Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839
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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0197
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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0197
- Einband
-
3-44
No. 1 - No 10
-
45-84
No. 11- No 20
-
85-124
No. 21- No 30
-
125-164
No. 31- No 40
-
165-204
No. 41- No 50
-
205-244
No. 51- No 60
-
245-284
No. 61- No 70
-
285-324
No. 71- No 80
-
325-364
No. 81- No 90
-
365-406
No. 91- No 100
-
407-446
No. 101- No 110
-
447-486
No. 111- No 120
-
487-526
No. 121- No 130
-
527-566
No. 131- No 140
-
567-606
No. 141- No 150
-
607-646
No. 151- No 160
-
647-686
No. 161- No 170
-
687-726
No. 171- No 180
-
717-766
No. 181- No 190
-
767-806
No. 191- No 200
-
807-850
No. 201- No 210
-
851-890
No. 211- No 220
-
891-930
No. 221- No 230
-
931-970
No. 231- No 240
-
971-1010
No. 241- No 250
-
1011-1038
No. 251- No 257
- Einband
- Farbkeil/Maßstab
Heidklberger Wochenblättcr.
IV». 48. Samstag, den 9. März 1839.
E r e i g n i s s e.
AuSdemHannoverschen, 2L. Febr. Dem
Vernehmen nach haben mehrere Deputirte in ver-
schiedenen Gegenden deS LandeS eine ofstzielle Auf-
sorderung erhalten, zu erklären, ob ste restgniren
oder daS Mandat ihrer Wahlkorperatiou noch ferner
behalten wollen. Bei Ernigen sürfte diese Auffor-
derung eine Restgnation zur Folge haben. Man
hält eine Auflösung oder Dertagung der Kammer
für sehr wahrscheinlich. Mchrere Deputirte stnd
nach der Restdenz unterwegS, andere werdcn in ihcer
Heimath bereits zurückerwartet. Unter den AuSge-
bliebenen befindet stch auch Dr- Meyer, Deputirter
für Lüneburg, welcher in diesen Tagen daselbfl alS
Senator beeidigt wurde.
Hannover. Nach rinem Schreiben auS Han-
nvver, 28. Febr., in der „Kölner Zeitung", wurde
am Tage zuvor mne von 27 Deputirtcn zwetter
Kammer, die sämmtlich AnhÄnger des Staatsgrund-
gesetzeS stnd, unterzeichnete Erklärung übergeben,
rvorin dieselben gegcn oie auS ihcer frühern Theil-
nahme an den Vcrhandlungen gefolgerle Anrr-
kennung drr Verfassung von 1819 und gegen die
Rechtmäßigkeit der gegenwärtigen Verfassung pro«
testiren.
Brüssel, i. März. Eestern, nachdem der
Berichr der Centralscktion verlesen worden war,
erlitt die Oppostrion schon gleich eine Niederlage
in drr Abstimmvng über die Motion deS Herrn
Gendebien, durch welche er Mittheilung aller Ak-
trnstücke verlangt, die auf den Traklat Bezug ha«
ben. Dte Majorität gegen diese Molion mochte stch
auf 2L belaufen; genau läßr ste stch nicht angeben,
wetl eS nicht bis zum inditnduellcn Aufruf dcr
Glieder kam, sondern man nur durch Aufstrhen und
Sihenbletben abstimmte. Wahrscheinlich wird dts
definitive Abstimmung ungefähr dassclbe Nesultat
haben. Die Gtimmung ist nun einmal für den
Frieden; dte erstc Scheu, stch mit frühern Aeuffe-
rungen tn Wtderspruch zu setzen, ist überwunden,
daS EiS tk durchbrochen; auch können dtc Debatren
der Opvostlion nur schaden, weil ste daS Nnbaltbare
der verschiedenen WidikstandSsysteme beweisrn wer-
d-N. Dle Debatten in der Repräsentantenkammer
werden stch sehr in die Länge ziehen', die Oppostlion
verspricht stch erwaS von den französtschen Wahlen,
und steht gerne die definitive Absttmmung bis zum
Lusammentritte der partser Kammern verzögert,
waS ihr aber wohl uicht gelingen wtrd.
Antwerpen, 26. Febr. Holländische Blätter
sagen, daß ehestens wohl holländische Truppen Venloo
besctzen werden. Jene Angabe ist bestimmt unrich-
tig. Venloo ist zur deutschen Bundesfestung er-
klärt, dieS ist eine der Bedingungen drr Annabme
der 24 Artikel durch die BundeSverfammlung. Deut-
sche Truppen müssen nnthin Venloo besrtzen.
