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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0455

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Rot

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Rot

Gwbb. wurden die Rippen weggeschlagen. 3sch. Basl., im Lhs.
6 J. Ganz ungewöhnlich für Bayern die Anlage eines Qsch.; ver-
mutungsweise auf den rom. Bau zurückzuführen; jetzt im Innern
durch niedrige Mauern von der Vierung abgesondert. — Die Um-
gestaltungen von 1738—57 waren wesentlich nur dekorativer Natur
und wurden von dem angesehenen Augsburger Maler Math. Gündter
geleitet. Die archt. Gliederung einigermaßen flau, die Hauptrolle
der färben kräftigen Ausmalung zugewiesen. — Auf dem letzten
Altar der NSeite sitzendes Marienschnitzbild0 E. 15. Jh. (gefaßt
1487), hohen Ranges, aus der Münchener Schule. Der Hochaltar,
die Kanzel und die reizvoll geschnitzten Musikengel im Chor von
F. X. Schmädl um 1740. Aus 17. Jh. das schöne Eisengitter am
Hochaltar und Reste eines hübschen Chorgestühls. Rotmarmor-
grabstein des Propstes Neumeier 1472. Andere 18. Jh. Mon-
stranz, sehr gute Weilheimer Arbeit um 1700. In der nahen
Marien-Kap. bmkw. Marienstatue E.H. Jh. auf einem reichen
Altar des sp. 17. Jh.

ROTTENBUCH. OBayern BA Mühldorf. Inv.
Dorf-K.° 1. H. 13. Jh. Einer der in Bayern seltenen rom. Gewölbe-
bauten, 2 rck. Joche und eingezogene Apsis; ob die spitzbg. Gwbb.
noch die ursp. oder erneuert sind, kann im jetzigen Zustande nicht
festgestellt werden. Die sehr starken Backsteinmauern (2 m bei einer
lichten Weite von 5,50) enthalten eine geradläufige Treppe. Am
WGiebel hübscher bar. Dachreiter.

ROTTENBURG. W. Schwarzwkr. OAmtsstadt. Inv.
S. Martin0 (jetzt Kathedrale). Die ursp. got. (nicht rom. oder
gar altchristliche!) Basl. 1644 abgebrannt und dürftig wieder-
hergestellt. Der polyg. Chor, schmäler als das Msch. und mit
dessen Achse nicht zusammenfallend, älter. An seiner SSeite T.
1486 von Hans Sckwarzacker, nach dem Vorbild von Reutlingen
der Übergang von dem in 4 Giebel ausgehenden Fenstergeschoß
in die 8seit. Steinpyramide0; diese ist in Maßwerk aufgelöst und
an den Kanten mit Krabben besetzt.

S. Moritz in Ehingen. 1320 erweitert, T. 1433. 3sch. Basl., 1700
eingewölbt, wobei die Oberlichter verblendet wurden. — Am
Marienaltar eingemauert 3 Hohenbergsche Grabsteine0 1329,
1336, 1359; die Ausführung ist gleichartig und entspricht wohl
dem letzten Datum. Schönes got. Beschläg an der Tür ins
Archiv.

Gottesacker-K. in Sülchen. Wesentlich 1513, mit Rest eines rom.
Frieses von 1118.

S. Maria in Weggental, Wallfahrts-K-, 1682. Holzfigg. von einer
spgot. Kreuzigungsgruppe.
 
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