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Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0109

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1839.

No. 26. Mittwoch, den 6. Fel> ruar

Erergnisse.

Offenburtz, 2. Febr. Verherrlicht durch die
Anwesenhcit Sr. Hoheir deS Herrn Markgrafert
Wiihelm von Baden wurde gcstern, mit Beobach-
lung der Dorschriflen deS Programms, rn unsern
Maucrn durch die zahlreich eingrtroffeuen chemali'
gen Oistziere der dadrschen Landwebr «nd der Oist-
zirre und Elilen deS freiwilligen Zägercorps zu Pferd
daS Fcst der Erinnerung an den Kampf sür deutsche
Unabhängigkcic beganyen, den ste, freudig dem
Aufruf ihreZ Fürsten tclgend, vor 25 tzahrcn mik-
gefochten, dcS Kampfes, aus deffen Wkffenglanz
die Sonne em,ö segenreichen Friedeus üdcr dem
theuern deutschen Valerland aufgcgangcn. Eine
üusfühclicheBeschreidunq dieseS schönen patriotischen
Festel rvird vom hiestgen Komitee der Festmänner,
wclcheS durch drc ZAcckmäßigkrit und Eleganz sciner
Anordnungen chch riibmlrchff auszeichnete, gegeben
wcrden; wrr beschränkcn unS dader darauf, drcse
kurze Skizze vorauözuschickcn. Die Feier begann
mit dem GotreSdienste rn unserer Scadcknchc, bet
rvelchem, wcgen plötzlich eingerrerener Unpäßlichkeir
deS DckanS Mersy, dcr Geistliche und Professsr
Kuhn in einer gediegenen Nede zum Geist und Ge-
mürh sprach; mit gerühelem Herzen strmmten die
Dersammelten in daS Schlußgebet ein: „Du hast
Großes gethan an unserm Vatcrlande in der Zeit
der Gefahr und Noth; Du, der in dem Menschen
rvtrket daS Wollen und Volldringen, hast in un-
sern Herzen entzündet die Liebe zum Vaterlande,
— Du hast geweckr unsecn Muth und gcstärkt un-
ser Verlrauen auf Dernen Beistand, — Du hast
mit derncm Segen unser Wirken begleitet, daß daS
Wcrk der Befreiung uusereS VatcrlandeS gelingen
konnte. Nimm dafür, o Gotr und Herr der Hecr-
schaaren! nimm dafür mit Wohlgefaüen auf das
Opfcr unseres Dankes, denn Lein rst Krast un-
die Macht, Dein ist die Herrlichkert unö der Ruhm
deS SiegeS- Erböre abcr auck, o gürigstcr Vater!
daS bcmüthige Flehen Deiner Kinder! Sey Du, daS
ditten wir, scrner der Schutz und Sckirm unsereS
theuern VaterlandeS! Eegne Dcinen Diener, un-
sern theuersten Großherzog Levpoid, daß Er
seyn könne immer nur dcr Vater GerneS rreuerr
Vollcö! Erhalte/ segne Srine Gewühlin, Seine
Krnder; scgne alle Gsreder SeineS Hauseö! Laß nre
erkalten, nre abriehmen nnd wanken in unS die
rreue Lirbe für Fnrst und Vatcrland! — Laß unS
ßcrs beseeir seyn von wahrer Gottiöfurchl, ßctS

nur ßreben nach dem, was reckt und gut iß, da-
mit'wir so nack deinem Willcn das Wohl unsereS
VarerlaiideS befördern helfen! Erhalre den Geist der
Eintracht und des FriedenS aller Derer, welchen
Du nach Deiner Weisheit und Güte die Regierung
der Völker anvertraul hast! u. s. w.^ Nach been-
diatem Gotteödienst zogen die Festmännec, unter
Beglcitung deS hiestgen BürgermilitärS, wclcheg
stch durch scine schöne militärische Hattung auSzeich-
uet, vor daS Absteigquartier Sr. Hoheit deS Herrn
Mackgrafen Wrlbelm, Höchstwelcher jttzwischen,
begleitek von dem Chef des Generalstabes, Obersten
v. Fischcr, und ernem Adjutanten, eingetroffen
war, und brachlen Jhm, ihrem ehemaligen Führer,
Lie Huldigungen der Erfurcht durck ein dreifacheS
Lebchoch dar, worauf die Vorstellung aücr Festmän-
ner, nach Balailloncn und CoipS geordnet, durch
jbre ehemaligen Kommandeure, so wie die Vorste!»
lung der Behörden und Notabilrtäten der Skabr
und der Nmgegend durch den Amrsvürstand statt
fand. ( Schluß folgt.)

München, 30. Ian. Zuverlässtg wicd, gleich-
zeitig mit dcr bamberger nöcdlichen RcichSgränzeei-
senbahn, im Fcühjahr mit der münchen-salzburger
Eisenbahn begonuen. An der Spitze deS Unterneh-
mens steht das HauS Erchthal.

Hannover. Die hannoversche Gesetzsamrnlung
enthält zwei, vom 21. Jan. datirte, königlrche Ka-
binetSverordnungen. Die erste hcbt daS Geheimen-
rathskollegium auf, da eS den Zwecken, welche
durch daffclbe erreicht werden sollen, vo'lständig zu
genügen nicht im Stande fey. Dre zweite verfügr
die Errichtung eineS Staarsraths, um die vom
König zu erlaffenden Gefetzeund Verorbnungen einer
gründlichen Prüfung zu urnerwerfen, die in Hin«
ßcht der bestehenden Gesetzr cntstandencn Zwerfcl
sorgfällig zu untersuchen und im Zusammenhange
mit der ganzen Geseygebung gutachllick ;u deur»
theilen, wie auch über wichtige RegierungSangele-
gcnheiten Gutachren zu erstatten, und endlich die
zwischen den Gerichts- rrnd DerwaltuiiqS-Bchörden
enrstehenden Kompetenzirreirigkelten zu entschei-
den Den Vorsttz im ScaatSrathe, welcker seine
Srtzungen im k. Schlosse in Hannover hält, wird
in solchen Fällen, wo er eS für nytbrg erachtet,
der König selbst führen. Ausserdem ist rn Ser Per-
son deS GenerülmüjsrS Fürsten Bernhard zu SolmS-
BraunfelS ( Sticfiohn deS KönigS) cin Prästdcnt
crnannt, welchem, wenn nicht Se. N. ken Borsttz
führt, diesrS zu rhun obliegk.
 
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