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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0195

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geschichtlich wohl möglich wäre); Kanzel neu, die 12 Apostel
daran alt, wohl von einem Altar. [Rest eines Altars mit Marien-
krönung von Veit Stoß im Germ. Mus.]

Im n Sschiff: Großes Wandgrab der brandenburgischen Mark-
grafen Friedrich f 1536 und Georg f 1543; die stilistischen Merk-
male weisen auf Loy Hering/ ein Hauptwerk des Eichstätter Mei-
sters und überhaupt eines der besten unter den Grabmälern der
deutschen FrRenss. Mit gutem architektonischen Proportionsgefühl
aufgebaut, aber sparsam in den Architekturformen. Ebenso ist die
plastische Formensprache von einer in Deutschland seltenen Ein-
fachheit und Vornehmheit. — In den Fußboden eingelassen die
Bildnisplatte des Abtes Joh. Wirsing (f 1552), als Werk Loy Herings
urkundlich beglaubigt.

Im s Sschiff: Peter Pauls-Altar, Skulpturen 1510 von Peter Strmiß
von Nördlingen (vgl. Repert. f. K.W. XXVIII), Gemälde 1517; an
der Wand Marmorepitaph für Ludwig v. Eyb f 1521 von Loy Hering
mit Benutzung Dürerscher Motive; Reliefbildnis des Schwanen-
ordensritters Georg Sack t 1483; herald. Grabsteine auf dem Fuß-
boden; eine Menge von Gemälden und Bildhauerwerken außerhalb
ihres alten Zusammenhanges.

Mittelschiff: Tumba der Kurfürstin Anna f 1512, große, deko-
rative, im einzelnen auffallend rohe Arbeit; Tumba des Markgrafen
Joachim Ernst f 1625, von den Tillyschen Reitern 1630 beschädigt,
1711 wiederhergestellt, Sarkophag aus schwarzem und weißem Mar-
mor, das Figürliche aus Erz, modelliert von Abraham Groß in
Kulmbach, gegossen in Nürnberg; Tumba mit dem Liegebilde des
Burggrafen Friedrich V. f 1398, an den Seiten Statuetten der Vor-
fahren, wiederholt beschädigt und restauriert; Tumba eines Herrn
v. Heideck (nach Muck Konrad f 1357) tüchtig, sehr beschädigt;
Tumba der Grafen Emicho und Johann v. Nassau f 1358, 1362;
darauf steht der interessante Denkstein für Erzbischof i. p. Hein-
rich v. Anaverazar f 1390, Steintafel 1,39 m h., 0,74 m br. mit
flachem dreieckigen Giebel, auf beiden Seiten mit Reliefs, Kreuzi-
gung und Marienkrönung, beidemal der Stifter als Assistent.
Wandgemälde: Im Chor sog. AbenbergischesStiftungsbildE.13.Jh.,
rest. 1623. An der NSeite des Msch. Burggraf Friedrich V. mit
Familie, A. 15. Jh.

Glasgemälde im Chor, Crucifixus mit Stifterfamilie, A. 14. Jh.
Ritterkapelle: Am Boden 24 herald., an den Wänden mehrere
ikon. Grabsteine, ohne größeren Wert. An den Wänden zahl-
reiche Fragmente gemalter Altarflügel; Votivbilder des Abtes Fr.
v. Hirzbach 1340—51, des Bischofs Bertold v. Eichstätt 1365, des
Dr. Mengot 1370, sehr übermalt; hervorragend das Schutzmantel-
bild (nach Thode von Pfenning).
 
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