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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0268

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Lau

— 257 —

Lau

midalen Drilliugsgruppeu, vergleichbar S. Paul in Eßlingen. Über
der Vierung T. mit schön gegliederten Fenstern. Das Lhs. als
spgot. Hllk. roh umgearbeitet. Die Netzgwbb. zerstört, jetzt Flach-
decke. — Unweit die stimmungsvolle kleine Regiswindis-Kap.,
Quadrat von 3 m Seite. Ein 8 seit. Steinpyramide dient als Decke
und Dach zugleich; die polyg. Apsis später hinzugefügt. — Sarko-
phag der Heiligen, Satteldach mit Inschrift, sonst schmucklos, an
den Schmalseiten je ein got. Fensterchen.

Martins-K. Unbedeutender spgot. Umbau einer rom. Anlage. Zu
Seiten des Chorbogens Ansätze einstiger Ciborienaltäre.
Die stattliche Neckarbrücke 1530.

LAUFEN. OBayern BAmtsstadt. luv.
Pfarr- und Stifts-K. c. 1330—38. Die einzige größere K. in Ober-
bayern, die sich vollständig und einheitlich aus dieser für Bayern
frühen Zeit der Gotik erhalten hat. Bmkw. besonders als älteste
got. Hllk. in Süddeutschland, wohl unter dem Einfluß österreichi-
scher Cistercienserbauten (Heiligenkreuz) und wahrscheinlich auch
schon der Spital-K. in Salzburg (bez. 1327). — 3 fast gleich breite
Sch., im O in gleicher Flucht gerade geschlossen, also ohne ge-
sonderten Chor (Maße 24:43 m). Die Jochweiten (5 an Zahl)
gleich den Schiffsbreiten. Pf 11. rund oder 8 eck. mit 8 gleichen
Diensten, gebündelte Wanddienste, glatte Kelchkapt. mit hohen
3gliedrigen Deckplatten, starke Rippen mit gedrungenem Birnstab-
profil. Fenster schmal, mit neuzeitl. Maßwerk. Von den Por-
talen das n ursp., das s im 15. Jh. eingesetzt. Der T. in das Sch.
einbezogen; im unteren Teil rom. E. 12. Jh.; die 4bogigen Klang-
arkaden zugemauert, am besten unter dem Kirchendach zu er-
kennen; die Stockwerke oberhalb des Konsolengesimses aus der
got. Bauzeit; daß dabei der Typus der rundbg. rom. Klangarkaden
festgehalten wurde, ist in der Salzburger Diözese nichts ungewöhn-
liches. Um die K. zieht sich im N, W und S ein Bogengang, im
Aufbau einem Kreuzgang ähnlich, benutzt als Begräbnisplatz für
die reicheren Familien, beg. E. 15. Jh. und allmählich fortgesetzt.
— Überreste der rom. K., die nicht ganz unbedeutend gewesen
sein kann, sind 2 Portallöwen aus Marmor, jetzt im Dechanthof,
6 Säulchen mit Würfelkaptt. (wohl vom T.) im sog. Bruderschafts-
gewölbe, größere Säulenfragmente im Rathaus. Das Innere wurde
1770 verzopft, 1843 regotisiert, wobei viel von der alten Aus-
stattung verloren ging. — Hochaltar stattlicher Aufbau von 1658.
Auf einem Altar der SSeite Gemälde von /. M. Rottmayr 1720.
Chorgestühl 1770, einfach elegant. Spgot. Taufstein, rotmar-
morn, aus den Steinmetzhütten bei Hallein. Reich dekoriertes Weih-
wasserbecken 1640. Sitzende Madonna, Holz, um 1470, gut.—
Kirche und Kreuzgang enthalten fast 200 Grabsteine und Epi-

Dehio, Handbuch. III. Bd. 17
 
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