Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839
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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0053
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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0053
- Einband
-
3-44
No. 1 - No 10
-
45-84
No. 11- No 20
-
85-124
No. 21- No 30
-
125-164
No. 31- No 40
-
165-204
No. 41- No 50
-
205-244
No. 51- No 60
-
245-284
No. 61- No 70
-
285-324
No. 71- No 80
-
325-364
No. 81- No 90
-
365-406
No. 91- No 100
-
407-446
No. 101- No 110
-
447-486
No. 111- No 120
-
487-526
No. 121- No 130
-
527-566
No. 131- No 140
-
567-606
No. 141- No 150
-
607-646
No. 151- No 160
-
647-686
No. 161- No 170
-
687-726
No. 171- No 180
-
717-766
No. 181- No 190
-
767-806
No. 191- No 200
-
807-850
No. 201- No 210
-
851-890
No. 211- No 220
-
891-930
No. 221- No 230
-
931-970
No. 231- No 240
-
971-1010
No. 241- No 250
-
1011-1038
No. 251- No 257
- Einband
- Farbkeil/Maßstab
Heideldcrgcr Wochcndiätlcr.
12. Freitag, den 18. Iattuar 1839.
E r e i g n l s s e.
PariS, ii. 8an. Aum Schlusse der gestrigen
Deputirtenkammersttzung wmde, nacddem noch die
HH. Z-nffroy für und ZarS gegen denLdresseenrwurf
gesprpchen hatten, der erste Satz des dem Ministe-
tium gssnst gen Ämendements de?c Hrn. Amilhvu,
unter entsetzlichem Lürm und ungeachtrt Hr. Guizok
mir starker Stiwme Namena der Ad.effecommilston
oder Koalition crklarte, „daS Amendem-nt drücke
Beixssichtungen znr Pvlirik d«S Kabinets auS, die
Adressecommrsston, da deren Jntention ganz an-
derö gewescn sey, verwerre dieseS AmenLement",
zur Lbstimmung (und zwar auf daS Begehren einer
Anzahl Milttlicder, mittelst Kugelung) gebracht und
angenvm-xen. Die Zahl dcr Votanten war
(die Gesammtzahl der Kammermirglieder ist st§9,
sonach fehlten nur 3-4), ebsolute Majorirat 213;
für das Amendement 216, gegen dusselbe 209:
Mehrheit z>- Gunsten der Mi-uster 7.
— Zn der heutigcn Deputiltenkammersstzang
proponirr der Amendementsteller selbst und die Kam-
mer genehmigt die AuSsrtzung der Diskusston des
zwetten Satzes (§. 2) deö Amrlbau'schen Amende-
mentS biS n--ch erledigter Erörterung der auf dje
auSwü'rtr'gen Angelegenheiten bezüglichen Paragra-
phen des AdresseentwurfS. Hr. Lanyer macht und
entwickcll zu dem §. über Belgicn den Aenderungs-
Vvrschlag, dte Worre „mir Vertrauen" rn deu
Schlußsatz „die Kammer erwartet den AuSgang dcr
Unrerhaiidlungen" hineinzusctzen. Hr. Larabir (von
Ler Linken) der » nicht mir Vertrauen^ wruter,
dekämpft das Amendement, welcheS Hr j Fulchiton
(ministeriell) unteistützt, wogegen Hr. Mauguin
itt der an ihm bekattntcn „sachverftändigen^ und
„gemäßigten " Wejse über Fra.ikreichs Verhält-iisie
zum Äuslande im Gcschmack des „Narional" deS
Längern diplomatissrend und dem jetzigen fciedlie-
benden Miiusterium, welcheS „DeutschlanD auf-
geopfert, Ankona böSlich verlassen, dre Schweiz
Destreich ubergeben habe und Spanien dem Don
CarloS, so wie Belgien hem König Wilhelm über-
liekern wolle", den Ausbruch eincS Kriegs üder
kurz oder lang prophezeir, wider das Amendement
stch erktärt, gewalttg dckvmpüwenlirr am Kchlusse
seiner Nede-bon der Hinken. Die Sitzong bleibr,
da natürlich die Versammlung öon der mächligcn
Gewalt der ganz neuen und nock nie gehörten Wahr>
heiten deS Ovnrs äixlomktitzue deS Hrrr. Mauguin
ssch erholen muß, eine Viertelstunde in der Schwebe,
dann betritl der RathLprässdent die Rednerbühne;
um — nachdem auf seine Fragestellung die HH.
