Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland (Berlin, 1908)

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8eck. Aufsätze über der Fassade, die sich fast wie die eines Palastes
in 3 durch kräftige durchlaufende Gesimse geteilten Geschossen
aufbaut.

Ausstattung. Von den Altären0 ein Teil aus 17. Jh., d. i. aus
der älteren K. herübergenommen. Der Hochaltar im Aufbau
c. 1750, Gemälde 1680 von Oswald Onghers, einem in Würzburg
ansässigen Niederländer. Von Gliedern der Bildhauerfamilie Kern
im nahen Forchtenberg der Bernhards- und der Johannes-A. 1630,
der Kreuz-A. 1644, trocken im Aufbau, reich geschmückt mit
Alabasterreliefs, elegante Arbeiten in italisierendem Geschmack. In
der linken Seitenkap. der prachtvolle Dreifaltigkeits-A. 1628. —
Prächtiges Abschlußgitter 1727 von Bernhold in Rotenburg. —
Aus der alten K. mehrere Grabmäler. In bar. Nischen auf-
gestellt die Erzbilder0 des Konrad v. Weinsberg f 1446 und seiner
Gemahlin Anna v. Hohenlohe f 1437, ausgeführt um 1510—1520;
merkwürdigerweise als freie Standbilder gegeben, die Oberkörper
in 3/i Profildrehung, beim einen nach links, beim andern nach
rechts, der Blick nach oben gewendet; man könnte glauben, daß
sie in eine Kreuzgruppe eingeordnet waren. Der ehrliche Realismus
der Darstellung läßt sie als Porträts erscheinen, was sie doch nicht
sein können. Über den Ursprung der interessanten Arbeiten nichts
bekannt. — Philipp v. Weinsberg f 1506 und Anna v. Weinsberg
f 1509, Steinfragmente0 einer größeren Epitaphkomposition.
Klostergebäude0. „Alte Abtei" E. 16. und A. 17. Jh., ein be-
haglich breit hingelagerter Bau mit 2 niedrigen Geschossen,
mächtigem Dach, reichen Ziergiebeln, ganz im Charakter der gleich-
zeitigen Hohenloheschen Schlösser und wohl z. T. von denselben
Bauleuten; Inschriften an Portalen 1578, 1617, 1628, ein prächtiger
Wandbrunnen 1697. Das Klostertor mit 8 eck. T. 1621. — „Neue
Abtei" 1737—50. Der an die Fassade der K. sich anschließende
Flügel in ähnlichen Formen wie diese {Neumann selbst?); be-
deutendes Treppenhaus; Festsaal mit Deckengemälde von
C. D. Asam 1753. — Der große Offiziantenbau im O der Abtei
beg. 1700. — Im Kreuzgang in großer Zahl Grabsteine der
umwohnenden Ritterfamilien, darunter Götz von Berlichingen 1562.
Kapelle auf dem Kreuzberg. 1716 f. Hohes Oktogon. Die
starken Mauermassen in Nischen aufgelöst, oben mit 3 Rängen
Umgängen und Balkon. Über etwaige Beteiligung Neumanns
liegen keine Nachrichten vor.

SCHORNBACH. W. Jagstkr. OA Schorndorf.
Dorf-K. 1472, umgestaltet 1732, alter OT. — Hübscher got. Tauf-
stein. Steinkanzel und Kruzifix renss.

SCHORNDORF. OPfalz BA Cham. Inv.
Pfarr-K. 1766. Reicher Wappengrabstein0 1481.

Dehio, Handbuch. III. Bd. 30