und Bg.Friese in sprom.
Charakter (schon 13. Jh.), enges Pförtchen 8 m über dem Boden,
sonst nur wenige Schlitzöffnungen bis zu der hoch oben ange-
legten Fenstergruppe; also nicht bloß Glocken-T., sondern auch
Verteidigungs-T. — Die Gliederung der WWand im Dachraum des
angebauten Schulhauses erhalten. — Fast vollständig erhalten die
rom. Krypta, 3seh. mit 6 (seit 1758 mit 5) Säulenpaaren. Sie liegt
unter dem Hauptchor; die Nebenchöre liefen oben fort; gegen sie
öffnete sich die Krypta mit gekuppelten Fenstern. Auch hier
sprechen die Formen der Teilungssäulchen für 12. Jh. Pfll. und
Gwbb. der Krypta aus E. 11. Jh. Interessant der 9 m tiefe Brunnen
im linken Ssch.

Beim Umbau 1756 wurden die Mauern erhöht; der Chor blieb
3sch., mit Oratorien über den Nebenschiffen; das Lhs. wurde nach
Entfernung der alten Pfll. lsch. umgestaltet. Stuckatur von Jos.
Köpl aus Mertingen. Choraltar von J. Fischer in Dillingen.
Deckenfresken von Woljg. Baumgartner. Von älteren Kunst-
werken allein erhalten: ikon. Grabstein einer Äbtissin, wohl
noch E. 12. Jh., durch das hohe Alter sehr merkwürdig; Epitaph
Wilh. v. Mur f 1536 von Loy Hering, Trinität nach Dürer, unten
das kniende Ehepaar. Sprom. Ostensorium auf got. Fuß.

BERGERTSHOFEN. W. Jagstkr. OA Crailsheim. Inv.
Kap. S. Nikolaus rom., von sehr massigem Mauerwerk, nament-
lich im tonnengewölbten Chor-T.

BERG FELDEN. W. Schwarzwkr. OA Sulz. Inv.
Dorf-K. 1513 ansehnlich.

BERGHAM. OBayern BA Altötting. Inv.
Dorf-K.° Lhs. rom., spgot. mit 1 Ssch. und Chor erweitert, Netz-
gwbb., wohlgebildetes Maßwerk; Strebepfll.; WT. mit Satteldach.
 
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