ThrerS und Euizot Namens der Mehrheit der Adreffe-
commisston daS Lanycr'scke Amendcment zurückzu-
stoßen erklärr hatten — Hrn. Mauquin nicht seine
porgebr- chten Allgemeinheiten, sondern auf den,
zur Diskusstou jctzr vorliegenden, §. über Belgien
zu antworren. Der Rathsprästdcnt geht auf daS
Histonsche der belgifchen Nevolutron, mit Rückbe-
zug auf die wrcirer Kongreßverträge, ein und spricht
noch beim Po-sabgang.
Niederlande. Dem Handelsblad wird auS
dem Haag geschrieben: Die außeraewöbnlichen Be-
wegungen, w.Me bei der Belgischen Armee statt-
haben, konntctt bei unserer Rcgierung nicht un-
benierkr bleiren, und fordertett gebieterisch die
Ergrctfüng oon VoksorgcmaßregLln zur Verthei-
digung des vatcrländischen BodenS gegen jedrn
Anfall. Zu dtesem Ende ist an al!e Znfanterie»
Bataillone, w wie an oaS Corps Gcenadiere,
welche diesseitS in den FiußgarmsonSplätzen
Sehen, der Belehl gegeben, nach der Provinz
Nordbrabant zu marscdilen. Dresen Vorkehrungen,
wekche vor? deS Konigs Sorge für daS Jnteresse
sriner Unrerthanen zeugen, werdcn, sofec-n die
Umstände es erheischen würden, noch kräftigere
Maßregeln folgen, weßhalb wan mit Ruhe den
Eieignissen, welche stch vvrberetten, entgegensehen
kann.
Lngland. Die Londoner Blättcr gönnen der
Fraazöstschen Marine den Ruhm der Etnnahme
von San Zuan de Ulua r.icht. Sie sprechen
offen die Anstcht aus, daü Castell hätre nickt i«r
vier Stunden zur Uebergade gezwungen werderr
können, wenn ntcht Verrath i.n Spiele gewesen
wäre; lje Eroberung sey allo obne Zwcifel durckt
Diihlonen bewirkt worden. — DaS PariHr Zour-
nal des Dkbats antwortet auf diese Dermuthustg:
»Dank sey dem Himmel, die Franzsstsche Ma-
rine bedacf solcher Mittcl rücht. Die furchlbare
Zerstörung.- welche unsere Kanoncn in den jge-
rühmten Werken dieser vr-n Spanien und Mexiko
für uneinnehmbar erklärten Citadelle anrrchcecen,
erklärt, denken wir, htnlänglich, waruwderGou-
veriieur deS PlotzeS stch nicht länger halren zu
können glaubte. *
Madrid, 4. Zan. Der Messager schreibt auS
Goyonne vom 6. Zan., MunnagocriS CorpS habe
12. Freitag, den 18. Iattuar 1839.
E r e i g n l s s e.
PariS, ii. 8an. Aum Schlusse der gestrigen
Deputirtenkammersttzung wmde, nacddem noch die
HH. Z-nffroy für und ZarS gegen denLdresseenrwurf
gesprpchen hatten, der erste Satz des dem Ministe-
tium gssnst gen Ämendements de?c Hrn. Amilhvu,
unter entsetzlichem Lürm und ungeachtrt Hr. Guizok
mir starker Stiwme Namena der Ad.effecommilston
oder Koalition crklarte, „daS Amendem-nt drücke
Beixssichtungen znr Pvlirik d«S Kabinets auS, die
Adressecommrsston, da deren Jntention ganz an-
derö gewescn sey, verwerre dieseS AmenLement",
zur Lbstimmung (und zwar auf daS Begehren einer
Anzahl Milttlicder, mittelst Kugelung) gebracht und
angenvm-xen. Die Zahl dcr Votanten war
(die Gesammtzahl der Kammermirglieder ist st§9,
sonach fehlten nur 3-4), ebsolute Majorirat 213;
für das Amendement 216, gegen dusselbe 209:
Mehrheit z>- Gunsten der Mi-uster 7.
