Hkidklökrger Wochenblattcr.
X». 124. Mittwoch. den 26. Juni 1839.
EreigAisse.
KaklSraht/ 20. tzuni. 27. öffentliche Grtzang
der 2. Kammek/ unter dem Vorsiye deS Prülidrnren
Mittermaier. Auf der Regierungsbank: SkaatS-
rath snd MinisterialprLfldent RkbeniuS und geb.
Referendär Eichrodt. — Der Bbg. Speyerer erstat-
tete Kommilflonödericht über daS Mllirärdudger.
Die 3 verschvbenen §§. deS GesetzeS über d,e Feuer-
verflcherung der Gedäude wurden aui die nüchfle
TageSordnung verlrgt, «nd eS fiihrke deßhalb die
heutige Tageßordnung auf Diskusflon des Kommis-
stsnöberichlS deS Abg, Schaaff über den Gesetzent-
wurf, die Beaufflchkigug der Fabrnißverflcherungeu
gegen FeuerSgefahr betr. Jn der allgemkincn DiS-
kusflon nahm der abgeordnrte Berichterflatrer daS
Wort, und entwickelre kurz Lie Motivr und den
grvßen Werth dkS GesetzeS, wobej er namentlich
einen ßaatSweisen und treffenden Ausspruch des Mini-
Herialprästdenten NedeniuS auS einer dessen Schriftev
aufführte. Jn der speziellen Diskusflon schlug der
Abg. «schbach vor, den §. i, lautend: „Die Fahr-
»ißverßcherungen untcrliegen derpolizeilichenAujflcht
und Kontrolle", zu flreichen. Dcr KommisflonSan-
trag wurde angrnommen. §. 2., lautend: „Die
Derflcherung fabrender Habe gegen Feuersgefahr iA
irr der Regel nur bet inlandischen, mir StaatSer-
laubniß beflehcnden, und bei denjcntgen fremden
DerflcherungSgesellschafken gcflattet, wclche die
StaatSbewilligung zur AuSdehnung tbrer Ge-
schäfre auf daS Großderzogrbum erhalren", wurde
angenommen. Bci §. 3., lautend: »AuSnabmS-
weise kann den Znhabern von Waarenvorrätben,
Maschinen und Fabrikgeräthschaften, deren Ves-
AcherungSwerth L0,000 fl. übcrflejgt, auf ihr An-
suchen von der Krejsregiecung die Vcrflchrrung
bei feemden, mie GtaatSerlaubniß nichr versrhrnen
Gesellschasten geflattet werdrn, wenn nachgewiesen
wird, daß die Verßcherung nach den flatute^.
müßigen Bedtngungen bei den konzesflonirtes Ge-
sellschafren versagt worden ifl.« Schlug Aschbach
einc Formänderung, die Vertauschung deS WortS
concessionirte in genehmtgte, so wte dte Perl'an-
«ung sämniklicher sremder Worte aus dicsem Gcsetz
vor» StaatSlath NebeniuS wünscht Wiederherflel»
lvng der Negirrungsvsrlsge <§. ^ ) „Den Jn-
habern von Waareilvorräthru, Maschincn und Fa-
brikgeräthschaften, deren Verflcherungswettb 30,000
fl. überfleiqt, kann auf ibr Ansuchrn von dcr .ÄreiS-
regierung die (theilweise) Verflcherung bei einer
fremden, mit StaatSerlaubniß aichr versehenen
Gesellschast/ auSnahmSweise geflattetwerden.^ DeS-
gleichcn Duttlinger, Welckcr und Völker, wclche»
die Summe auf 30,000 heruntcrgksetzl wrffen will,
wie auch Goll, Lauer will gar keine Summe ge»
nannt baben; diesen Antrag unterflützen Chrifl,
Merk und Duttlinger. Gerbel will Thraterge-
sellschaften in daö Gesctz aufncbmen; zu Vermitte-
lung m>c dcm KvmmissionSantrag sprach Regenaurr,
Schüaff, Baumgärkner; lctzterer will, daß dit Be-
flimmungen deS GesctzeS auk die Bcfltz.r überkaupt
werrhvvüen MvbtltarS, worin Bibliothekcn u dgl.
auSgedehnt werden. Hiergegen sprach bcssnderS
Buß: nach einigrn Erläutcrungen deS geh. Ref.
