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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0377

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Obe

— 366 —

Obe

OBERSTENFELD. W. Neckarkr. OA Marbach. Inv.
Ehem. Nonnen-Klst.-K.° Eine der bedeutenderen rom. Klst.-K. des
Landes. Die Baugeschichte nicht genügend aufgeklärt. In der Haupt-
sache zu unterscheiden: ein Bau aus fr. 12. Jh. und ein fast vollstän-
diger Umbau in 1. H. 13. Jh. Der erstere mit dem jetzigen von
gleicher Länge (innen c. 40 m), querschifflos, doppelchorig, im O
und W je 3 parallele Apsiden. Von ihm erhalten nur die Krypta
(jetzige vordere); ursp. reichte sie weiter nach W genau bis zur
Mitte zwischen O und W; so breit als das obere Msch., Eingänge
seitlich, regelmäßige quadr. Kreuzgwbb. ohne Rippen zwischen
Gurten, Sil. mit Würfelknäufen, att. Basen ohne Ecksporen. Der
Umbau beg. nicht nach 1214, noch als flachged. 3sch. Basl., der
Gr. insofern verändert, als im O quadr. Chor mit T. und nur
1 (s) Nebenapsis, während im N Treppentürmchen; die WSeite
gerade, mit Unterdrückung des Chors. Inneres System: unge-
regelter Wechsel von Pf 11. und Sil., die letzteren sehr gedrungen
verjüngt, mit flachen Eckblattbasen und schweren,. skulpierten
Würfelkaptt. 10 Arkaden; ihre Bgg. leicht spitzbog. Ssch. got. um-
gebaut. System und Detail weist auf nahen Zusammenhang
mit der Baugenossenschaft von Weinsberg; z. B. der polyg. ge-
brochene Bg. des o Turmfensters, c. 1230—40 kamen Werkleute
aus Maulbronn; sie begannen die Einwölbung des Msch., die
jedoch nur in den 2 o J. zustande kam, und bauten das 4 eckige
Obergeschoß des T. (schwäbische Gewohnheit: 8eckig). — Im Chor
„Wandtabernakel" rom. mit got. Ornamenten, darüber 1214
(Keppler). — Gemalter Flügelaltar 1575. Kreuzgang abge-
brochen; Bruchstücke0 von Basen und Kaptt. zeigen den üppigen,
phantastischen schwäbischen SpRomanismus. Stiftsgebäude 1713.
S. Peters-K. Kleiner, interessanter rom. Bau. An den turm-
tragenden quadr. Chor legen sich in N, S, O 7a kr. Apsiden (durch
Nachgrabungen erwiesen); im rck. Sch. Wandgemälde des
13. Jh.

Burg Lichtenberg, noch bewohnt, in großen Teilen aus 12. und
13. Jh. — Skulpturen 1486, 1573.

OBERSTETTEN. W. Jagstkr. OA Gerabronn. Inv.
Dorf-K. mit tonnengewölbtem Chor-T., rom. Kernbau, 1722 er-
weitert und verändert. — Gute spgot. Statuette des h. Nikolaus.

OBERSTOTZINGEN. W. Donaukr. OA Ulm.
Dorf-K. 1761. — Epit. 1586 von Peter Schmid.
Schloß der sp. Renss., charaktervoll in Umriß und Masse.

OBERTAUFKIRCHEN. OBayern BA Mühldorf. Inv.
Dorf-K. ursp. rom., im 15. Jh. vergrößert, im 18. umgebaut. Am
Äußern0 rom. Backsteinfriese. — Zahlreiche Grabsteine.
 
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