PariS, 3. März. Die heutigen Blätter geben
die Zusammensetzung der gestcrn ernannten Wahl-
bureaux für die i4 Bezirke von PartS und dem Stadt-
bann. Jm ersten dcang die mimßerielle Partei bei
den Präsidentenwahlen so überwiegend durch (ste
erhielt 74 7, die coalistrte Opvosttion bloS 388
Stimmen), daß der Sieg ihres Kandidatrn, des
GenerallieutenantS Jacqueminot, und die Rieder-
lage Odilon BarrotS gestchert ist. Zm zweiten Be-
zirk schwankt dte Wage. Die ministeriellen Bewer-
ber um die Wahl der Präsidenten erhielten 890,
die der Oppostrion 934 Stimmen. Ein OpposttionS-
blatt, daS zu den betden Partrien auch je die ihnen
angehörendcn zersplitterten Stimmen rechnet, bringk
1003 für daS Ministrrium und 1006 für die Op-
postrion herauS. Die Kandidaten stnd hier Jaque
Leföbvre, dieheriger Abgeordneter, und Laffitte.
Jm fünften Bezirk Lst die Wiedererwählung von
Eusobe Salverte gestchert. Jm sechsten Bezirk, wo
das vorige Mal Arago über FrantzoiS Delessert stegte,
und dießmal Hipvolyte Cacnot, als OppostttonS-
kandidat dem Prästdenten deS HandelSgerichtS,
Michel, gegenübertritt, gewann jede der beiden
Parteien etnen SektionSprästdenten, so jedoch,
daß, beide Sektionen zusammengerechnet, dieKan.
didaten der OppostrSon 446 und die deS Ministeriums
36i Stimmen rrbieltcn. Zm stebenten Bezirk wird
Moreau, bisheriger Abgeordneter, zur Coalition
gehörig, stegen. Z.m zehnten Beürk ist die Wieder-
erwählung deS bisherigen ministeriellen Abgeordne«
ten, L. dc Jussteu, GcneralpolizeidirektorS, ge-
stchert. Zn den zwei Bezirken deS StadtbanneS
(13. und i4.), zu Sceaux und Et. Denis, haben
die OpposttionSbewerber die größte Hoffnung für
stch. Die Opposttion glaubt ihren Sieg im 3., 4.,
6., 6., 7., 8., 9 , 12., 13. und i4. Bezirke
gestchert; daS Hournal des DcbatS erwartet für daS
Mtntsterium den Steg im 1., 2., 8., 9. und 10.
Bezirke, macht übrtgenS bemerklich, daß bloß zwei
Drittheile der Wähler an den Ernennungen -er
Burraux Tbetl genommen, daß also, weil vorauS-
-chtljch dei dcr Wahl selbst nahezu alle mitwirken
IV». 48. Samstag, den 9. März 1839.
E r e i g n i s s e.
AuSdemHannoverschen, 2L. Febr. Dem
Vernehmen nach haben mehrere Deputirte in ver-
schiedenen Gegenden deS LandeS eine ofstzielle Auf-
sorderung erhalten, zu erklären, ob ste restgniren
oder daS Mandat ihrer Wahlkorperatiou noch ferner
behalten wollen. Bei Ernigen sürfte diese Auffor-
derung eine Restgnation zur Folge haben. Man
hält eine Auflösung oder Dertagung der Kammer
für sehr wahrscheinlich. Mchrere Deputirte stnd
nach der Restdenz unterwegS, andere werdcn in ihcer
Heimath bereits zurückerwartet. Unter den AuSge-
bliebenen befindet stch auch Dr- Meyer, Deputirter
für Lüneburg, welcher in diesen Tagen daselbfl alS
Senator beeidigt wurde.
Hannover. Nach rinem Schreiben auS Han-
nvver, 28. Febr., in der „Kölner Zeitung", wurde
am Tage zuvor mne von 27 Deputirtcn zwetter
Kammer, die sämmtlich AnhÄnger des Staatsgrund-
gesetzeS stnd, unterzeichnete Erklärung übergeben,
rvorin dieselben gegcn oie auS ihcer frühern Theil-
nahme an den Vcrhandlungen gefolgerle Anrr-
kennung drr Verfassung von 1819 und gegen die
Rechtmäßigkeit der gegenwärtigen Verfassung pro«
testiren.
