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Heidelberger Wochenblätter (33) — 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29903#0878

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872

(Fur Obstbäumebesitzer.) Zur Entfernung
und Vertilgung der den Ovstbäumen schädlichen Jnsek-
ten haben wir folgendes Vecfahren untrüglich gefun-
den: L) Bevor dec Papierstceifen aufgebunden wird,
muß der Baum an der Stelle, wo der Strcifen ange-
bracht werden soll, oder noch beffer an zwei Stellen,
die eine in drei die andere in fünf Fuß H8he vom
Boden, ringsum mit Lehm bestcichen und der Papier-
streisen auf diese Unterlage gebunden werden, damit
die flügellosen Schmetterlingsweibchen nicht untec dem
Papier durch die Ritzen der Rinde kommen können. 2)
Der untere Rand des Papiers (Pack- oder starkes Sckreib-
papier, Dcuckpapier ist zu schwach) wird etwas aufge-
bogen, damit die Salbe nicht abläukt. 3 - Wagensckmiere
wird bald trocken oder in der Kälte fest. Besser ist
folgende Zusammensetzung: Man nimmt Terpentinöl,
Leinöl oder ein onderes fettes Oel und etwas Pech, in
solchen Verhältniffen, daß diese Masse, über gelindem
Feuer zusammengekocht, eine auch bei Frost nicht hart
werdende Salbe von ziemlicher Haltbarkeit gibt. Diese
wird mit einem Pinsel in der Mitte der Papierstreisen

ringsum aufgeträgen, und von Zeit zu Zeit, wenn die
Salbe zu vertrocknen droht, oder wenn sich viele Jn-
sekten darauf gefangen haben, so daß sie eine trockene
Brücke bilden könnten, auf's Neue aufgetragen. Na-
tärlich ist, daß ein so geschützter Baum mit seinen
Zweizen weder andere, nicht mit dem Pechgürtel ver-
sehene Bäume, noch Hecken, Zäune, noch auch den Erd-
boden erreichen darf. 4) Das Bestreichen des Baum-
stammes mit dem Gemenge von Lehm , Kalk und Küh-
dünger allein kann das Aufsteigen des flügellosen Weib-
chens auf keine Weise verhindern. Wohl aber hindert
dieses Bestreichen diejenigen Jnsekten, welche in der
Rinde Verwüstangen anrichten, in diese einzudrmqeu
oder ihre Eier in dieselbe einzulegen. Schi eßlich for-
dern wir alle Baumbestzer auf, von jetzt an den Pech»
gürtel ungesäumt desto gewiffer anzulegen, je mehr eö
darum zu thun seyn muß, der seit einer Neihe von
Jahren jährlich wiederkehrenden Verwüstung durch den
Kaiwurm durch dieses Mlttel ein sicheres Ende zu machen,
wenn dasselbe allgemein angewendet wird.


Obrigkeitliche Bekanntmachungen.

Die für dle erste Hälfte des Monats November l. I. freiwillig von den hiesigen Bäckermeisiern aufgestellken
Brodpreise sind diefelben wie im Monat Oktober b. I., mit der Ausnahme, daß Bäckermeister Gg. Reiffel das
Kundenbrod zu 13V2 kr. und Bäckermeister Kleinschmitt vas Kundenbrod zu 13 kr. abgeben.

Auch die hiesigen Metzgermeister behalten dieselbe Laxe sür die erste Hälfte des Monats November l I., wie
solche im Oktober d. I. war, mit Ausnahme, daß das Kalbfleisch von 8 auf 9 kr. das Pfund gcstiegen ist.
Heidelberg, dcn 30. Oktober 1839.

Großherzogl. Oberamt.

D e u r e r.

vüt. Steiaacker.

(Bekanntm a chung.) Vei der heute vorgenom-
menen Ausspielung einer Chatouille siel der Gewinn auf
die No. 173, was hiemit veröffentlicht wird.

Heidelberg, 'oen 31. Oktobec 1839.

Das Paß- und Polizei-Bureau des Großh. Oberamts.

G t e i n a ck e r.

(Grundstücken-Verpachtung. Montag, den
4. November l. I., Nachmittags 3 llhr, werden auf
dem Rathhause folgende bestandlos gewordene stadtische
Grundstücke in einen weitern 6jährigen Pacht mittelst
Versteigerung begeben:

1- Die unter dec Bergheimer Mühle liegende Wie-
senstücke, in 13 Loose, jedes zu 1 Viectel abge-
lheilt.

2) Das im Oberfeld bei dec Kiesgrube, an der
Schwetzinqer Chauffee, am Eingang des Wegs
in die Kiesqrude liegende benutzbäre Feldstück von
«irorl lch Morgen.

3) Das im'Untecfeld in der Neckargewann liegende
Allmendstück von 34 Ruthen; neben Michael Pfi-
sterer von Wieblingen und Pflege Schönauer
Münchgut.

Das am Karlsthor liegende Gwtchen, ac! 12
Nuthen, welches feither in Pacht der Bäcker Waltz
Wittwe war.

Heidelberg. den 24. October 1839.

Der Gemeinderath.

Speyerer.

P f a f f.

Die auf Montag, den 4. d., auf dem Rathhause
festgesetzte Fahrnißversteigerung wird cingelrerener Hin-
derniffe wege?! , auf Dinstag, den 5. d», Nachmittags
2 Uhr, verlegt.

Heidelberg, den 1 November 1839. .

Das Bürgermeisteramt.

(Hausversteigerung ) Aufrichterlich ergangeuc
Zugriffsversügung wird das dreistöckigc Wohnhauö deS

Spitzenhändler Karl Auaust Dietrich, dahier I-it. v
>'o. 67- in der Großmantelgasse, neben Wirth Bam-
berger und Heinrich Hormuth gelegen, 6 Ruthen 8
Schuh 1 Zoll 6 Linien enthaltend,

Montag , den 11. November l. I.,
Nachmittags 2 Uhr, auf hiesigcm Rathhause, zum
zweitenmal versteigert und endgültig um das emgelcgt
werdende höchste Gebot zugeschlagen, wenn daffelbe
auch unter dem Schätzungspreis blciben sollte.

Heidelbcrg, den 18. Oktober 1339.

Der Bürgermeister
R i tz h a u p t.

Pfaff.

(Bekanntmachung.) Die Aufgeber nachstehender
alS unbestellbar hierher zurückgekommener Briefe, werden
zu deren Rückempfang gegen Entrichtung der etwa darauf
hastenden Taxen hiemit aufgefordert:

1) An Bötz in Philippsburg;

2! « Fischer in Zweibrücken;

3) » W. Jakob in Steinweiler;

4) » Kemp in Hcrxheim;

ö) « F. Klabo in Landaa;

6) - F. Allcspa in Dürkheim;

7) . F. Klabo in Landau;

8) « Schü'tz in Bcuchsal;

9) , Hofmann in Schriesheim;

10) . Kool in Ebingen;

11) . Bayer in Hohensiadt;

12' >- v. Recum in Mannheim;

13) . Machauer in Wiesenthal;

14) . F. Häußer in St. Gallen^

15) . Rosenthal in Mannheim.

Heidelberg, am 31. Oktober 1339.

Großherzogliches Postamt.

S t a r ck.

Großh. Schaffnerei Heidelberg
versteigert künftiqen Dinstag, den 5. dieses, vtachmx-
tags 2 Uhr, im Gasthause zum Hirsch dahier, auf mehr-
jährigen Zeitbestand:
 
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