Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0289

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Meli

— 278 —

Mein

von spgot. Altarplastik. In den Chorfenstern Reste von Glas-
malerei aus der Erbauungszeit.

MEHRING. OBayern BA Altötting. Inv.
Pfarr-K. 1445. Anlage0 wie in Heiligkreuz; abweichend die Stel-
lung des T. an der NSeite; w Vorzeichen; Portal mit Kielbg.
Beinhaus.

M El LH AM. OBayern BA Wasserburg. Inv.
Dorf-K.° Hübscher spgot. Netzgwb.Bau auf Wandpfll., 3 J. im
Lhs., 2 J. im Chor. — Der Chor bietet das an Landkirchen seltene
Beispiel einer fast vollständig erhaltenen spgot. Wand - und Decken-
malerei0.

MEiNESHEIM. W. Neckarkr. OA Brackenheim. Inv.
Dorf-K. Rom. Chor-T. mit spgot. 8Eck-Aufsatz; nach O ausgebaut
polyg. spgot. Chor; Sch. mit Holztonne 1455; rom. Kapt. voir der
alten K. jetzt in der Sakristei. — Rom. Tauf stein. — Renss.-
Kruzifix.

Rathaus 1505. — Renss. Brunnen.

MEISTERSHOFEN. W. Donaukr. OA Tettnang.
Kap. S. Blasius. Kleiner, ziemlich gut erhaltener rom. Bau.

MEMMINGEN. B. Schwaben BAmtsstadt. — [D.j
Martins-K. Baubeginn unbekannt, am ehesten auf 2. H. 14. Jh.

zu raten; erste Fortsetzung nach W 1419, zweite 1489—91, Erneue-
rung des Chors 1496—99, Meisterzeichen des Math. Böblinger. —
Lhs. und Chor sind nach Material und Formen durchaus verschie-
den, jenes ein herber Backsteinbau, dieser in eleganter Haustein-
arbeit. Das Lhs. hat 8 Arkaden auf 50 m L. und 11,50 m Msch.Br.
Aufbau basilikal. Scheingwb. von 1846. Darüber Ansätze eines
Steingewölbes und über diesem gemalter Fries. An den OPfeilern
Ansätze von Diensten. Danach scheint ursp. Wölbung beabsich-
tigt gewesen, aber nicht zur Ausführung gekommen zu sein. Wieder-
holte Übertünchung läßt den formenarmen Bau noch steriler er-
scheinen. Das Wandgemälde am Chorbogen mit dem jüngsten
Gericht wurde 1813 zugedeckt, die Halbfiguren der klugen und
törichten Jungfrauen an der Leibung sind neuerlich freigelegt und
restauriert. Unter diesem Bogen eine freistehende Altarmensa,
Tischform, 4füßig, Gemisch von got. und renss. Ornament; nach
Form und Entstehungszeit liegt die archäologisch interessante Ver-
mutung nahe, daß es ein calvinisüscher Altar sei. — Chor-
gestühl, 1501 ff. von den Memmingern Heinrich Stark und Hans
Daprazhauser. Nächst dem Ulmer und Konstanzer das reichste
Süddeutschlands aus der spgot. Zeit. 63 + 2 Sitze. Die Baldachine
1813 zerstört, 1893 wieder hergestellt. Der tektonische Aufbau
etwas ängstlich, ausgezeichnet die Halbfiguren unter dem Baldachin
 
Annotationen