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Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0113

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Heidelbcrger Wochenblättcr.

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No. 27. Freitag, den 8. Fet> ruar 1839.

Ereignisse.

KarlSruhc, 3. Febr. DaS »Anzeigeblatt
für den MittclrheinkreiS^ v. 2. d., Nr. io, ent-
HSlt folgende Bekannrmachnng der großb. Regierung
deS Mittelrheinkreises vom 22. v. M.: Nachfol'
gende höchste SkaatSministerialenrschließung vom
7. Sept. v. I., Nr. :4i9/ die Dtenstkleidung
für die Erecntivbeamten betreffend, ist untcrm i i.
d. M., Nr. 83-i, fämmtlichen großh Ober- unL
BezirkSämtern und Physikaten mit der Weisung
mitgetbeilt «rorden, daß daS Tragen diescr Dienst«
kleidunq spätcstens nach 3 Monaten, also mit dem
11. Apeil d. Z. stait zu finden habe:

Setne kvnigl. Hoheir der Großherzog
baben auf den ;u dem Vortrage deS MinisteriumS
deS Jnnern vom 6. Mai d. I., No. 4276, er-
statteten Beivortrag deS MinisteriumS deS großb.
Hauses und der auSwä'rtigen Anaelegenbeiten vom
31. v. M-, in Betreff der Zivildienstuniformen,
insbesondere die Einführung einer sogenannten
AmtStrachr für die Exekutivbeamten gnädigst zu
befchließen geruht, wie folgt: Eämmtliche Exeku-
tivbeamte, nämlich dis Sradtdireetoren, die Amts-
vorstäude, Amimänne? un!> AmtSaffessoren, der
Poiikeidirrkcor drr Restdenz, die Polizeiassessoren,
die Unioersttätsamtmänner und Physici erhalten
eine Dienstkleidung. Diese Dienstkleidung
muß bei allen A m t s ha n d l u n g e n, wo der Be-
amte mit dcn Betheiligten oder andern Behörden
yersönlich tn Berübrung tritt, getragen werden.
Für die vollständige Amtstracht wird be-
stimmr: i) Ein dreicckiger Hut mit goldener Schltnge
und Cdiffreknopf, goldenen Kordons mit BoujllonS
und Kokarde mit den Hausfarben. De? Hnt ist
mit cinem gnvirkten Bande von fchwarzer Seide
eingefaßt. 2) Eine schwarze oder weiße stehende
Kravatte obne Schlcife. 3). Ein Frack von dunkel-
blauem Tuck mit einem stebenden und umgeschlage-
nen, an Halse unten schließenden Kragen von dun-
kelblauem Sammet und Aermel mit runden
Tuckaufschlägen mit zwer oben aufsthenden großen
Wappenknopfen. Der Nock vat eine dopvelte Reihe
von Chiffreknöpfen, welche unten 3" und in regel-
mäßtg zunehmender Entfcrnung oben 6" von etn-
ander abstehen. Di« Hüftevvötten sind 6 V- Zoll
lang und i V» 3oll breit, unter denselben üehen drei
Chiffreknöpse. Di« Chiffreknöpfe sind verqoldet und
mir der gr. Krone und den Buchstaben L. G. H.
in gotbischer Schrift versehen. 4) Eine schwarze
odcr weiße Weste von ntcht fa?onirtem Stoff«, mit

stebendem Kragen und einer Neihe Knöpfe. L)
Lange blaue oder weiße Beinkleidcr von vicht fa?o.
nirtem Stoffe. 6) Ern Uniformsdegen mit gold«.
nem Porlcepve und BouillonS, das großh. Wappen
auf dem Stickblatte. Der Degen wird in einer
sogenannten Sckwingkuppel unter der Westc getra-
gen. Dieser vollständige Nnzug mit Hut und
Degen; wobci der Rock über die Brust, und zwar
von der linken zur rechten Seite, ganz zugeknöpft
seyn muß, gilt zugleirh als Dienstuntform, worin
der Beamte bei iedem öffentlichen und feierltchen
Anlaffe erscheinen kann. DaS Tragen schwarzer
rundcr (Filz. oder Seiden-) Hüte tst niemals bei
sererlrÄen Anlässcn, und ebensowenig in den Fällen,
wo stch der Beamte öffentlich zur Handhabung
der Ordnung rc. zu zeigen hat, gestattet, derselbe
vtelmehr gehalten, hterbei mit dreiecktgem Hute und
Degen zu erscheinen. ES rst dcn Beamten gestattet,
bei auSwärtigen Dienstverrichtungen einen Ueber-
rock zu tragen. Der Ueberrock iß von dunkelblauem
Tuche , nach dem EÄnitte dcS DienstfrackS, mit
einem Kragen von dunkelblauem Sammet, mit run-
den Aermeltuchaufschlägen, wie an den FrackS,
binten mit zwei kleinen UniformSknöpfen besetzt,
zum Zuknövfen, und einer ooxpelten Reihe vergol-
deter Chiffreknöpfen kersehen. Beschlossen tm großh.
GtaatSministerium zu KarlSruhe, den 7. Sept.
1 838. (gez.) Blittersdorf.

Offenburg. ( Schluß deS im vorigen Blatte
abgebrochenen ArtikelS.) Bei vem Gastmahl tn dem
reick und sinnig gcschmückten sogenannten Alexan-
dersaal, deffen kriegerische Embleme in dem Glanze
oon tausend Kerzeu strahlten, wurde der erste Toaß
durch den Dorgand deS FeükomiteS, Oberforstmei-
ster von Ritz, auf daS Wohl Getner königlichen
Hoheit des Großherzogs auSgebracht, wobet
der Sprechcr dte böchste Orbre vom 27. v. M. vor-
laS, welche tzedem, der bei der Linie und LandweHr
tadelloS im Kriege gedient, eine Mcdaille verleiht.
Lange ballten die Räume de§ HauseS wieder von
dem anhalcendcn Iubel der Versammlung; ein
üürmtscheS Hock folgte dem andern für den gelieb-
ten Fürßen, welcher geschmückt mit allen Regen-
terrtugenden, sich die Beglückung seineS treucn
VolkeS zur Aufgabe deS LcbenS gemacht, — worauf
der Herr Markgraf, im höchsten Auftrage, dte auf-
richtige Theilnabme Setner königl. Hobett an die-
ser schönen vaterländischen Feier den Festmännern
zu versicbern geruhten. ES folgten sodann in Zwi-
schenräumen, in welchen der hiestge Gingverein
«igevs zu dcm Feste etngekommeste Lieder auf daS
 
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