Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839
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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0273
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- Einband
-
3-44
No. 1 - No 10
-
45-84
No. 11- No 20
-
85-124
No. 21- No 30
-
125-164
No. 31- No 40
-
165-204
No. 41- No 50
-
205-244
No. 51- No 60
-
245-284
No. 61- No 70
-
285-324
No. 71- No 80
-
325-364
No. 81- No 90
-
365-406
No. 91- No 100
-
407-446
No. 101- No 110
-
447-486
No. 111- No 120
-
487-526
No. 121- No 130
-
527-566
No. 131- No 140
-
567-606
No. 141- No 150
-
607-646
No. 151- No 160
-
647-686
No. 161- No 170
-
687-726
No. 171- No 180
-
717-766
No. 181- No 190
-
767-806
No. 191- No 200
-
807-850
No. 201- No 210
-
851-890
No. 211- No 220
-
891-930
No. 221- No 230
-
931-970
No. 231- No 240
-
971-1010
No. 241- No 250
-
1011-1038
No. 251- No 257
- Einband
- Farbkeil/Maßstab
Heidelvcrger Wochenblätter.
^o. 67.
Samstag, den6. Aprtl 1839.
Creignisse.
Karlsruhe, 30. März. Dre Nummer 9 deS
großb. Staars. und RegierungSblatts vom Heutigen
enthölt:
M. Eine Brkanntmachung großh. MinisteriumS
deS Jnnern vom 12. März, der zufolge Seine kö-
v/gliche Hohei! der Großherzog durch höchste StaatS-
ministerialentschließung vom 7. März 1839, Nr.
331, gnädigst geruht halttN/ der bisher proviso-
risch beßandenen höheren Bürgersch?le zu Konstanz
die höchste Grnehmigung zu errheilen.
IV. Eine Bekanntmachung desseibcn großh. Mi-
nisteriumS vom 16. März, wonach Setne königltche
Hoheit der Grvßherzog durch höchste Entschlreßung
auS dem großh. Staatsministerium vom 1-j. d. M>,
Nr. 40/L/ gnädigst zu genehmigen geruht haben,
daß in der Sradr Weinßeim eine höhere Vürger-
schule errichtet werde; zu welchem Zweck die bisher
in dieftr Stadt bestandene lateinische Schule in
eine vollständige höbere Bürgerschule mit einem
fünfjäbrigen KurS in vier Klassen, wovon die oberste
in zwet Abtheilungev bestehen soll, verwandelt wer*
den wird.
Rastatt / 3. April. Bet der heute hier stattge«
fundenen Wahl deS L^lsten Aemterwabldrzirks (Oder-
amt Rastatt und BezirkSamt Ettlingen) wurde an
die Stelle deS Abgeordneten F. Buhl Hofdomänen-
kammerdirektor P. Seltzam tn KarlSruhe mit be-
deutender Stimmenmehrheit zum Abgeordneten in die
zwertc Kammer der Ständevrrsammlung gewählt.
Dte übrigen Stimmen sielen auf Dekan Welte in
Steinbach.
Gtuttgart/ 2. April. DaS Denkmal ScLil-
ler'S/ ern Nakionalwerk/ durch die tziebe und Ver.
ehrung unzühiiger Deurscher auSgesührt, ein von
der Meistrrhand Tborwaldftn's entworfeneS, in Erz
grgvsseneö, kolossales Standbild, wird am 8. Mai
d. M. (öem Dorabcnde seineS TodeStages) in Gtutt-
gart feierlich enthülll werden, welches von dem
»Derein für Echillcr's Denkmal * allen Freunden
des unstervlichen DichterS htemit bekannt gemacht
wtrd.
Posen, 26. März. Wtder Erwarten ist aufS
Neue AuSstchl vorhanden, unftre k«rchliche Aer-
würfntß auf friedlichem Wege auSgcglichen zu sehen.
Währrnd nämlich unser Publikum seit mehreren
Tagen fich den Kopf darüber zerbrochen, waS der
Jnhalt deS an den Erzbischof cingegangenen Aller-
höchsten Kabinetsschretben seyn könne, erfährt man
jetzt mit Bestimmtheit, daß derftlbe dte Aufforde-
rvng erhalten hat, fich unperzügltch nach Berlin
zu begeben, wohin er auch in den ersten Tagen nach
dem Osterfeste abreiftn wird.