— Zn der heutigcn Deputiltenkammersstzang
proponirr der Amendementsteller selbst und die Kam-
mer genehmigt die AuSsrtzung der Diskusston des
zwetten Satzes (§. 2) deö Amrlbau'schen Amende-
mentS biS n--ch erledigter Erörterung der auf dje
auSwü'rtr'gen Angelegenheiten bezüglichen Paragra-
phen des AdresseentwurfS. Hr. Lanyer macht und
entwickcll zu dem §. über Belgicn den Aenderungs-
Vvrschlag, dte Worre „mir Vertrauen" rn deu
Schlußsatz „die Kammer erwartet den AuSgang dcr
Unrerhaiidlungen" hineinzusctzen. Hr. Larabir (von
Ler Linken) der » nicht mir Vertrauen^ wruter,
dekämpft das Amendement, welcheS Hr j Fulchiton
(ministeriell) unteistützt, wogegen Hr. Mauguin
itt der an ihm bekattntcn „sachverftändigen^ und
„gemäßigten " Wejse über Fra.ikreichs Verhält-iisie
zum Äuslande im Gcschmack des „Narional" deS
Längern diplomatissrend und dem jetzigen fciedlie-
benden Miiusterium, welcheS „DeutschlanD auf-
geopfert, Ankona böSlich verlassen, dre Schweiz
Destreich ubergeben habe und Spanien dem Don
CarloS, so wie Belgien hem König Wilhelm über-
liekern wolle", den Ausbruch eincS Kriegs üder
kurz oder lang prophezeir, wider das Amendement
stch erktärt, gewalttg dckvmpüwenlirr am Kchlusse
seiner Nede-bon der Hinken. Die Sitzong bleibr,
da natürlich die Versammlung öon der mächligcn
Gewalt der ganz neuen und nock nie gehörten Wahr>
heiten deS Ovnrs äixlomktitzue deS Hrrr. Mauguin
ssch erholen muß, eine Viertelstunde in der Schwebe,
dann betritl der RathLprässdent die Rednerbühne;
um — nachdem auf seine Fragestellung die HH.
ThrerS und Euizot Namens der Mehrheit der Adreffe-
commisston daS Lanycr'scke Amendcment zurückzu-
stoßen erklärr hatten — Hrn. Mauquin nicht seine
porgebr- chten Allgemeinheiten, sondern auf den,
zur Diskusstou jctzr vorliegenden, §. über Belgien
zu antworren. Der Rathsprästdcnt geht auf daS
Histonsche der belgifchen Nevolutron, mit Rückbe-
zug auf die wrcirer Kongreßverträge, ein und spricht
noch beim Po-sabgang.
Niederlande. Dem Handelsblad wird auS
dem Haag geschrieben: Die außeraewöbnlichen Be-
wegungen, w.Me bei der Belgischen Armee statt-
haben, konntctt bei unserer Rcgierung nicht un-
benierkr bleiren, und fordertett gebieterisch die
Ergrctfüng oon VoksorgcmaßregLln zur Verthei-
digung des vatcrländischen BodenS gegen jedrn
Anfall. Zu dtesem Ende ist an al!e Znfanterie»
Bataillone, w wie an oaS Corps Gcenadiere,
welche diesseitS in den FiußgarmsonSplätzen
Sehen, der Belehl gegeben, nach der Provinz
Nordbrabant zu marscdilen. Dresen Vorkehrungen,
wekche vor? deS Konigs Sorge für daS Jnteresse
sriner Unrerthanen zeugen, werdcn, sofec-n die
Umstände es erheischen würden, noch kräftigere
Maßregeln folgen, weßhalb wan mit Ruhe den
Eieignissen, welche stch vvrberetten, entgegensehen
kann.
Lngland. Die Londoner Blättcr gönnen der
Fraazöstschen Marine den Ruhm der Etnnahme
von San Zuan de Ulua r.icht. Sie sprechen
offen die Anstcht aus, daü Castell hätre nickt i«r
vier Stunden zur Uebergade gezwungen werderr
können, wenn ntcht Verrath i.n Spiele gewesen
wäre; lje Eroberung sey allo obne Zwcifel durckt
Diihlonen bewirkt worden. — DaS PariHr Zour-
nal des Dkbats antwortet auf diese Dermuthustg:
»Dank sey dem Himmel, die Franzsstsche Ma-
rine bedacf solcher Mittcl rücht. Die furchlbare
Zerstörung.- welche unsere Kanoncn in den jge-
rühmten Werken dieser vr-n Spanien und Mexiko
für uneinnehmbar erklärten Citadelle anrrchcecen,
erklärt, denken wir, htnlänglich, waruwderGou-
veriieur deS PlotzeS stch nicht länger halren zu
können glaubte. *
Madrid, 4. Zan. Der Messager schreibt auS
Goyonne vom 6. Zan., MunnagocriS CorpS habe