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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0578

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Wol

— 567 —

Wol

eine Hand greift; anscheinend älter als die K. Im s Ssch. 3 Grab-
steine aus 14. und 15. Jh., 8 andere aus 17. und 18. Jh.

WOLFARTSWEILER. W. Donaukr. OA Saulgau.
Leonhards-Kap. Rom. Crucifixus, fälschlich für h. Kümmernis
gehalten.

WOLFEGG. W. Donaukr. OA Waldsee. [D.]
Schloß. Aus Ma. nichts erhalten. Großer Neubau 1578—86,
nach Verwüstung im 30jährigen Kriege neu instand gesetzt unter
dem Truchsessen Maximilian Franz (f 1681). Einem alten Ge-
mälde zu trauen ist der Bau des 16. Jh. im Gr. und wohl auch
wesentlich in der Mauermasse unverändert geblieben. Ein für jene
Zeit bmkw. frühes Beispiel einer durchaus regelmäßigen Anlage (vgl.
Schmalkalden, Aschaffenburg, Hochstätt). 4 Flügel bilden ein großes,
mäßig gestrecktes Rck., an den Ecken 4seitige Pavillons, das Haupt-
dach wenig überragend, nicht eigentlich mehr als Türme zu be-
zeichnen. Der Bau des 17. Jh. bleibt an den äußeren, wie an den
inneren, einfach übermörtelten Fassaden ohne Zierformen, nur die
Portale haben etwas Rustika und die breiten Fenster gemalte Um-
rahmung. Im Innern ist von der Rest, des 17. Jh. noch viel er-
halten: schwere Türarchitektur in dunklem Holz, zahlreiche gute
Stuckdecken. Das ganze Obergeschoß des SFlügels nimmt der
Rittersaal ein, an jeder Langseite 10 Fenster, zwischen ihnen die
in Holz geschnitzten Statuen der Ahnen, eine pompöse Deko-
rationsidee in mittelmäßig handwerklicher Ausführung; desgl. die
Ausmalung des riestigen Plafonds; an einer Schmalseite 2 Kamine.
Dem Saal im Schloß Heiligenberg, der als Vorbild vorgeschwebt
haben mag, nicht ebenbürtig, aber durch seine Größe (19:45 m)
und die derb effektvolle Dekoration doch von stattlicher Wirkung.
In der Bibliothek das berühmte „Hausbuch". — Die Schloß-K.
liegt etwas abseits. Erbaut 1733 von /. G. Fischer aus Füßen,
Anlage wie die Kath. K. in Lindau, schmale, gangartige Sschiffe
mit Emporen, verglaste Herrschaftsempore, stark abgeschrägte Erker
gegen den Chor, über letzterem der T., der prächtige Innenraum
in anmutigem Frührokoko. Farbenkräftige Deckenbilder von F. J.
Spiegier aus Wangen. Altarblatt von /. D. Crayer 1696. —
Die das Schloß umgebenden stattlichen Beamtenhäuser vervoll-
ständigen das Bild einer kleinfürstlichen Residenz im letzten Jahr-
hundert des heiligen römischen Reichs.

WOLFNKIRCHEN. NBayern BA Griesbach.
Dorf-K. got. Backsteinbau, 1 sch. in den üblichen Formen. Massive
WEmpore. Hübscher WT. Im Chor Glasgemälde.

WOLFRATSHAUSEN. OBayern BA München II. Inv.
Pfarr-K. Spgot. Hllk. (Inschr. 1484), 1619 und 1631 verändert
und neugewölbt. Am o Ende der Sschiffe Türme. Chor um 5/8
 
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