Wien, 28. März. Durch ausserordentliche Ge-
legenheit ist bier auS Konstantinopel die Nachrtcht
eingegangen, daß der Sultan (von dem man etnen
Augenblick geglaubt hatte, er neigr fich wieder mehr
zum Frieden) gegen alle Voestrllungen der frcmden
Repräsentanten taub geblieben und fest entschloffen
war, die ägyptische Armee ohne Verzug angreisen
zu laffen. Leicht dürste in diesem Augenblicke die
Eröffnung der Feindscligkeiten zwischen der Pforte
und Mehemed Ali bereits erfolgt ftyn. Ungeachtet
( bemerkt hiezu die allg. Ztg.) diese, wenn fie sich
bestätizt, hochwichtige Nachricht im Widersprnch
ßrht mit anderen Nachrichten, halten wir eS dech
für unsere Pflicht, die Meldung so zu geben, wie
wtr fle eben von Wien auS einer meist gut unter-
richteten Quelle erhalten, um so mebr, alS sett
einem halben Jahre alle Brtefe auS Konstantinopel,
wie aus Alexandrten auf ein solcheS Ereigntß vor-
bereiteten.
Brüssel, 28. März. Die Entwaffnung in
unserem Lande dauert in starkem Maße fort, und
gegen den 13. April werden nicht mehr alS 30,000
Mann unter den Fahnen flch befinden, wa- eine
ausserordentliche Vermtnderung ist, wenn man be-
merkt, daß noch vor kaum einem Monate ungefähr
100,000 Mann unter den Waffen standen. -— Mau
spricht von einer allgemeinen Musterung, welche
der König übcr die Bürgergard« balten wird, um ihr
für den seit einem Monate geleisteten Dienst zu danken.
PariS, 31. März. Unter den Epigrammen,
welche die gegenwärtige Lage der Berhältniffe her-
vorgrrufen hat, führt der TempS FolgendeS auf:
„MontagS iü alleS in Flamme, — Dienstag macht
man Vifiten, — MittwochS fchmiedet man Pro-
gramme, — DonnerStagS wird darüber gestritten,
— FceitagS liegt man sich tn den Haaren, —
SamStagS wird auseinander gefahren, — Am
Sonntag ist AlleS auS, — AlleS auS — Und am
Montag beginnt von Neuem der Strauß."
Paris, i. April. Der ^Moniteur" bringt
eine Reihe vom 31. März datirter kön. Ordonnan-
zen, deren erste noch von dem Justizminister Barthe,
dessen und seiner sämmtiichen Kollegen Demission
angknommcn, gegengezrichnet ist und wodurch fol-
gende Mtniüernrnnungen verkündigt werden: Der
Herzog von Montebello ist Mtniüer deS AuSwärtigen;
Girod (de i'Ain) erhält die Gcrechtigkeit und den
KultuS; Hr. CubköreS daS Asiegswcftn; Baron
Luvtnier die Marine; Hr. Gautier daS Finanzwe-
^o. 67.
Samstag, den6. Aprtl 1839.
Creignisse.
Karlsruhe, 30. März. Dre Nummer 9 deS
großb. Staars. und RegierungSblatts vom Heutigen
enthölt:
M. Eine Brkanntmachung großh. MinisteriumS
deS Jnnern vom 12. März, der zufolge Seine kö-
v/gliche Hohei! der Großherzog durch höchste StaatS-
ministerialentschließung vom 7. März 1839, Nr.
331, gnädigst geruht halttN/ der bisher proviso-
risch beßandenen höheren Bürgersch?le zu Konstanz
die höchste Grnehmigung zu errheilen.
IV. Eine Bekanntmachung desseibcn großh. Mi-
nisteriumS vom 16. März, wonach Setne königltche
Hoheit der Grvßherzog durch höchste Entschlreßung
auS dem großh. Staatsministerium vom 1-j. d. M>,
Nr. 40/L/ gnädigst zu genehmigen geruht haben,
daß in der Sradr Weinßeim eine höhere Vürger-
schule errichtet werde; zu welchem Zweck die bisher
in dieftr Stadt bestandene lateinische Schule in
eine vollständige höbere Bürgerschule mit einem
fünfjäbrigen KurS in vier Klassen, wovon die oberste
in zwet Abtheilungev bestehen soll, verwandelt wer*
den wird.
Rastatt / 3. April. Bet der heute hier stattge«
fundenen Wahl deS L^lsten Aemterwabldrzirks (Oder-
amt Rastatt und BezirkSamt Ettlingen) wurde an
die Stelle deS Abgeordneten F. Buhl Hofdomänen-
kammerdirektor P. Seltzam tn KarlSruhe mit be-
deutender Stimmenmehrheit zum Abgeordneten in die
zwertc Kammer der Ständevrrsammlung gewählt.