Brüssel, i. März. Eestern, nachdem der
Berichr der Centralscktion verlesen worden war,
erlitt die Oppostrion schon gleich eine Niederlage
in drr Abstimmvng über die Motion deS Herrn
Gendebien, durch welche er Mittheilung aller Ak-
trnstücke verlangt, die auf den Traklat Bezug ha«
ben. Dte Majorität gegen diese Molion mochte stch
auf 2L belaufen; genau läßr ste stch nicht angeben,
wetl eS nicht bis zum inditnduellcn Aufruf dcr
Glieder kam, sondern man nur durch Aufstrhen und
Sihenbletben abstimmte. Wahrscheinlich wird dts
definitive Abstimmung ungefähr dassclbe Nesultat
haben. Die Gtimmung ist nun einmal für den
Frieden; dte erstc Scheu, stch mit frühern Aeuffe-
rungen tn Wtderspruch zu setzen, ist überwunden,
daS EiS tk durchbrochen; auch können dtc Debatren
der Opvostlion nur schaden, weil ste daS Nnbaltbare
der verschiedenen WidikstandSsysteme beweisrn wer-
d-N. Dle Debatten in der Repräsentantenkammer
werden stch sehr in die Länge ziehen', die Oppostlion
verspricht stch erwaS von den französtschen Wahlen,
und steht gerne die definitive Absttmmung bis zum
Lusammentritte der partser Kammern verzögert,
waS ihr aber wohl uicht gelingen wtrd.
Antwerpen, 26. Febr. Holländische Blätter
sagen, daß ehestens wohl holländische Truppen Venloo
besctzen werden. Jene Angabe ist bestimmt unrich-
tig. Venloo ist zur deutschen Bundesfestung er-
klärt, dieS ist eine der Bedingungen drr Annabme
der 24 Artikel durch die BundeSverfammlung. Deut-
sche Truppen müssen nnthin Venloo besrtzen.
PariS, 3. März. Die heutigen Blätter geben
die Zusammensetzung der gestcrn ernannten Wahl-
bureaux für die i4 Bezirke von PartS und dem Stadt-
bann. Jm ersten dcang die mimßerielle Partei bei
den Präsidentenwahlen so überwiegend durch (ste
erhielt 74 7, die coalistrte Opvosttion bloS 388
Stimmen), daß der Sieg ihres Kandidatrn, des
GenerallieutenantS Jacqueminot, und die Rieder-
lage Odilon BarrotS gestchert ist. Zm zweiten Be-
zirk schwankt dte Wage. Die ministeriellen Bewer-
ber um die Wahl der Präsidenten erhielten 890,
die der Oppostrion 934 Stimmen. Ein OpposttionS-
blatt, daS zu den betden Partrien auch je die ihnen
angehörendcn zersplitterten Stimmen rechnet, bringk
1003 für daS Ministrrium und 1006 für die Op-
postrion herauS. Die Kandidaten stnd hier Jaque
Leföbvre, dieheriger Abgeordneter, und Laffitte.
Jm fünften Bezirk Lst die Wiedererwählung von
Eusobe Salverte gestchert. Jm sechsten Bezirk, wo
das vorige Mal Arago über FrantzoiS Delessert stegte,
und dießmal Hipvolyte Cacnot, als OppostttonS-
kandidat dem Prästdenten deS HandelSgerichtS,
Michel, gegenübertritt, gewann jede der beiden
Parteien etnen SektionSprästdenten, so jedoch,
daß, beide Sektionen zusammengerechnet, dieKan.
didaten der OppostrSon 446 und die deS Ministeriums
36i Stimmen rrbieltcn. Zm stebenten Bezirk wird
Moreau, bisheriger Abgeordneter, zur Coalition
gehörig, stegen. Z.m zehnten Beürk ist die Wieder-
erwählung deS bisherigen ministeriellen Abgeordne«
ten, L. dc Jussteu, GcneralpolizeidirektorS, ge-
stchert. Zn den zwei Bezirken deS StadtbanneS
(13. und i4.), zu Sceaux und Et. Denis, haben
die OpposttionSbewerber die größte Hoffnung für
stch. Die Opposttion glaubt ihren Sieg im 3., 4.,
6., 6., 7., 8., 9 , 12., 13. und i4. Bezirke
gestchert; daS Hournal des DcbatS erwartet für daS
Mtntsterium den Steg im 1., 2., 8., 9. und 10.
Bezirke, macht übrtgenS bemerklich, daß bloß zwei
Drittheile der Wähler an den Ernennungen -er
Burraux Tbetl genommen, daß also, weil vorauS-
-chtljch dei dcr Wahl selbst nahezu alle mitwirken