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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0549

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Wei

— 538 —

Wei

WEIDENSTETTEN. W. Donaukr. OA Ulm.
Dorf-K. Bmkw. der große, oben 8ck. OT. mit Zwiebelhaube;
1801 erneuert, aber noch ganz im Sinne des augsburger Barocks
des 17. Jh. — Glocke 1420 mit reicher Ornamentik.

WEIHENLINDEN. OBayern BA Rosenheim. Inv.
Wallfahrts-K. 1643. Die Anlage weicht von den gebräuchlichen
Barockschematen ab. 3sch. Basl. von schlanken Verhältnissen,
über den Ssch. ungewölbte Emporen mit gekuppelten Bogen-
öffnungen, an den Pf 11. korinth. Pilaster, über dem Gesims ovale
Fenster, Tonnengwb. mit Stichkappen, WTürme über gemein-
schaftlichem Unterbau, oben 8 Eck und Zwiebeldächer. Die alte
8 eck. Gnadenkap. in den Neubau eingeschlossen, außen an den
Langseiten Gänge für die Wallfahrer. — Stuckdekoration 1736
in sorgfältig ausgebildetem Band- und Gitterwerk. Der Hochaltar
1698, ein Doppelaltar. Recht gute figurenreiche Kanzel aus der-
selben Epoche. Vor dem Pfarrhof Kolossalfig. der Himmels-
königin, A. 18. Jh.

WEIKERSHEIM. W. Jagstkr. OA Mergentheim. [D.]

Die Entwicklung einer kleinfürstlichen Residenz (Hohenlohe)
vom Ende des 16. bis Mitte des 18. Jh. liegt mit einer Anschaulichkeit
vor Augen, wie sie so ungetrübt kaum wiederzufinden ist. Den
Abschluß der baulichen Unternehmungen bildet die Anlage des
Marktplatzes, der Schloß und Kirche verbindet und in behag-
lichster Weise eine bescheidene Monumentalität zum Ausdruck
bringt. Der hübsche Rok. Brunnen in der Mitte bez. 1767; die
den Platz einschließenden stattlichen Amtshäuser aus verschiedenen
Epochen des Barockstils. Gegen das Schloß zieht sich der Platz
zu einem von niedrigen Bedienstetenwohnungen gebildeten Halb-
kreis zusammen. Tor und Brücke führen über den breiten Schloß-
graben, dann Durchgang durch das langgestreckte Marstallgebäude
und endlich das in den inneren Schloßhof führende Hauptportal;
eine Folge von Schauarchitekturen (E. 17. Jh. hinzugefügt), welche
sehr geschickt einen Ersatz für die nach dieser Seite fehlende Fassade
bringt. Im inneren Hof, dessen unregelmäßige Grundform unge-
fähr auf ein Dreieck zurückgeführt werden kann, legen sich die
Bauzeiten deutlich auseinander. — 1. Mittelalterlich, doch
später zurechtgemacht, der Bergfrid und niedrige Wirtschaftsflügel.
— 2. Renaissance die beiden im rechten Winkel aufeinander-
stoßenden Hauptflügel aus der Zeit des Grafen Wolfgang. Der
1580 berufene ausgezeichnete niederländische Architekt Robin (vgl.
Langenburg) scheint zu keiner nennenswerten Tätigkeit gekom-
men zu sein. Die bestehenden Teile 1595—1605 nach Entwurf
von Wolf Beringer, dem Architekten des Bischofs Julius von
Würzburg. Der auch in den Akten genannte Stuttgarter Elias
 
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