Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0198

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Her

— i87 —

Her

bau mit got. Veränderungen. Das Lhs. weist auf rom. Basl. Der
große got. Chor hat Netzgwbb. und spgot. Maßwerk. — Bildnis-
grabstein des Ritters Esel v. Eselsberg 15. Jh.

HERDWANGEN. Baden Kr. Konstanz. Inv.
Kirche. Am Choreingang 2 tüchtige sprenss. Reliefs in Stein.
Großer sprenss. Hochaltar mit Statuen und Reliefs.

HERETSHAUSEN. OBayern BA Aichach. Inv.
Dorf-K. Flachged. Lhs., eingezogener got. Chor in 2 J. und 3seit.
Schluß, abgestufte Strebepfll. — Reich an Holzskulpturen aus
1. H. 16 Jh.

HEROLDSBERG. MFranken, s. Anhang.

HERREN ALB. \V. Schwarzwkr. OA Neuenbürg. Inv.
Württbg. Bauzeitung 1905. [D.]

Ehem. Cisterc. Klst. Alba Dominorum. Gegr. c. 1147. Von der
rom. K. der 2. H. 12. Jh. haben sich erhalten einerseits die
WWand und das (gegen 1200 hinzugefügte) Paradies, andererseits
Teile der OPartie, jedoch durch einen spgot. Umbau ihres Stil-
charakters beraubt. Das Lhs. ist zerstört. 1739 wurde es durch
einen kleinen unansehnlichen Einbau ersetzt, 1905 ausgebaut.
Nachgrabungen ergaben für die ursp. Anlage eine 50 m lange
querschifflose Pfl. Basl. von je 8 Arkaden. Es folgte am ö Schluß
der Ssch. noch je ein kreuzgewölbtes Joch mit Apsis. Die Kon-
struktion läßt die Möglichkeit zu, daß darüber Türme standen.
Das wäre zwar gegen die Bauregel des Ordens, aber die ganze
Anlage hat wenig Cisterciensisches. Zwischen der 5. und 6. Arkade
lief durch die ganze Breite des Lhs. eine gemauerte Schranke (wie
in Maulbronn). Das gut erhaltene Portal der WWand ist weit
und hoch, 3 mal abgetreppt, mit schlanken Säulchen, die glatte
Kelchkaptt. haben, ausgesetzt. Das Paradies (11 m br., 14 m tief)
nimmt nicht die volle Breite der WFront ein, es entspricht nur
dem Msch. und n Qsch., während der Raum vor dem s Ssch. zur
Klausur gehörte. Infolgedessen liegen Paradiesportal und Kirchen-
portal nicht in gleichen Achsen. Die nicht mit der K. und dem
Klst. zusammenstoßenden Wände (N und W) haben kreuzgang-
artige Rundbogenöffnungen, vorzüglich in Umriß und Gruppie-
rung, einfach im Detail. Das Paradies scheint von jeher überdacht
gewesen zu sein. Im Giebelraum wurde 1462 ein Oratorium ein-
gerichtet. — Im Chor Denkmal des Markgrafen Bernhard v. Baden
f 1431 (wirklich begraben in der Stifts-K. zu Pforzheim). Tum-
bengrab, die Hände der Liegefigur zum Gebet gefaltet, Platten-
harnisch, 2 Engel halten den Helm, 2 andere das Wappen; in der
Arkatur der Tumba sollen sich Bronzefiguren befunden haben.
Das Grabmal steht in der Bogenöffnung zwischen Hauptchor und
Nebenchor, der Bogen ist reich dekoriert, in der Kehle mit Sta-
 
Annotationen