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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0269

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Lau

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Lau

taphe aus 14.—19. Jh., darunter einige bmkw., die besten im Be-
zirk: Marx v. Nußdorf f 1478, thronende Madonna zwischen dem
Verstorbenen und seiner Frau; Familie Scheller vor Maria, Katha-
rina und Barbara c. 1500; Anna v. Welsperg 1516 mit Anna
selbdritt.

Dechanthof 1627. 2 rom. Löwen. 26 Gemälde des 15. Jh. von
den got. Altären der K. ögliedriges Marienleben aus einer
Schule des Alpengebiets; F. Stadler weist auf Wurzelverwandtschaft
mit Multscher; die Zahl 1467 ist neu. 6 Tafeln S. Georgi-
legende, Salzburger Schule um 1480. Nothelferzyklus. Recht
hübsch 2 Tafeln der Verkündigung.

Michaels-Kap. (jetzt Maria-Hilf). 8eckig umgebaut 1683, das frgot.
Untergeschoß Beinhaus, vgl. die ehem. Friedhofs-Kap. in Mühldorf.
Kapuziner-Klst.-K. 1659; 1887 umgebaut.

Rathaus. Gründlicher Umbau seit 1564; der ursp. Charakter der
Fassade im 19. Jh. verwischt. Einige Innenräume, darunter Holz-
decke in der Wohnung des Stadtschreibers, nicht ohne Interesse.
Privathäuser im Typus der Salzachstädte, Grabendächer (sog. „in-
wendige") hinter wagerecht schließenden Giebelmauern.
Schloß. Erste Erwähnung 790. Von späteren Bauzeiten wichtig die
von 1424 und 1608, letztere nach Plänen von Vincenso Scamoszi,
um 1700 die Befestigungsbauten z. T. abgetragen, neue Innendeko-
ration c. 1770—80. Die Architektur in einem kalten, vernüchterten
Palladianismus. Einige marmorne Türgewände und Kamine, so-
wie der Wappenstein des Erzbischofs Wolf Dietrich (1587—1612)
zu beachten.

LAUFENTAL. OPfalz BA Parsberg. Inv.
Pfarr-K. Bar. Umbau mit Benutzung des rom. OT. — Hoch-
altar 1692. Grabsteine 17. und 18. Jh.

LAUINGEN. B. Schwaben BA Dillingen. [D.]
Pfarr-K. S. Martin. Im Rohbau voll. 1518. Für diesen Zeit-
punkt die Auflösung der got. Formen merkwürdig weit vorge-
schritten. Hllk. aus der Deszendenz Nördlingen—Dinkelsbühl.
Gr. langgestreckt, die 3 Sch. unter sich gleich breit (für Süd-
deutschland ein seltener Fall); 7 Pfeilerpaare; OSchluß in 3 par-
allelen Apsiden, innen l\i kreisf., außen polyg. Die Gewölbebgg.
durchweg rund. Magere Rippen in Netzmuster. Pf 11. rund, sehr
schlank und hoch, mit 8eckiger Deckplatte und desgl. Sockel.
Sehr schwache Strebepfll. Rundbg. Maßwerk. — Abmessungen:
63,5 1., 22 br., 21,5 h., Pfeilerstärke 0,96. — Die barocke Aus-
stattung 1880 durch neugotische ersetzt; Wandmalereien übertüncht.
Außen: verputzter Backstein. Von ebenso ungewöhnlicher als un-
schöner Erscheinung die Chorseite: Die 3 nebeneinander stehenden
Apsiden gleich breit, gleich hoch, die einspringenden Winkel durch
 
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