Eichrodr wvrde folgende Fassung deS §. beschkc-ssenr
„Den Jnhabern von Fabrnißgeaenßändcn, dees»
VerstcherungSwerth 30^000 fl. überfleigt, kann auf
ihr Ansuchrn von drr Krusregierung dir Verflche-
rung bei riner fremden, mit StaatSerlaubniß nicht
versrhenen, Gescllschaft auSnahmSweise grflattet
werden," ß. 4, lautrnd: „Die Dckflcherung deS
FabrnißmögrnS gegen Feucrsgefahr darf vier Fünf-
theile LeS wahreu WeetbeS der vcrflcherten Dermö-
genStheile niemalS übcrfletgen", beantragt Chrifl,
den RegjerungSentwurf (§. 2): ^Die Versicherung
drS FahrnißvermögenS gegen FeuerSgefahr daif den
wahren Werth der verstchertcn DermögrnsjtzLtle nie«
malS übcrfleigrn^, wicder brrzufleüen. Dcn An-
trag unterflützl: Speyerer, Duttlinger, Melcker,
Aschbach, Kröll, geh. Ref. Eichrodt, Dölker,
Posselt, Negenaucc, der Ministeriaspräsident Nede»
ni«S, v. Rstteck und Schaaff. Fnr den Kommis'
stonSantrag svrechen; Goll, Buß, Baumgärtncr
und Laucr. Dcr RegiervngScnlwurf wurde ange-
nommen. §. L, cr lautet: Die gleichzeitige Ver-
stcherung keS WertbeS der nämlicken Kabrntßflück«
bei vcrschiedenen Vrrflcherungsakiflalten ifl verbote«.
Die Thrilung der Verflchervnq «ineS Fahrnißper-
mögenS nach beüimmten Gegcnfländen, oder dsS
namlichen GegenflandrS nach beflimmtcn Antheilrn,
unter verschiedene FeurrverflcherungSanflalten iß
Lagegea geflattek. ß. 6. Krin VerSchei-ungSvertrag
darf endgültig abgeschlossen werden, drvo» nicht die
Anzcigc biervon dem Gemeindrrarb gemacht w«rden
iü, und dieser rin« Bescheinigung über die Zuläs-
stgkeit der Derflcherung in dem vorgeschlagenen, ode?
wenn derseltze zu boch erscheint, in dem ju defltm-
mevde« rrmä^gken B-trage «rtheilk hat. §. 7.
We«» der Bcgand deS seeflcherten Fahrnißver.
mögenS sich um mebr «ls ein Fünftel vcrmindert
so tfl dcr Dersscherte verbunden, binnen Wvchen
bie Verstcherungssumme hiernach herabznschrn und
X». 124. Mittwoch. den 26. Juni 1839.
EreigAisse.
KaklSraht/ 20. tzuni. 27. öffentliche Grtzang
der 2. Kammek/ unter dem Vorsiye deS Prülidrnren
Mittermaier. Auf der Regierungsbank: SkaatS-
rath snd MinisterialprLfldent RkbeniuS und geb.
Referendär Eichrodt. — Der Bbg. Speyerer erstat-
tete Kommilflonödericht über daS Mllirärdudger.
Die 3 verschvbenen §§. deS GesetzeS über d,e Feuer-
verflcherung der Gedäude wurden aui die nüchfle
TageSordnung verlrgt, «nd eS fiihrke deßhalb die
heutige Tageßordnung auf Diskusflon des Kommis-
stsnöberichlS deS Abg, Schaaff über den Gesetzent-
wurf, die Beaufflchkigug der Fabrnißverflcherungeu
gegen FeuerSgefahr betr. Jn der allgemkincn DiS-
kusflon nahm der abgeordnrte Berichterflatrer daS
Wort, und entwickelre kurz Lie Motivr und den
grvßen Werth dkS GesetzeS, wobej er namentlich
einen ßaatSweisen und treffenden Ausspruch des Mini-
Herialprästdenten NedeniuS auS einer dessen Schriftev
aufführte. Jn der speziellen Diskusflon schlug der
Abg. «schbach vor, den §. i, lautend: „Die Fahr-
»ißverßcherungen untcrliegen derpolizeilichenAujflcht
und Kontrolle", zu flreichen. Dcr KommisflonSan-
trag wurde angrnommen. §. 2., lautend: „Die
Derflcherung fabrender Habe gegen Feuersgefahr iA
irr der Regel nur bet inlandischen, mir StaatSer-
laubniß beflehcnden, und bei denjcntgen fremden
DerflcherungSgesellschafken gcflattet, wclche die
StaatSbewilligung zur AuSdehnung tbrer Ge-
schäfre auf daS Großderzogrbum erhalren", wurde
angenommen. Bci §. 3., lautend: »AuSnabmS-
weise kann den Znhabern von Waarenvorrätben,
Maschinen und Fabrikgeräthschaften, deren Ves-
AcherungSwerth L0,000 fl. übcrflejgt, auf ihr An-
suchen von der Krejsregiecung die Vcrflchrrung
bei feemden, mie GtaatSerlaubniß nichr versrhrnen
Gesellschasten geflattet werdrn, wenn nachgewiesen
wird, daß die Verßcherung nach den flatute^.
