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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0267

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Lau

— 256 —

Lau

LAU DA. Baden Kr. Mosbach. Iriv.
Stadt-K. nach Brand 1694 auf der Grundmauer einer got. K.
Flachged. Basl. mit 5 seit. Chor. Das renss. Portal der SSeite aus
der Zeit vor dem Brande, Wappen des B. Julius v. Würzburg.
Mobiliar in üppigem Barock.

Rathaus 1728, einfach. Zahlreiche alte Wohnhäuser.
Tauberbrücke 1510; in der Nähe Bildstock0 1515.

LAUDENBACH. W. Jagstkr. OA Mergentheim. [D.]
Orts-K. S. Margaretha. 1894 ganz neu. Von der alten K-, einem
oft veränderten rom. Bau, 3 Epitaphe, jetzt in der Turmhalle
schlecht untergebracht; das der Katharina von Finsterloh f 1408,
betende Bildnisfig., durchaus bmkw.

Berg-K. S. Maria. Qot. Prachtbau in tiefem Walde. Chor beg.
1412 (Inschr.), Raum von edler Schlankheit, außen und innen
reich durchgebildet, in einem noch klassischen Geschmack, wenn
auch mit spgot. Einzelmotiven. Im ganzen Taubergebiet nichts
ähnliches; wohl von einem Würzburger. Bei der Ausführung des
Lhs. (1 sch.) scheinen die Mittel karg geworden zu sein; es wurde erst
1642 eingewölbt (um 1880 garstig ausgemalt). Prächtig noch die 3 got.
Portale: am s Mariens Tod, am w Mariens Krönung, das n wegen
des Kapellenanbaus im 17. Jh. beseitigt; das zu ihm gehörige Tym-
panon mit stark beschädigter Verkündigung (Motiv wie an der Würz-
burger Marien-K.) außen angelehnt. Die aufgemalte Inschr. 1483
am SPortal muß verderbt sein; der Stil vor M. 15. Jh. — Der
neugot. Hochaltar vereinigt Skulpturen und Bilder verschiedener
Herkunft; wichtig das Gnadenbild, Pietä, aus der Erbauungs-
zeit; das plastisch schwierige Motiv in ausgezeichnet reicher und
fein abgewogener Linienführung; leider neu gefaßt. In den Ge-
mälden der Seitenaltäre späte Nachahmungen Dürers. Zerstreute
Skulpturreste von älteren Altären. In der Kap. prachtvolle
Tumba des Grafen Melchior von Hatzfeld f 1658 von Achilles
Kern; die Gestalt des Toten in der Kriegstracht des 30j. Krieges
leicht und elegant, mit trefflichem Porträtkopf, an den Wänden
Reliefs mit Schlachten (Nachbildung der Tumba des Gf. Philipp
Ernst v. Hohenlohe in der Stadt-K. zu Langenburg). Im Schiff
Standbild des Frh. Damian von Elgershausen f 1677, gestürztes
Wappen. — Im Kirchenschatz Jaspisciborium, ein Meisterwerk
der Renss.-Goldschmiedekunst.

—-LAUFEN A.NECKAR. W. Neckarkr. OABesigheim. Inv. [D.]
Haupt-K. S. Regiswindis. Angeblich beg. 1227; hiervon nichts
erhalten. Die OTeile gegen 1300. Schlanker Chor von 2 J. und
5/8 Schluß, treffliche Quadertechnik in schönem Material, die
schlichten strengen Formen unter Wimpfener Einfluß. Die Neben-
chöre ebenfalls 5/«. Im N Sakristei, die Schlitzfenster in 2 pyra-
 
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