Dte übrigen Stimmen sielen auf Dekan Welte in
Steinbach.
Gtuttgart/ 2. April. DaS Denkmal ScLil-
ler'S/ ern Nakionalwerk/ durch die tziebe und Ver.
ehrung unzühiiger Deurscher auSgesührt, ein von
der Meistrrhand Tborwaldftn's entworfeneS, in Erz
grgvsseneö, kolossales Standbild, wird am 8. Mai
d. M. (öem Dorabcnde seineS TodeStages) in Gtutt-
gart feierlich enthülll werden, welches von dem
»Derein für Echillcr's Denkmal * allen Freunden
des unstervlichen DichterS htemit bekannt gemacht
wtrd.
Posen, 26. März. Wtder Erwarten ist aufS
Neue AuSstchl vorhanden, unftre k«rchliche Aer-
würfntß auf friedlichem Wege auSgcglichen zu sehen.
Währrnd nämlich unser Publikum seit mehreren
Tagen fich den Kopf darüber zerbrochen, waS der
Jnhalt deS an den Erzbischof cingegangenen Aller-
höchsten Kabinetsschretben seyn könne, erfährt man
jetzt mit Bestimmtheit, daß derftlbe dte Aufforde-
rvng erhalten hat, fich unperzügltch nach Berlin
zu begeben, wohin er auch in den ersten Tagen nach
dem Osterfeste abreiftn wird.
Wien, 28. März. Durch ausserordentliche Ge-
legenheit ist bier auS Konstantinopel die Nachrtcht
eingegangen, daß der Sultan (von dem man etnen
Augenblick geglaubt hatte, er neigr fich wieder mehr
zum Frieden) gegen alle Voestrllungen der frcmden
Repräsentanten taub geblieben und fest entschloffen
war, die ägyptische Armee ohne Verzug angreisen
zu laffen. Leicht dürste in diesem Augenblicke die
Eröffnung der Feindscligkeiten zwischen der Pforte
und Mehemed Ali bereits erfolgt ftyn. Ungeachtet
( bemerkt hiezu die allg. Ztg.) diese, wenn fie sich
bestätizt, hochwichtige Nachricht im Widersprnch
ßrht mit anderen Nachrichten, halten wir eS dech
für unsere Pflicht, die Meldung so zu geben, wie
wtr fle eben von Wien auS einer meist gut unter-
richteten Quelle erhalten, um so mebr, alS sett
einem halben Jahre alle Brtefe auS Konstantinopel,
wie aus Alexandrten auf ein solcheS Ereigntß vor-
bereiteten.
Brüssel, 28. März. Die Entwaffnung in
unserem Lande dauert in starkem Maße fort, und
gegen den 13. April werden nicht mehr alS 30,000
Mann unter den Fahnen flch befinden, wa- eine
ausserordentliche Vermtnderung ist, wenn man be-
merkt, daß noch vor kaum einem Monate ungefähr
100,000 Mann unter den Waffen standen. -— Mau
spricht von einer allgemeinen Musterung, welche
der König übcr die Bürgergard« balten wird, um ihr
für den seit einem Monate geleisteten Dienst zu danken.
PariS, 31. März. Unter den Epigrammen,
welche die gegenwärtige Lage der Berhältniffe her-
vorgrrufen hat, führt der TempS FolgendeS auf:
„MontagS iü alleS in Flamme, — Dienstag macht
man Vifiten, — MittwochS fchmiedet man Pro-
gramme, — DonnerStagS wird darüber gestritten,
— FceitagS liegt man sich tn den Haaren, —
SamStagS wird auseinander gefahren, — Am
Sonntag ist AlleS auS, — AlleS auS — Und am
Montag beginnt von Neuem der Strauß."
Paris, i. April. Der ^Moniteur" bringt
eine Reihe vom 31. März datirter kön. Ordonnan-
zen, deren erste noch von dem Justizminister Barthe,
dessen und seiner sämmtiichen Kollegen Demission
angknommcn, gegengezrichnet ist und wodurch fol-
gende Mtniüernrnnungen verkündigt werden: Der
Herzog von Montebello ist Mtniüer deS AuSwärtigen;
Girod (de i'Ain) erhält die Gcrechtigkeit und den
KultuS; Hr. CubköreS daS Asiegswcftn; Baron
Luvtnier die Marine; Hr. Gautier daS Finanzwe-