müßigen Bedtngungen bei den konzesflonirtes Ge-
sellschafren versagt worden ifl.« Schlug Aschbach
einc Formänderung, die Vertauschung deS WortS
concessionirte in genehmtgte, so wte dte Perl'an-
«ung sämniklicher sremder Worte aus dicsem Gcsetz
vor» StaatSlath NebeniuS wünscht Wiederherflel»
lvng der Negirrungsvsrlsge <§. ^ ) „Den Jn-
habern von Waareilvorräthru, Maschincn und Fa-
brikgeräthschaften, deren Verflcherungswettb 30,000
fl. überfleiqt, kann auf ibr Ansuchrn von dcr .ÄreiS-
regierung die (theilweise) Verflcherung bei einer
fremden, mit StaatSerlaubniß aichr versehenen
Gesellschast/ auSnahmSweise geflattetwerden.^ DeS-
gleichcn Duttlinger, Welckcr und Völker, wclche»
die Summe auf 30,000 heruntcrgksetzl wrffen will,
wie auch Goll, Lauer will gar keine Summe ge»
nannt baben; diesen Antrag unterflützen Chrifl,
Merk und Duttlinger. Gerbel will Thraterge-
sellschaften in daö Gesctz aufncbmen; zu Vermitte-
lung m>c dcm KvmmissionSantrag sprach Regenaurr,
Schüaff, Baumgärkner; lctzterer will, daß dit Be-
flimmungen deS GesctzeS auk die Bcfltz.r überkaupt
werrhvvüen MvbtltarS, worin Bibliothekcn u dgl.
auSgedehnt werden. Hiergegen sprach bcssnderS
Buß: nach einigrn Erläutcrungen deS geh. Ref.
Eichrodr wvrde folgende Fassung deS §. beschkc-ssenr
„Den Jnhabern von Fabrnißgeaenßändcn, dees»
VerstcherungSwerth 30^000 fl. überfleigt, kann auf
ihr Ansuchrn von drr Krusregierung dir Verflche-
rung bei riner fremden, mit StaatSerlaubniß nicht
versrhenen, Gescllschaft auSnahmSweise grflattet
werden," ß. 4, lautrnd: „Die Dckflcherung deS
FabrnißmögrnS gegen Feucrsgefahr darf vier Fünf-
theile LeS wahreu WeetbeS der vcrflcherten Dermö-
genStheile niemalS übcrfletgen", beantragt Chrifl,
den RegjerungSentwurf (§. 2): ^Die Versicherung
drS FahrnißvermögenS gegen FeuerSgefahr daif den
wahren Werth der verstchertcn DermögrnsjtzLtle nie«
malS übcrfleigrn^, wicder brrzufleüen. Dcn An-
trag unterflützl: Speyerer, Duttlinger, Melcker,
Aschbach, Kröll, geh. Ref. Eichrodt, Dölker,
Posselt, Negenaucc, der Ministeriaspräsident Nede»
ni«S, v. Rstteck und Schaaff. Fnr den Kommis'
stonSantrag svrechen; Goll, Buß, Baumgärtncr
und Laucr. Dcr RegiervngScnlwurf wurde ange-
nommen. §. L, cr lautet: Die gleichzeitige Ver-
stcherung keS WertbeS der nämlicken Kabrntßflück«
bei vcrschiedenen Vrrflcherungsakiflalten ifl verbote«.
Die Thrilung der Verflchervnq «ineS Fahrnißper-
mögenS nach beüimmten Gegcnfländen, oder dsS
namlichen GegenflandrS nach beflimmtcn Antheilrn,
unter verschiedene FeurrverflcherungSanflalten iß
Lagegea geflattek. ß. 6. Krin VerSchei-ungSvertrag
darf endgültig abgeschlossen werden, drvo» nicht die
Anzcigc biervon dem Gemeindrrarb gemacht w«rden
iü, und dieser rin« Bescheinigung über die Zuläs-
stgkeit der Derflcherung in dem vorgeschlagenen, ode?
wenn derseltze zu boch erscheint, in dem ju defltm-
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We«» der Bcgand deS seeflcherten Fahrnißver.
mögenS sich um mebr «ls ein Fünftel vcrmindert
so tfl dcr Dersscherte verbunden, binnen Wvchen
bie Verstcherungssumme hiernach herabznschrn und