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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0305

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Mün

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Mün

Allerheiligen-K. am Kreuz. Erb. 1480—85 als Friedhofskap. für
S. Peter, von den Meistern der Frauen-K. Das Innere 1772 in
einfachen Rokokoformen umgearbeitet; das Äußere Backsteinrohbau;
T. mit got. Bg. Friesen zur Sonderung der Stockwerke. — Floch-
altargemälde von B. J. Winter 1750. —Von Epitaphen bmkw.:
Im Innern: 2teiliges aus Bronze für den Ratsherrn Phil. Götz
1627, links Schrifttafel, rechts treffliches Relief0 mit Auferweckung
des Lazarus; die zugehörige Rotmarmorgrabplatte unter der
Kanzel. Außen vor dem Portal: Epitaphe 1662 und 1674, auf
dem letzteren der Tod als Bogenschütz auf den Stifter zielend.
S. Anna-Damenstifts-K. 1732—35, Architekt /. B. Gunezrhainer,
Dekoratoren Gebr. Asam. Ein geläufiges Barockschema — quadr.
Flauptraum mit Flachkuppel, kurze Seitenarme, tieferer Chor —
ist durch mehr als gewöhnlich glückliches Zusammenklingen von
Raum, Architekturform, Beleuchtung und Ausstattung musterhaft
zur Darstellung gebracht. Die prächtig gravitätischen Altäre von
Egid Asam.

S.Anna in Harlaching. 1753—61. lsch. Backsteinbau mit ein-
gezogenem Chor im Untergeschoß des T. (Diese im IS. Jh. un-
gewöhnliche Disposition wohl aus älterer Anlage herübergenom-
men.) Im Lhs. Tonnengwb. mit Stichkappen. — Einfache Stuck-
dekoration. Deckengemälde von Joh. Zimmermann 1757.
S. Anna auf dem Lehel3, erb. 1727 für Hieronymitaner-Eremiten
von joh. Mich. Fischer, dem bedeutendsten Kirchenbaumeister des
bayrischen Rokoko. In der Hauptstadt sein einziger Bau (vgl. in
nächster Nähe Berg am Laim) und mit verhältnismäßig beschei-
denen Mitteln ausgeführt, gleichwohl in voller Meisterschaft über
Rhythmus und Perspektive. Die längsovale Flachkuppel des Haupt-
raums wird durch differenzierte Nischen mit den ein Rck. bildenden
Umfassungsmauern vermittelt. Chor queroval. Vorhalle zwischen
Doppeltürmen. Fassade 1852. —- Stuckierung und Deckenmalerei
von Gebr. Asam. Auf einem Seitenaltar byzant. Marienbild,
Beutestück aus Semeudria.

Augustiner-K. (jetzt Mauthhalle). Erste Gründung 1240, Neubau
nach Brand 1327. 3sch. Basl. von 8 J., 1 sch. Chor von 4 J. und
polyg. Schluß, Msch. ursp. flach. 1621 barock überarbeitet.
Bürgersaal 1709. 2 Geschosse. Im oberen der Betsaal der deut-
schen Kongregation. Wandgliederung durch Pilaster, 9 Achsen,
Spiegelgwb. mit Stichkappen, der plastische Anteil an dem ent-
wicklungsgeschichtlich bmkw. Hochaltar von Andr. Feislenbcrgci-.
Die Madonna über dem Portal von Frans Ableithner. Das 32 m
lange Deckengemälde0, Himmelfahrt Maria, von M. Knoller
voll. 1774, ein seinerzeit hochbewundertes Werk; die Fresken an
den Seitenwänden von J. A. Gumfp. In der Sakristei Marien-
 
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