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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0192

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Hei — 181 — Hei

Anteil ist, ist ungewiß. Die 3 Flügel entsprechen in der Orundriß-
stellung einem sehr gestreckten Rechteck, an dessen n Schmalseite
sich in unregelmäßiger Schrägstellung ein Torbau anschließt, darin
Reste der ma. Anlage. Hof 18 m br., 45 (40) m 1. 3 Geschosse,
Verputzbau ohne Gliederung, nur an den hohen Endgiebeln mit
Pilastern und Blendbögen geschmückt, in der Mitte der WSeite ein
T. (erneuert). Von höherem künstlerischen Interesse die folgenden
3 Räume: a) Brunnenhalle im Hof; flaches Tonnengwb. mit
rautenförmigen Feldern in Stuck; in der Mitte steinernes Becken,
aus dem eine Säule mit frei korinth. Kpt. aufsteigt, darauf Löwe mit
Wappenschildern, b) Rittersaal, unter den verwandten Anlagen
der deutschen Renss. den ersten Platz einnehmend. Er umfaßt den
ganzen s Flügel in 2 Stockwerken. Langgestreckt und breiter als
hoch (32 : 10 : 6,5 m). An beiden Langseiten tiefe, von Pf 11. und
Bgg. umrahmte rundbg. Nischen, darin die 20 Fenster. Triglyphen-
fries. Überaus prachtvolle Kassettendecke aus Lindenholz, mittels
Eisenbändern am Dachstuhl hängend; auf bräunlichem Grunde die
Ornamente in den heraldischen Farben mit Gold und Silber. An
den Schmalseiten je ein kolossaler Kamin0 aus Sandstein, bez. 1584.
c) Schloßkapelle. Hochräumig, durch 3 Stockwerke gehend, die
Decke aus 3x5 hölzernen Kreuzgwbb., mit reichem, auch figür-
lichem Schnitzwerk von Ifans Durner aus Biberach. Hochliegende
Galerie an der Unterseite mit Holzreliefs von Ulrich Glöckler
von Ueberlingen 1593. Der ganze Galeriebau wie die Decke
in kräftiger Polychromie. Wandgemälde von 1598, geringen
Wertes. Glasgemälde des 14. und 15. Jh. von unbekannter Pro-
venienz.

HEILIGENBRUNN. NBayern BA Rottenburg.
Wallfahrts-K. 1714. Hochräumiger, tonnengewölbter Barocksaal.

HEILIGENSTADT. NBayern BA Kelheim.
Dorf-K. 13. Jh., unbedeutend. — Auf dem Seitenaltar bmkw.
Marienstatue aus sp. 15. Jh.

HEILIGENSTADT. NBayern BA Eggenfelden.
Dorf-K. Chor got., Lhs. 17 Jh., T. 18. Jh. — Bmkw. reichge-
schnitzter Hochaltar bez. 1480. Sonstige Altar- und Wand-
gemälde, darunter S. Christoph nach Dürer. Grabplastik reich-
lich, doch unbedeutend.

HEILIGENSTADT. OBayern BA Altötting. Inv.
Wallfahrts-K. Spgot. mit Veränderungen im 18. Jh. Stattlicher
Tuffquaderbau. Die Stuckdekoration der Decke in Gitter- und
Bandmotiven. — Zahlreiche, doch nicht bedeutende Grabsteine.
Der Neuklassizismus gut vertreten durch das Wandgrab des
Grafen v. Haslang 1804. —Von den vielen Reliquiarien nur
die aus dem 15. Jh. von künstlerischem Wert.
 
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