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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0322

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Mün

- 311 —

Mur

MÜNSTER. W. Jagstkr. OA Mergentheim.
Pfarr-K. Ein nicht ganz unbedeutender sprom. Bau mit got. Ver-
änderungen, Chor im T.

MÜNSTER. W. Jagstkr. OA Gaildorf. Inv.
Dorf-K. 15. Jh. mit rom. Chor-T.

MÜNSTERHAUSEN, B.Schwaben BA Krumbach. Seh. V.
Frauen-K. 1702. Außen unscheinbar, im Innern treffliche Stuck-
dekoration im Charakter der Wessobrunner Schule.

MURNAU. OBayern BA Weilheim. Inv.
Pfarr-K.° 1717—27 von dem einheimischen Meister Kaspar Bau-
hofer. Die Raumkomposition erhebt sich weit über das Mittel-
maß, die Dekoration unvollendet. Hauptraum0 Quadrat von 20,5 m,
die Ecken von Bgg. überspannt; auf dem daraus entstehenden regel-
mäßigen 8Eck eine flache Kreiskuppel. Chor zunächst in Breite
des o Kuppelbg. (außen alter T.), dann erweitert zu einer Vierung
mit 3 Apsiden im N, O und S. — Hochaltarbild von Jos.
Baader, eine seiner besseren Arbeiten. Binkw. die Beichtstühle.
Schloß, 15. und 16. Jh.

MURRHARDT. W. Neckarkr. OA Backnang. Inv.
Ehem. Benedikt. Klst.-K. Zuerst genannt 873. Vom heutigen Bau
die Hauptmasse got. 1434 ff., rom. 12. Jh. die 2 OTürme. Der
got. 5/s Chor auf den Grundmauern der rom. Apsis. Auch das Lhs.
hat im Kern rom. Bestandteile. Daher die 3 got. Kreuzgwbb.
nicht entsprechend den 5 Arkaden; ihre stämmigen Rd.Pfll. gehen
jetzt kämpferlos in die Scheidbgg. über. Im W ein Qsch. (viel-
leicht ebenfalls aus der rom. Anlage) und ein rck. Westchor (das
Portal später eingebrochen). Maßwerk in guter, noch ziemlich
strenger Zeichnung, skulpierte Schlußsteine. — Flügelaltar 1490
(teils in der K., teils in der Sakristei).

S. Walderichs-Kap.0 Etwa 1220—30, noch ganz rom. gefühlt,
wenn auch in der Konstruktion got. beeinflußt. Angelehnt an den
NT. der Klst.-K. Rck. von 5,57 :4,55, überdeckt mit einem stark
steigenden Kreuzrippengwb. mit spitzbg. Schildbgg. In den Ecken
Gruppen von 1 starken und 2 dünnen Sil. Raumproportion: vom
Erdboden bis Kämpfer 3,90, von dort bis Scheitel 5,10. Die Apsis
innen fast 3/± Kreis; das Portal mit verschobener Achse. Das
Außere charakterisiert durch die der Turmarchitektur entlehnte An-
lage von Giebeln an allen 4 Seiten des Mittelraumes und einem
Rautendach darüber. Den gedrungenen Verhältnissen des inneren
wie äußeren Aufbaues entspricht das sehr kräftige Relief der Glieder.
Die Anlage im ganzen ist rheinisch beeinflußt, das Ornament be-
zeichnend schwäbisch und ein Höhepunkt in diesem Provinzialismus,
in besonders üppigem v'ollklang an der Apsis. Außergewöhnlich
die Sicherheit und Sauberkeit der Steinhauerarbeit. — Kaptt. vom
 
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