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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0137

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Fal

— 126 —

Fei

FALKENSTEIN. OPfalz BA Roding. Inv.
Burg0. Noch bewohnbar, wenn auch baufällig. Bergfrid und
Hauptmauern rom., kleiner got. Umbau, größerer seit 1619; von
ihm ein großer Teil des Hochbaus der OSeite mit Erker und Flof-
arkaden. Die Schloß-K. außerhalb der Befestigung, geräumig,
sprenss.

FAURNDAU. W. Donaukr. OA Göppingen. [D.]
Kirche eines ehem. Klst.; 979 Benediktiner genannt, im 13. Jh. an
Chorherren übergegangen. Kleiner, mit Aufwand durchgeführter
sprom. Bau. Schulverwandt mit der Johannis-K. in Gmünd; doch
etwas jünger, nicht vor 1220. Immer noch ein rein schwäbisches
Gewächs. Erst zum Schluß der Bauführung, um 1235, traten
Werkleute von moderner Gesinnung hinzu, etwa von der Diony-
sius-K. in Eßlingen kommend, mittelbar mit Maulbronn zusammen-
hängend. — Säulen-Basl. von gedrungenen Verhältnissen. Kein Qsch.
Das Chorquadrat, wie in Gmünd, hinausgeschoben und niedriger als
das Lhs., wodurch der sonst wenig differenzierte Bau in der OAn-
sicht eine lebhaft und gut wirkende Stufengliederung erhält; von
den Nebenapsiden nur 1 erhalten. Das Sch. flachgedeckt, das
Chorquadrat von Anfang an auf Gwb. angelegt; dessen Ausfüh-
rung in Kreuzrippen, Rundstabprofil mit aufgelegter Leiste, von
den jüngeren Werkleuten. Auffallenderweise war auch die letzte
Abteilung des Lhs. durch feste Mauern von den Abseiten getrennt
und für Aufnahme eines Tonnengwb. vorbereitet; es liegt nahe,
an einen T. zu denken; die jüngere, in konstruktiven Dingen er-
fahrenere Schule, verlegte ihn aber nach W, unter Opferung der
beiden ersten Arkaden des Lhs. Die Turmhalle mit kuppeligem,
8rippigem Gwb. Das Portal mit je 4 gewirtelten Sil. am Gewände
ist von vornehmem Entwurf (verwandt dem Eßlinger), in der Aus-
führung vergröbert. Mit Ausnahme des WBaus gehört das Äußere
ganz der älteren Schule; an Friesen und Gesimsen großer Reich-
tum; u. a. Kerbschnittmotive, die recht ländlich anmuten. — Rom.
Taufstein hinten im Chor. — Der obere Teil des T. schlicht
got., Glocke 1455.

FEICHTEN- OBayern BA Altötting. Inv.
Pfarr-K. 1502—13, einschneidend umgestaltet 1763. — 3sch.
Hllk.0 mit 3 Paar korinth. Sil., Tonnengwb. mit Stichkappen. Im
W 2 Emporen, die untere got., die obere rok. Außen got. Strebe-
pfeiler. — Sakramentshäuschen0 aus rotem Marmor 1602. —
Schönes geschmiedetes Chorgitter 1688. — Deckengemälde
von J. Soll 1763. — Marienstatue0 aus Steinmasse um 1400;
das tief unterschnittene üppige Faltenwerk für diese Zeit bezeich-
nend. — Ikon. Gräbst, von 1410, 1422, 1444, 1454. Die Epit.
des 18. Jh. wenig bedeutend.
 
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