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Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0901

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cidclbcrgcr Wochcnblättcr.

1^0.

222.

Montag, den 11. November


Ereignisse.

Karlsruhe, 5. Nov. Das großh. Staats-
und Regierungsblatt vom heutigrn, No. 30, enthält;

!il. Nü.rstedeude Berordnung großh. Fincmzmini-
sterirmis vom 26. v. M. , den DvrwgcingLzoll auf
kurzcn Straßcn betrefsend: Nach Abscbnitt IV. der dritten
Abthcilunq des Vcreinszolltarrfs für 1340, 1841 und
1^42 ist den Ministerien der betheiligten Regierungen
vorbehalten, bei dcr Waarendurchfuhr auf Straßen, die
das Wereinsgebret aus kurzen Strecken durchschnerden
und für welche die Lrtlichen Verhältnifse eine weitere
Erma'ßigung der Durchgangsgesalle oder deren Ver-
wandlung :n eine nack Pferdesladung zu entrichtende
Kontrolgebützr ersordern, solche Ermäßigunge« anzn-
ordnen und zur allgemeineu Kcnntniß zu bringen. Dem
gemäß wird verordnet und cekannt gemacht was folgt:
A. 1. Au dem im IV. Abschnirte der drckten Asarissab-
rheilung nur allgemcin bezcichneten Scraß.n, für welche
weitere Ermäßigungea der Dürchgangsgesälle zugestan-
den sind, gehören: ») die Straßen, weiche östlich des
Srraßenzugs von Waldsassen nach.Psronien (diesen ein-
geschlossen) ein- und auötrcten; l>) die Straß^n, weiche
das Vereinsgebiet auf der Linie veir Keyl bis Freilas-
fing oder südlich dieser Linie berühren; -:) die StraZen
von den am linken ooer rechlen Rhcmufcr oberhalb
Mamz geiegenen Häsen, so wie von den Neckarhäfcn
über die süd iche GräuzUnte von Neuburg am Rhein
bisFreilassing (diesea Or: eingesu.lossen); ,!) die Straßen
von den Ryeinhäfcn oberha'lb Uainz über die Glänze
oon Neuburg bis Habkirchen aus der lir.ken Rheinseitc;,
<-) die Straßen, we'che von cinem Rheinhafen oberhalb
Mainz nach emem höher geiegenen Rheinhasen sützren;
l) dic Slrchen, welche auf der südlichen Gränzlinie von
den veremsläudischen Häien am Bodensee bis zur Donau
(dmse eingeschmsseN rin- undausmünden; g-) die C traßen,
welche aus einem dcr Mainhäfcn von Würzdurg bis
Bamberg (beioe eingesa losteu) nark dcr füdl. Gränze
von Neudnrg bis Freilassing cinschiießlich führen; t>)
die Straßen, wclchc aus einem ter Mamhähen von
Miltrnberg einschl. bis Würzburg ausschl. nach der
sndl. Gränze von Neuburg bis Zreilassing diesen Ort
eiugeschlofsen) sühren, §. 2. Die Durckgangsabgabe
aus den im Z. 1. bezeichneten Straßen beträgt, und
zwar auf deu Straßcn uuter !it. sünf Kreuzer, auf
allen übrigen Straßen aber einen halbcn Kreuzer vom
Aentner. §. 3. GegenwärtiZe Bestimmungcn treten
vou: 1. Ianuar künstigcn Iahrce an in Wrrksamkeir
und es kommen von diesem Aeitpunkt an die dcrmal noch
ueltenden Verordnungen über die kurzen Strahen vom
30. Nov. 1830 (Regmrgbl. 1835, S. 439/ und vom
17. Dez. 1836 (Regierungsblatt No. 1836 S. 393),
auffer Anwendung. Die großh. Aolldirektion hat d,e
gcoßh. Aollämter hiernach cmzuwcisen und sür den Voll-
zug Sorge zu tragen.

Frankfurr, 6. Nov. (Osfizreller Artikel).
Dre i)oye Veutsche Bundesversamrnlung yat in
iyrcr 19. Sitzung vom 5. Eept. d. I. nachsteyen-
den Beschluß gesaßt: „Beschluß: Die Bundesver-
saiümlung erkcnnt rlnr Befriedignng in der von
-Lr. M. dem König der Riederlande, Großycrzog

von Luxemburg, gesaßten Entschlicßung, an die
Stelle des durch Ärt. !I. des zu London am 19.
April d. I. abgeschioffenen Dertragcs an Belgien
abgetrctcnen Gebiers im Großherzogtyum Luxem-
burg mit dem gcmzcn, eine Bevölkerung von
1Ü7,527 Scelen in sick begreisenden, neu gebildeten
Herzogtyum Luxcmburg d«m deulschen Buude bei-
zulreten eine gcnügcnde Ersüllung derjenigen Be-
dingung, unter wclcher allcin dcr deulsche Bund,
vermöge des in dcr 13. Sitzung vom I. 1836 ge-
faßtcn Beschluffes, zu der Abtrctung rincs bisyer
demseiben einvericiblcn Gebiets seine Einmilligung
geben zu wollen erklärr yat. So wie daycr der
deutsche Bund von nun an das Herzogiyum Lim-
durg als zum deutschen Bundcsgebietc gcyörig be-
trachnn wird, so bleiben auch dem nunmeyrigen
Großbcrzogtyum Luxemburg und Herzogtyum Lim-
burg rolleknv elle diejenigen Ncchre und Dorzüge
vorbeyalten, wclche bisycr mit dcm Großhcrzog-
tyum Luxcmburg allein vcrbunden warcn. Be-
langen.d das matrikularmäßige Dcrhältniß sür
Mannschastsstcllung und sür Geldlcistungcn, so ist
daffcide vcrsuffuugomaß.g durch die vvn den Bun-
desglicdcrn ongcgcbene Dolközayl bedingt, und es
wird dabcr nach dem von Sr. M. dcm König-
Großycrzog in der Ertlärung vom 16. Aug. d. I.
angegcbeucn Zaylenveryältniß die Bundesmatrike!
berichtiget werden. Die Bundesversammlung sin-
der übrigens >n der Erklarung Sr. M. , daß unbe-
schadet dcr mit dcm Königreich der Nicderlande
gleichen Verfaffung und Dcrwalrung des Herzog-
lyurns Limburg, die Anwendung der Buudeßge-
setze aus das HerzogiYum Limburg m kcrncr Wcise
beeinträchtigt .oerdeu l'olie, die fichcrsie Lürgschaft
dafür, daß die Weisycit Sr. rön. Maj. Maßre-
gein treffen werde, ivelche gecignct sind, den Unzu-
kömmiichkeiten vorzubeugen, oie sonst mögligerweise
aus diesen Deryältniffcn enrsteyen köimlen. Die
bei diesem für gauz Dcuifchland wlchtigcn Anlaffe
auch m der Eigenschaft als König der Nrederlande
dcrn deurschen Bunde kund gegebcncn woylwol-
leuden Gesirun'ngen von Freundfchast uud nach-
barlicher Zuneigug zu jeder Aeit zu erwicdcrn, wird
der Buud ßch stets so bereit alö verpstichiet sindcn."

Berlin, dcn 30. Okr. Die Trauer in der
Gneser - Posener Erzdiöcese wegen der Wegfüyrung
des Erzbischofs ijt nich-t eine blos kirchliche geblieben
sondcrn yat dort das ganze Leben dmchdrungen.
Daran, daß das Posener Kapitel einen Diöcesan-
verweser irgendwie wäyle, soll nichl zu denken
seyn. Langc Seit körmen die Deryälmiffe der.
 
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