Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0343

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Not

- 332 —

Nür

eingezogener gestreckter Chor, mit 5/8 Schluß. 2 große Portale in
N und W, am Tympanon des letzteren verstümmeltes Relief des
Jüngsten Gerichts und Statuetten im Bogenlauf; roh handwerklich.
— Schnitzaltar mit gemalten Flügeln 1518 (1827 in Nürnberg
gekauft). — Kreuzgang unbedeutend.

Rathaus, einfach stattlicher spgot. Bau (rest. 1858) mit eleganter,
viel Eigentümliches enthaltender Treppe von 1618, trotz dieser
späten Zeit die got. Erinnerung nicht abgestorben. Im Ratssaal
Geschichte der Judith von Hans Schäuffelen 1515. Bmkw. kleines
Museum.

Die Stadtmauern und Türme (14. und 15. Jh.) in vollem Umfang
erhalten, die Tortürme im 16. Jh.0 verstärkt; besonders das Löpsinger
Tor, von dem in N. vielfach tätigen Wolf Wa'döerger, gehört zu
den ansehnlichsten Charaktergestalten der repräsentativen Kriegs-
baukunst.

NOTZING. OBayern BA Erding. Inv.
Pfarr-K. 2. H. 15. Jh. Auf dem bar. Hochaltar gute spgot.
Schnitzbilder. Grablegungsgruppe um 1520—30. In der
Seelenkapelle Wandgemälde0 des jüngsten Gerichts, gegen 1450;
urspr. unter einem offenen Pultdach.

Schloß0. Rck. Backsteinbau mit 2 Staffelgiebeln und Eck-T.

NUBRINGEN. W. Schwarzwkr. OA Herrenberg. Inv.
Dorf-K.0 Gut erhaltener 5/8 Chor aus 14. Jh., sorgfältiges 3teiliges
Maßwerk; Sch. spgot.; T (n) rom. 1. H. 12. Jh., gut erhaltene ge-
kuppelte Fenster0.

j| NÜRNBERG. — Literatur bei Sepp, Bibliographie der bayeri-
schen Kunstgeschichte, [v. Bezold. — D.]

S. Aegidien-K.; zu dem 1140 gegr. Schotten-Klst. Erneuert nach
Brand 1696. Ein alter Stich (repr. bei Barbeck) zeigt rom. Basl.
mit 2 WTürmen und stark ausladendem Qhs., Sschiffe und Chor
got. verändert. Der jetzige Bau, 1711 —18, von Gottlieb Trost,
entbehrt der einheitlichen Planidee; Chor und Qhs. der alten K.
wurden wieder benutzt; das Lhs. (auch dieses wohl auf den alten
Fundamenten) ein Predigtsaal mit abgerundeten Ecken, hölzernen
Emporen, Spiegelgwb., daran Gemälde von D. Preisler d. f. und
/. M. Schuster; der Chor hat Kreuzgwbb. und ist an Wand und
Decke von Paul Decker reich stuckiert. Die 2 türmige Fassade
eine akademisch tüchtige Komposition dorischer Ordnung. — Er-
halten haben sich vom alten Bau s neben dem Chor die Eucha-
rius-Kap., sprom., wohl A. 13. Jh. Raumgliederung in 2x3
näherungsweise quadr. Gewölbeabteilungen auf 2 stark verjüngten
Sil.; gegliederte Sockel, steile Basen mit Eckknollen, streng stili-
sierte Palmettenkapitelle, hohe vielgliedrige Kämpferaufsätze, rck.
Gurten in teils rundbg., teils spitzbg, Linie, derbe Diagonalrippen
 
Annotationen