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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0551

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— 540 —

Wei

Echtheit der Erscheinung und in ihrem leisen Verfall eine Stim-
mungspoesie, wie sie nur noch selten angetroffen werden.
Stadt-K. Spgot. Bau groben Schlages. Netzgewölbte 3sch. Hllk.,
am gestreckten Chor Doppeltürme. 1714 überarbeitet, das Innere
mit hölzernen Emporen durchsetzt, auf die Türme schlanke Helme
von hübsch bewegtem Umriß. Der im Dach verschwindende
WT. von einer älteren Anlage. — Unter der Empore links einge-
mauert das alte Tympanon des WPortals, bez. 1419, Stifterpaar,
gute Komposition, sehr verwittert. Bildnisgrabstein des Willi,
v. Rechberg, f 1413, Ausführung jünger. Rechts Trümmer einer
pompösen Tumba des Gf. Wolf v. Hohenlohe f 1603. An einem
Pfeiler zunächst dem Chor Epitaph eines Kindes, eines den
Hohenlohe verwandten sächsischen Prinzen f 1437, gebrannter Ton,
muntere geistreiche Arbeit.

WE1HMÖRTING. NBayern BA Griesbach.
Dorf-K. got. 1 sch. Netzgewölbebau der gewöhnlichen Anlage. —
Mehreres an Holzplastik.

WEIL. OBayern BA Landsberg. Inv.
Dorf-K. 17. Jh., zierliche Dekoration und Ausstattung 18. Jh., her-
vorragend gut die Seitenaltäre, an den Wänden 12 lebensgroße
Apostelfigg. Spgot. Ciborium.

WEIL IM SCHÖNBUCH. W. Neckarkr. OA Böblingen. Inv.
Martins -K.° 1508, 1558; hinter dem Chor T. mit rom. Unter-
bau. — In der Sakr. Bruchstücke von got. Chorstühlen mit
Figürchen.

WEILDERSTADT. W. Neckarkr. OA Leonberg. Inv. [D.]
Interessantes Stadtbild, seit dem 30jährigen Kriege wenig ver-
ändert, Mauern und Türme auf größere Strecken erhalten.
Stadt-K. S.Peter. 1492 von Albert Georg, Chor A. 16. Jh. Der

Stuttgarter Stifts-K. ähnlich; auch darin, daß 2 rom. OTürme in
den Neubau herübergenommen. Lhs. weite lichte Halle mit 3
Paaren sehr schlanker Rundpfll. Seitenkapellen (rundbg. geschlossen)
zwischen den Strebepfll., die außen nur als Relief behandelt sind.
Starker 4seitiger WTurm, zu oberst 2 kurze, rückspringende Acht-
eckgeschosse. Das Ganze ergibt im Stadtbild eine kräftig wirkende
Silhouette. — Großer Barockaltar. Sprenss. Sakramentshaus
mit epitaphähnlichem Wandaufbau; reicher plastischer Schmuck,
unten Elias in der Wüste vom Engel gespeist, in der Mitte Abend-
mahl, oben Mannaregen; akademisch elegante Arbeit von Georg
Müller 1611.

Spital-K. got., rest. 1648. Guter Schnitzaltar c. 1500.
Rathaus 1582. Marktbrunnen mit Standbild Karls V. 1537.
 
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