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Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0317

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Xo. 78.

Montag, den 22. April

1839.

Ereignisse.

KarlSruh e. Forrsetzung deS VortragS deS Fi-
nanzmtnisters v. Bvckb zu dem ordenrlichen Budger
für t839 und i84o. Andere Posttionen erfordern
dagegen eine bedeurende Aufbesserung, namentlich
§. 4. Gehalte der Amtöaktuarren 3ooo fl. 8. 8.
Gehalte deS PersonalS der Lokalpolizei 9600 fl.
H. 12. Bureaukosten der Aemter 2300 fl. §. 19.
Für Gefcingnißerfsrdernisse 2021 fl. K. 28. We°
gen Unglückvfüllen 26» 8 fl. §. 29. Wegen der
Focstfrevel 6700 fl. §° 30 r». Anzeige-, Fahn-
dungS- rc. Gebühren 4200 fl. §. 30 b. Nnter«
suchungskosten 66^2 fl. §. 30 o. Unterstützung
uneheltcher Kinder 2126 fl. Für verschiedene an-
dere Äuögaben 3086 fl.; zusammen 47,796 fl. Dte
Erhohung §. 8 rührt daher, daß dte Beitrüge der
Stüdte zu den Polizetdienergehalken vsn den AmtS-
kassen erhoöen und in Emnadme verrechn^t, rwd
der Aufwand unrrr der Posstron verauSgabt rvird.
Die übrigen Ausgabeerhöhungen beruhen auf dem
nach den Erfahrungen in den letzten Rechnungsjah«
ren berechneten wirklichen Bedürfniß. Wenn man
bei dem Aufwand für dte allgemeine SicherhettSpo-
lizet nicht den Durchschnitt auö den Bewilligungen
für 1 837 und 1838 , sondrrn, was' allerdings an-
gemeffen iß, nur daS letzte Zahr mit 149,394 fl.
zum Maaßstab der Vergleichung mit der neurn For°
derung von 127,693 fl. annimmt, sso ergibt sich
vur eine Erhöbung von 8299 fl-, welche grüßren-
theilS dadurch herbeigrführt wrrd, daß der Aufwand
für die tn den größeren Städten ßatt der Polizei-
diener aufgeßellten zehn Mann Gendarmen zur Ver-
einfachung deS DerpflegungS- und VerrechnungS'
WesenS auf den Etar der Gendarmerie üdertragen
werden soü, und der BubgetSsatz für die Vcrtre-
tung der vom Militär zur Gendarmerie übergehen-
den Jndivrduen bei Weitem unzurerchend gefunden
wurde, und deßhalv eine Erböhung von 3000 fl. für'S
Zahr bedarf. Die Aufbesserung des BudgetssatzeS
für mrlde FondS und Armenanstalren iö nothig,
weil der statutenmäßrge Zuschuß an die General-
wittwenlasse nach den Ergebnissen der jüngsten Rech«
nungSjahre stch gesteigerr har. Bei vem allgemei'
nen ArdeitShaus« stod eS vorzügltch die Ausgaben
für die Gebäude und Grundstücke, für Äletdung
und Herzung, welche erne höhere Bewrlltgung noth-
wendig machen. Die bcdeutendste Erhöbung wird
für den Wassrr- und Btraßenbau mit jährltchen
132,269 fl. tn Anspruch genommen. Von Seiten
des Minißeriums deS Znuern wird dieselbe durch

die Angabe begründet, daß die Materialpreise und
ArbeitSlöhne in der neueren Zeik auf etne unerwar'
tete Höhe gestiegen seyen, und die größere Frequenz
tm Gebrauch der Slraßen auch eine größere Ver-
wendung auf Lieselbe nothwendig mache. Die Er-
höhung bet dem Verwaltungsaufwand wcrden für
Dermehrung und Besserstellung deS PersonalS ver-
langt. Bei den AuSgaben für den VolkSunterricht
tß nur bei wenigen Posttionen einige ErhShung be-
antragt; durch dte Herabsetzung der StaatSbeiträge
zu den Lehrergehallen, in Folge deS GesetzeS vom
28. August 1832, von früheren 32,000 fl. auf 16,000
fl. aber eine beträchtliche MtnderauSgabe tn BuSstcht
gesteüt. Wir glauben darüber nur bemerken zu müssen,
daß wir dieselbe noch nicht alS definitiv anseben kön-
nen, weil unsereS WissenS noch über viele Ansprüche
von Gemeinden auf Staacsbeilräge zu Lehrrrgehal-
ten zu erkennen iß. Dte Ersparniß welche man
bet dem LandeSgefiüt erwartet, soll vorzugsweise
durch den Vcrsuch einer Reduktion dcö Normalstan-
des der Hengstr von 160 auf 120 Stück bewirkt
werden. Für daS Bedürfniß deS KriegSministe-
riumS werden für 1839/41 jährlich verlangt
1,289,264 fl. 30 kr. Durch daS Budget für
1837/39 wurden nach AuSschridung der Dotaeionen
sür aufferordentliche Ausgaben im Durchschnitt jähr-
lich bewilligt 1,222,234 fl. 30 kr. Die neue For«
Lerung beträgt daher mehr 37,330 fl., und sie iß
zusammengesetzt auS elner Erböhung verschiedener
Posttionen um 49,o4i fl. und einer bet andern
Sätzen zulässtgen Verminderung um ii,7li fl. Dte
bedeutendsten Erhöbungen erscheinen: 1) bei'm Mi-
nlsterium mir 3264 fl., 2) dei den Znfanteriere-
gimentern mil 19,465 fl., 3) bei drn Kavalleriere-
gimentern mtt 10,261 fl., 4) ber der Arrtlleriebri-
gade mit 2708 fl., 2) ber'm Bauw,serr mit 1600
fl., 6) ber'm ZeughauS mit 1229 fl., 7) bei den
ausserorbentlichen AuSgaben mir 3624 fl.; zusam-
men 42,121 fl. Die wertcren 3890 fl. vertheiken
stch auf neun verschiedene Titel. Verglejcht man
-te Forderungen für 1839/41 mitjenen für 1837/39,
wie sie von der Regierung geßellt worden stnd, so
erscheinen erstere bedeutend gcringer, namentlich
bet den Znfanterie- und Kavaüerte-Regimentern
und bet der Artilleriebrigade um 14,608 fl.

(Gckiluß folgt.)

KarlSruhe, 18. April. Heute Mittag um
halb 12 Uhr wurden Setner königlichen Hoheit dem
Großberzog in feierlicher Audienz, welcher die
Mitglteder dcs GtaatSministeriumS, die General-
und Flügel-Adjutanten und der Hofßaat beiwohn-
 
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